Über

Ich komme aus Sizilien, Italien, wo ich auch studiert habe, erst in Catania, dann in London und Budapest. In Ungarn hatte ich an der Moholy-Nagy-University of Art and Design 24 Stunden Zugang zu einer Dunkelkammer und dazu zwei Stipendien gewonnen. Das gab mir Zeit und Mittel, mich vollkommen dem Experiment mit der Analogfotografie zu widmen. Bis heute bildet die Arbeit im Fotolabor die Grundlage meiner künstlerischen Recherche. 2009 zog ich nach Berlin, wo ich als freischaffende Künstlerin lebe.

Statement

Für mich ist die Fotografie in erster Linie eine Licht-Zeichnung, bei der ich den Stift führe. Ich beziehe mich hierbei auf die Anfänge der Fotografie, den Ursprung des Mediums, das vor allem ein manuelles Druckverfahren war, dessen Ergebnis physisch existierte. Der handwerkliche Part ist mir wichtig, wodurch jedes meiner Werke ein Unikat ist. In der Realität inszeniere ich meine Bilder, in der Dunkelkammer entrücke ich die Motive in eine andere Welt. Ich entwickle sie per Hand auf Holz, Stahl oder Beton, schraffiere sie, bearbeite sie mit Asphalt oder „häute“ sie. Ich gehe einen Dialog ein mit der Malerei und Skulptur und schaffe Wesen wie eine Kuh mit vier Augen, die der griechischen Mythologie entsprungen sein könnte. Es ist das Undefinierbare, dass sich wie ein roter Faden durch meine Arbeit zieht.

Ausbildung

  • 2008 - 09 | “Grafik und Fotografie”, Moholy-Nagy University of Art and Design in Budapest/Hungary (HU)
  • 2004 - 09 | “Grafik und Fotografie”, Accademia delle belle arti di Catania (IT)
  • 2000 - 04 | “Wirtschaft”, Nottingham Trent University London (GB)

Institution (Berufserfahrung)

  • 2009 – heute | freischaffende Künstlerin
  • 2004 – 09 | eigene Grafik-und Fotoagentur, Feel d’Art, Catania (IT)

Ausgewählte Auszeichnungen

  • 2020 | Stipendium des Berliner Senats für Kultur und Europa (DE)
  • 2020 | Recherchestipendium der Alexander Tutsek-Stiftung, München (DE)
  • 2014 | III° Premio nazionale Paola Occhi per la pittura e fotografia, Museum of Migliarino (IT)
  • 2014 | Veramiglia Contest 2014, Delizia Estense del Verginese Museum, Gambulaga (IT)
  • 2008 | Premio della regione Sicilia per giovani artisti eccelenti, Catania (IT)

Ausgewählte Ausstellungen / Publikationen

  • Ausstellungen / Exhibitions
  • 2021 | Museum Gotisches Haus, Berlin (DE)
  • 2021 | Ingo Seufert Gallery, München (DE)
  • 2020 | Wave Academy Berlin (DE)
  • 2019 | Johanna Breede Photokunst, Berlin (DE)
  • 2019 | Städtische Galerie Rosenheim & Collection SpallArt, Rosenheim (DE)
  • 2018 | Paper Positions Berlin, Berlin (DE)
  • 2018 | MIA Photo Fair, Mailand (IT)
  • 2017 | Balassi Institute – Academy of Hungary, Rom (IT)
  • 2016 | Stroke Art Fair, München (DE)
  • 2014 |Stift Klosterneuburg (AT)
  • 2013 | Theatre De Verre, Place à l’Art Performance, Paris (FR)
  • 2011 | Kunstintervention Friedrichstraße, Berlin (DE)
  • 2007 | Monastero dei Benedettini, Catania (IT)
  • 2007 | Mercati Generali, Catania (IT)
  • Publikationen / Publications:
  • 2019 | Magie der Stille, Johanna Breede. Photokunst, Berlin (DE)
  • 2018 | Menschenskinder, Stadt Rosenheim (DE)
  • 2017 | Emerging artists worth investing in 2018, Exibart Editions, Florenz (IT)
  • 2014, III° Premio nazionale per la pittura e fotografia, Collettivo TM15, Migliarino (IT)
  • 2007 | Astrazioni dal quotidiano, Monastero dei Benedettini, Catania (IT)

Persönliche Website

http://www.valentina-murabito.com

Arbeiten

Valentina Murabito | Fotografische Werke 2017 - heute

Valentina Murabito | Fotografische Werke 2017 - heute

In den letzten Jahren befasste Valentina Murabito sich mit den Folgen der Urbanisierung. Sie fotografierte die schwindende Welt sizilianischer Hirten, die ihre tausenden Tiere noch traditionell halten, sie über den Ätna grasen lassen und per Hand melken. In Wildgehegen fotografierte sie Arten wie Wisente und Berberaffen, deren Lebensraum weitestgehend zerstört ist. Ihre Abbilder manipuliert sie anschließend in der Dunkelkammer und zieht sie oft auf Materialien des Straßenbaus wie Stahl oder Beton ab, bearbeitet sie mit Bitumen (Asphalt). Entstehen wird ein Bestiarium aus Analogfotografien. Das Vorhaben unterstützt die Alexander-Tutsek-Stiftung. Ihre Ästhetik ist archaisch, oft frontal, monochromatisch, der Realität entrückt. Ihre Motive erinnern an paläolithische Höhlenmalereien, die eine magische Funktion hatten, sie sollten die Beute in der Realität materialisieren. Daran glaubten die Jäger und erlegten das Wild – kraft der Bilder. Suzan Kizilirmak, M.A. Kunst- und Literaturwissenschaftlerin, 2020

Format:

Foto / Video

Valentina Murabito | Fotografische Werke 2013 – 16

Valentina Murabito | Fotografische Werke 2013 – 16

Die größte Hürde glaubte, Valentina Murabito genommen zu haben, als sie den weißen Hintergrund des Barytpapiers ins Schwarz wandelte. Doch das eben Errungene wurde bald zur Fingerübung. Sie setzte Figuren Perücken auf durch Pseudosolarisationen, zeichnete ihnen Zigaretten in die Hand und entwickelte mit Stoffen. Sie begann, ins Dreidimensionale, Großformatige zu gehen, fotosensibilisierte eine Wand und entwickelte - wie bei einem Fresko die Perspektive beachtend– eine Fotografie darauf, sie formte Aquarellpapier und mischte Beton an. Nebenher las sie Hannah Arendts Schriften zu Totalitarismen, Adolf Hitlers Mein Kampf, Giorgio Agambens Theorien zu Kunst und Körper, Ovids Metamorphosen, reiste für Ausstellungen nach Bayern und machte Performances in Turin und Paris. In dieser Zeit zollte sie in ihren Werken Ludwig II. Tribut (heute: Sammlung SpallArt), stellte stumme Schreie dar, schuf mystisch-mythische Ziegen mit vier Hörnern und entwickelte einen Vogel-Mensch-Gargoyle auf Beton wie wir ihn an der Notre-Dame fänden. Das Verhältnis Mensch-Tier rückte in den Fokus. Suzan Kizilirmak, 2020

Format:

Foto / Video

Valentina Murabito | Fotografische Werke 2009 – 2012

Valentina Murabito | Fotografische Werke 2009 – 2012

24 Stunden Zugang zu einer Dunkelkammer, Fotomaterial en masse und ein Jahr Zeit ließen Valentina Murabito 2009 die Tür ins grenzenlose Experiment aufstoßen. Bis heute ist sie dabeigeblieben. Für ihre frühen Arbeiten verwendete sie noch Barytpapier, wiederholte Techniken von Man Ray und Motive von Francesca Woodman, lehnte sich an die Ästhetik der Wiener Aktionisten an und sog die Atmosphäre ihrer Aufenthaltsorte auf, Budapest und später Berlin. In ihren Werken schuf sie Nicht-Orte durch ein alles absorbierendes Weiß, setzte Figuren wie Irrlichter hinein, die sie mal verstümmelt, mal als kraftvolle Körper zeigte. Die reine Aufnahme, der ‚gute Schuss‘ interessierten sie nicht mehr. Sie wollte die Grenzen der Analogfotografie ausreizen und eigene Verfahren entwickeln. Suzan Kizilirmak, 2020

Format:

Foto / Video

Valentina Murabito | Präsentation für "DFA FOTODIALOGE" (2020)

Valentina Murabito | Präsentation für "DFA FOTODIALOGE" (2020)

Valentina Murabito präsentiert ihre Arbeit in den "DFA FOTODIALOGEN", Oktober 2020.

Format:

Foto / Video