Über

In Siebenbürgen, Rumänien bin ich aufgewachsen, dann mit 13 Jahren nach Aachen in Westdeutschland geflohen, wo ich nach dem Abitur Deutsche Literatur und Mathematik studierte. Seit 2001 lebe ich als Fotokünstlerin in Berlin.

Statement

Der Mensch als Individuum, seine Beziehungen, seine Rolle in sozialen Geflechten sowie seine Zerbrechlichkeit sind Themen, die meine Arbeit antreiben. Die Befragung des Einzelnen führt zu unterbewusst gegebenen Antworten, die mir etwas über Gesellschaft und über mich erzählen. Für Gefühle wie Gier, Angst, Liebe oder für die betörende Unordnung des Lebens Bilder zu finden, die diese Energie in sich tragen sowie das Medium der Fotografie reflektieren, ist Ziel meiner Arbeit.

Ausbildung

  • 1993 - 2000 | „Deutsche Literatur“ und „Mathematik“, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (DE)

Institution (Berufserfahrung)

  • 2010 | Workshop am Goethe Institut, Almaty, Kasachstan
  • 2009 | Workshop am Goethe Institut, Almaty, Kasachstan
  • 2009 | Lehrauftrag an der Kunsthochschule Weißensee, Berlin
  • 2007 | Lehrauftrag an der Zeppelin University, Friedrichshafen
  • 2007 | Lehrauftrag an der Kunsthochschule Weißensee, Berlin
  • 2006 | Lehrauftrag an der Kunsthochschule Weißensee, Berlin

Ausgewählte Auszeichnungen

  • 2016 | "Lead Award", Deichtorhallen, Hamburg (DE)
  • 2013 | "Grenzgänger Stipendium", Robert Bosch Stiftung (DE)
  • 2011 | "Förderpreis", Europäischer Monat der Fotografie, Berlin (DE)
  • 2010 | "New Positions", Art Cologne (DE)

Ausgewählte Ausstellungen / Publikationen

  • 2019 | Kunst Haus Wien, Wien (AT)
  • 2018 | Berlinische Galerie, Berlin (DE)
  • 2018 | Deichtorhallen, Hamburg (DE)
  • 2018 | Dresdener Militärhistorisches Museum, Dresden (DE)
  • 2017 | Kunstmuseum Mühlheim, Mühlheim (DE)
  • 2016 | me Collector’s Room, Berlin (DE)
  • 2016 | 3rd Documentary Photography Days, Istanbul (TR)
  • 2014 | DZ Bank Art Foyer, Frankfurt a. M. (DE)

Persönliche Website

http://www.loredananemes.de

Arbeiten

Loredana Nemes | beyond (2008 - 2010)

Loredana Nemes | beyond (2008 - 2010)

Unterwegs im nächtlichen Berlin nähert sich die dort lebende Loredana Nemes den Männerwelten in türkischen, orientalischen oder arabischen Lokalen in Kreuzberg, Neukölln und Wedding. Neben den klar komponierten Aufnahmen der Außenansichten dieser geheimnisvollen Orte, die wie wundersame Leuchtkästen wirken, entstehen Porträts der Cafébesucher, erstaunliche Nahansichten von Männergesichtern, schemenhaft wahrgenommen und ausdrucksstark. Während die Fotografin mit ihrer Linhof-Plattenkamera draußen bleibt, posieren die Ausgewählten hinter den für diese Institutionen charakteristischen Sichtschutzvorrichtungen aus Milchglas und Vorhängen. Das Ergebnis dieses Dialogs sind Bilder, die uns Grenzen aufzeigen – kulturelle und visuelle.

Format:

Foto / Video

Loredana Nemes | Blütezeit (2012)

Loredana Nemes | Blütezeit (2012)

Auch in „Blütezeit“ setzt sich Loredana Nemes erneut mit dem Thema Portrait auseinander. Auf den Straßen Ludwigsburgs spricht sie mit Jugendlichen und portraitiert diese direkt vor Ort. Die von den jungen Menschen selbst gewählte Gruppe wird von der Künstlerin festgehalten, indem sie Einzelportraits der Jugendlichen aufnimmt. Diese setzt Nemes wiederum zu Diptychen, Triptychen oder Quartetten zusammen, die im Ergebnis mehr sind als die Summe ihrer Einzelteile. Sie visualisieren die von einer Aufnahme zur nächsten verstrichene Zeit, schaffen an den Übergängen Doppelungen oder Brüche und lassen Raum für diverse Lesarten. Die Gesichter in Nemes’ Serie sind unmodisch schön und zart. Diese Zartheit findet ihre Entsprechung in blühenden Bäumen, die die Künstlerin den Portraits zur Seite stellt.

Format:

Foto / Video

Loredana Nemes | Nadelstreifen (2015 - 2016)

Loredana Nemes | Nadelstreifen (2015 - 2016)

In „Nadelstreifen“ widmet sich Loredana Nemes den Bankern. Banker sind mächtig, sie treffen Entscheidungen, die die Welt beeinflussen und sie sind, zumeist in höheren Positionen, durchweg Männer. Als Ansatzpunkt wählt Nemes die Berufsuniform der Banker, den Anzug. Sein Verknittern interessiert sie, die Spuren des Individuellen, des Menschlichen, die das Bankenbusiness zu kaschieren sucht. Mit ihrer Inszenierung kehrt Nemes dieses Kleidungsstück der Macht ins Skulpturale und das Innere des Portraitierten nach außen. Dies ist ein Spiel mit Bildern, die Fragen aufwerfen und irritieren, Geschlechter aufheben und eine neue Betrachtungsweise einfordern.

Format:

Foto / Video

Loredana Nemes | Gier (2014 - 2017)

Loredana Nemes | Gier (2014 - 2017)

Und dann die „Gier“. Dreizehn Bilder, die wie eine Partitur aufgestellt sind: Welche Musik hören wir hier? Was wir auf den Bildern sehen, kann unser Auge ohne die Fotografie nicht registrieren. Es sind die Geheimnisse der Ungeduld, der Gier, der Leidenschaft. Die Möwen sind riesig, fast so groß wie Menschen. Der Betrachter wird zum Zeugen körperlicher Metamorphosen. Die Möwen scheinen mal aus zartem Porzellan zu sein, dann aus durchbohrtem gefalteten Papier. Mal ist die Zerbrechlichkeit steinhart und mal die Härte zerbrechlich, wie im echten Leben. Die Möwen vergehen und verschmelzen, sie zerfließen und verschwinden ineinander. Ist das eine Zerstörung? Eine Erlösung? Eine Geburt? Es erscheint brutal und erotisch zugleich. (Katja Petrowskaja)

Format:

Foto / Video

Loredana Nemes | DFA Präsentation (2017)

Loredana Nemes | DFA Präsentation (2017)

Vortrag im Rahmen der Tagung der Deutschen Fotografischen Akademie, 25.-26.11.17, Haus der Photographie, Deichtorhallen, Hamburg.

Format:

Foto / Video