Henning Maier-Jantzen

Über

Nach einer Lehre zum Zahntechniker war mir klar, was mich im Leben interessiert – ein Fotografie Studium an der Folkwang Hochschule in Essen war die Konsequenz. Seit dem Abschluss 2002 lebe ich in Essen und Berlin. Ich arbeite sowohl frei als auch kommerziell.

Statement

Als Fotograf reflektiere ich gesellschaftliche Prozesse und kommentiere diese visuell von meinem individuellen Standpunkt aus. Ausgangspunkt ist folglich immer das Entwickeln meiner persönlichen Haltung zum jeweiligen Thema, um diese Haltung in Bilder zu transformieren. Dies bildet für mich die Basis sowohl für freie wie Kommerzielle fotografische Arbeiten als auch für die Lehre.

Ausbildung

  • 1995 - 2002 | Fotodesign/Kommunikationsdesign, Uni GHS Essen (DE) heute Folkwang Universität der Künste

Institution (Berufserfahrung)

  • 2014 | Lehrauftrag, Universität der Künste Berlin (DE)

Ausgewählte Auszeichnungen

  • 2001 | Stipendium der Stiftung Kunst und Kultur des Landes NRW (DE)

Ausgewählte Ausstellungen / Publikationen

  • 2014 | Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Dortmund (DE)
  • 2010 | Ruhr Museum, Essen (DE)
  • 2007 | Rheinisches Industriemuseum, Oberhausen (DE)
  • 2003 | Städtisches Museum, Oldenburg (DE)
  • 2003 | Museum Folkwang, Essen (DE)
  • 2003 | Bundeskunsthalle, Bonn (DE)

Persönliche Website

https://www.maier-jantzen.de

Arbeiten

Henning Maier-Jantzen | placed (2002)

Henning Maier-Jantzen | placed (2002)

Filme, Zeitschriften und Internet prägen mit ihrem kollektiv verfügbaren Bildmaterial unsere Vorstellung von der Welt und unsere Sicht auf sie. Der Tourist begibt sich in die vertraute Fremde medial vermittelter Sehnsuchtsorte und setzt sich selbst in vor-gesehene und vor-gefundene Bilder. Die eng begrenzten Portraits von Reisenden thematisieren die isolierte Erfahrung des Einzelnen im Moment der Selbstplatzierung innerhalb von vormals virtuellen Räumen. Dieser Abgleich zwischen Vorstellung und Realität führt dazu, dass die reale Erfahrung automatisch dem Bild als zweite Erfahrung angefügt wird.

Format:

Foto / Video

Henning Maier-Jantzen | Emscher (2012 - heute)

Henning Maier-Jantzen | Emscher (2012 - heute)

Die Emscher Genossenschaft prägt seit 1899 durch massive Flussanpassungen die Region des Ruhrgebiets. Seit dem wird das Generationenprojekt präzise dokumentiert. Die Weiterführung der Dokumentation mit seinen Auswirkungen auf die Landschaft und den darin lebenden Menschen ist die Kernidee meiner Arbeit. Ich erstelle dafür Übersichtsaufnahmen von einer Perspektive aus 25m Höhe. Der erhöhte Bildstandpunkt ermöglicht eine Sicht auf den „Lebensraum“. Der einzelne Mensch tritt als Individuum zurück und erhält eine funktionale Zuordnung. Markante Gebäude und Orte fungieren als „visuelle Anker“. Sie verbinden meine aktuellen Fotografien mit den Historischen und ermöglichen auf selbsterklärender Weise eine Zuordnung und Verortung.

Format:

Foto / Video

Henning Maier-Jantzen | 20“30,- (2007)

Henning Maier-Jantzen | 20“30,- (2007)

Ein Düsseldorfer Grossbordell präsentiert auf kompakter Fläche ein grösstmögliches Angebot. Nummerierte Fenster stellen ein „Auswahlmenü“ dar. Einheitliche, kammerartigen Zimmer werden durch unterschiedliche Beleuchtung, einfache Deco und Accessoires „individualisiert“, kaschieren aber nie die reine Zweckorientierung als Arbeitsstätte. Meine Fotografien gewähren einen Einblick in jeden einzelnen Raum, sowohl von der Fensterperspektive als auch von innen durch die Eintrittstür. Die Fenster- und Türrahmen geben den Bildausschnitt vor. Die dadurch entstehende Beschränkung des Sichtfeldes bietet Raum für das Nichtsichtbare. Die formale Strenge der Aufnahmen, die immer den gleichen Ausschnitt wählt und die gleiche Perspektive einnimmt, entspricht der kühlen Funktionalität des Gebäudes.

Format:

Foto / Video

Henning Maier-Jantzen | Anthropolis (2003)

Henning Maier-Jantzen | Anthropolis (2003)

Anthropolis besteht aus Wärmebildaufnahmen von Ameisen, die auf ihrem zufällig und willkürlich anmutenden Weg durch ihr selbstgeschaffenes Ballungsgebiet gefilmt wurden. Ihre Bewegung nach einem bestimmten Muster zu verlaufen, das sich unmittelbar darauf wieder auflöst. Die kleinen Lichtpunkte, die sich in eigenwilliger Richtung und im ihnen eigenen Tempo durch das Bild bewegen, erwecken Assoziationen von Funkenflug, organischem Gewimmel und digital erzeugter Spielerei. Im Sinne Balzacs, der Paris bereits in ihrem metropolitären Anfangsstadium als aus sich selbst heraus generierende, ihren Sinn in sich selbst findende Bewegung beschrieb, ist Anthropolis Metapher für Urbanität. Die Installation war als Projektion auf die Fensterfrontzeile des Essener Folkwang Museums zu sehen.

Format:

Foto / Video