Über

In der Kölner Südstadt geboren und in der Nähe des Doms und im Rechtsrheinischen aufgewachsen, lebe und arbeite ich nach Aufenthalten in Berlin, Düsseldorf, Rom und Bremen wieder in Köln.

Statement

Sehen und denken, erinnern und fühlen wir in Serien? Können wir die uns umgebenden Dinge, unsere Empfindungen und Ahnungen, unsere Ängste und Zweifel nur in Reihungen, in Strecken, in Typologien erfassen? Ist es so, dass ein einzelnes Bild zu flatterhaft wirkt, keine Berechtigung vorweisen und vielleicht in unserer allgemeinen Unsicherheit keinen Bestand erzeugen kann? Ist das singuläre Bild, allein dadurch, daß es tagtäglich massenhaft auftaucht und wieder verschwindet, nur für Bruchteile von Sekunden präsent und dann wieder untergegangen und verschwunden im Sog ? Erklärt sich unsere Welt einfacher dadurch, dass wir Dinge immer in Variationen sehen, untersuchen und erkennen wollen? Oder sind es nicht in unseren Gedanken, in unseren Träumen und Erinnerungen einzelne Bilder, oder vage umrissene Vorstellungen, die uns über die Jahre begleitet und geprägt haben und die vielleicht immer wieder in unser Bewusstsein dringen und dort Assoziationen mit neuen Erfahrungen hervorrufen? Wir kennen die Erfahrung, dass Fotografien, Bilder oder Objekte scheinbar nur darauf gewartet haben fotografiert, gemalt oder geformt zu werden und oft sieht oder erkennt man an diesen Werken ihre selbstverständliche Existenz. Diese selbstverständliche Existenz trifft dann auch auf jedes authentische Werk in seiner singulären Erscheinung als sicher hoffnungslose Äußerung oder Ausdruck einer individuellen Person zu, nur der eigentliche Zusammenhang ergibt sich dann eben nicht zwangsläufig aus einer klar definierten Motivreihe oder Serie, sondern aus einem weiter gespannten individuellen künstlerischen Ansatz, der sein Vokabular aus einem nicht immer vordergründig zu interpretierendem Gesamtkomplex schöpft.

Ausbildung

  • 1984 – 1990 | Klasse Bernd Becher, Kunstakademie Düsseldorf (DE)
  • 1982 – 1984 | Klasse Wolfgang Ramsbott, Hochschule der Künste, Berlin (DE)

Institution (Berufserfahrung)

  • 2018 | Lehrauftrag, Rheinische Fachhochschule Köln (DE)
  • 2010 – 2011 | Vertretungsprofessur Kunsthochschule für Medien KHM, Köln (DE)
  • 2004 – 2006 | Gastprofessur, Hochschule für Künste Bremen (DE)

Ausgewählte Auszeichnungen

  • 2019 | Kunstpreis der Künstler, DIE GROSSE Kunstausstellung Düsseldorf (DE)
  • 2017 | Kunstpreis der AKM Koblenz Arbeitsgemeinschaft Bildender Künstler am Mittelrhein (DE)
  • 2008 | Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf (DE)
  • 2004 | Künstlerdorf Schöppingen (DE)
  • 2003 | Künstlerhaus Lukas Ahrenshoop (für 2004) (DE)
  • 1996 | Chargesheimer – Preis der Stadt Köln (DE)
  • 1995 | Villa Massimo, Rom (für 1996) (IT)
  • 1993 | Arbeitsstipendium des Landes Schleswig – Holstein (DE)

Ausgewählte Ausstellungen / Publikationen

  • Ausstellungen / Exhibitions:
  • 2019, 2009 | Die Photographische Sammlung Sk Stiftung Kultur, Köln (DE)
  • 2019 | Kunstverein Marburg (DE)
  • 2019 | Kunstpalast, Düsseldorf (DE)
  • 2018 | stefan schuelke fine books cologne (DE)
  • 2017 | Mittelrhein Museum, Koblenz (DE)
  • 2016 | Galerie Heinz Holtmann, Köln (DE)
  • 2016 | Kunstverein Leverkusen (DE)
  • 2016 | LVR Landesmuseum, Bonn (DE)
  • 2015 | Galerie Evelyn Drewes, Hamburg (DE)
  • 2015 | Kunstverein Sundern (DE)
  • 2012 | ROSPHOTO State Museum and Exhibition Centre, St.Petersburg (RU)
  • 2012 | AKM Künstlerhaus Metternich, Koblenz (DE)
  • 2011 | Rautenstrauch-Joest-Museum, Köln (DE)
  • 2010 | Landesgalerie Linz (AT)
  • 2010 | Fotomuseum Antwerpen (BE)
  • 2010 | Landesmuseum für Kunst und Kultur, Oldenburg (DE)
  • Publikationen / Publications:
  • 2019 | Bunker Boris Becker, snoek Verlag, Köln (DE)
  • 2016 | “Staged Confusion” Sieveking Verlag (DE)
  • 2015 | “Berlin 1978 – 1987” pogobooks, Berlin (DE)
  • 2011 | “Wüstenbilder desert images”, Wienand Verlag Köln (DE)
  • 2010 | “deserts and fields” Landesmuseum für Kunst und Kultur Oldenburg, (DE)
  • 2009 | Boris Becker Photographien 1984 – 2009” Dumont Verlag Köln (DE)
  • 2009 | “Fakes” Darling Publications, Köln (DE)
  • 2006 | „Artefakte“ Kunsthalle Recklinghausen (DE)
  • 2000 | „Claims And Constructions“ Kehrer Verlag, Heidelberg (DE)

Persönliche Website

http://www.boris-becker.com

Arbeiten

Boris Becker | Konstruktionen (1993 - heute)

Boris Becker | Konstruktionen (1993 - heute)

Diese alltäglich anmutenden, scheinbar gewöhnlichen Motive sind exakt komponierte Darstellungen und erheben die Baustellen- und Jahrmarktkonstruktionen zu eigenständigen Objekten mit skulpturalem Charakter. Die Fotos sind der Versuch, das alltägliche Erleben technologischer Formen als ästhetisch wahrnehmbare plastische Bildwerke erscheinen zu lassen. Er zeigt in dieser neuen Reihe, wie veränderungsfähig seine Sichtweise und seine programmatische Vorgabe sein können. Nicht mehr die analytische Fotografie ist sein Anliegen sondern das Skulpturale dieser Objekte. Er erhebt diese Konstruktionen zu ästhetischen Gebilden. Dabei wählt er einen Ausschnitt, bei dem ein großzügiger Bildentwurf die Anlagen in der Fläche so verspannt, dass sie ihre dominante Position behaupten. Die Bilder sind menschenleer und ermöglichen so eine völlige Konzentration auf das fotografierte Objekt. Rupert Pfab, Düsseldorf, 2005

Format:

Foto / Video

Boris Becker | Hochbunker (1984 - 1990)

Boris Becker | Hochbunker (1984 - 1990)

Mit Beginn des Studiums in Düsseldorf konzentrierte sich Boris Becker zunächst auf die Serie der Hochbunker. Fotografisch zentral im Bildraum erfasst und den Blick auf das jeweilige städtische Umfeld weitgehend ausblendend, dokumentieren die Schwarzweiß- und Farbfotografien skulpturale, grafische oder wie bei den Farbfotografien der Serie auch malerische Aspekte von Hochbunkern. Ursprünglich als Scheinarchitekturen getarnt, lassen die Bauten in den Fotografien von Boris Becker ihre ehemalige Funktion und auch aktuelle städtebauliche Nutzung nur eingeschränkt erkennen. Eine objektive Information und Erkenntnismöglichkeit durch die dokumentarische Fotografie ist nur bedingt möglich. Ein Aspekt, der neben der Konzentration auf ästhetische Eigenheiten auch in der weiteren Werkentwicklung von Boris Becker zu einer der vielschichtigen Bedeutungsebenen seiner Arbeit gehört. Barbara Hofmann - Johnson, Köln, 2014

Format:

Foto / Video

Boris Becker | Fakes (1999 - 2002)

Boris Becker | Fakes (1999 - 2002)

Fakes stellt das Verbergen vor dem Hintergrund seines Versagens dar: Der Entdeckung. Überblickt man die Serie der Fakes, so ist es schwer eine brauchbare Ordnung auszumachen um zu verstehen, was als ein gutes Schmuggelversteck gelten sollte. Ein Bild jedoch, dass selbst als das Versteck fungiert ist ein Gegenstand ganz anderer Natur. Die von Becker portraitierten Malereien sind derartige Verstecke. Diese Bilder sind mit Kokainhaltiger Ölfarbe gemalt. Die Droge lässt sich nicht nur in der Farbe binden, sondern anschließend auch wieder aus dieser zurückgewinnen. Gebunden in die Farbe wird das Kokain sowohl zur Voraussetzung für die Malerei als Anlass, als auch zu deren materieller Substanz, die immer zu sehen ist. Aber auch, wenn die Droge hier im Wortsinne Anschauungsgegenstand ist und somit immer sichtbar bleibt, so ist sie jedoch visuell in keiner Weise wahrnehmbar. Rafael von Uslar 2010

Format:

Foto / Video

Boris Becker | Artefakte (2009 - heute)

Boris Becker | Artefakte (2009 - heute)

Mit der Serie Artefakte erweitert Boris Becker sein künstlerisches Tätigkeitsfeld um das Thema der scheinbar absoluten Unordnung in privaten, gewerblichen und öffentlichen Räumen. Mit der Untersuchung offensichtlich chaotischer Szenarien in Innen - und Außenaufnahmen vermittelt Becker die Ambivalenz geordneter und ungeordneter Räume und Situationen. Die Aufnahmen bewegen sich auf dem schmalen Grat zwischen undurchschaubaren Zusammenhanglosigkeiten und dem Erkennen geordneter Strukturen innerhalb verschiedener für den Betrachter unzugänglichen geschlossenen Plattformen. Die Bilder werfen einerseits die Frage nach der Bedeutung gesellschaftlich anerkannter Ordnungsparameter auf und vermitteln andererseits durch ihre hohe ästhetische Wirkung in sich schlüssige, rein visuell funktionierende Bildsysteme.

Format:

Foto / Video