Über

In Köln geboren, arbeitete ich zuerst in Wien als Werbegraphikerin. Um frei handeln zu können, suchte ich das Entkommen in die Kunst. Studierte freie Kunst an der Kunsthochschule Kassel. Absolvierte den postgraduierten Studiengang der Kunsthochschule für Medien in Köln und war Assistentin von VALIE EXPORT. Arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Kunsthochschule Kassel. Ich habe die Lehre geliebt, aber wollte aber meine eigne künstlerische Position finden. In der Neugierde auf die Welt manifestiert sich mein künstlerisches Handeln und tragen es bis heute.

Statement

Das Werk meiner Kunst ist an sich ein offenes System: Es vereint verschiedene Ansätze in Ideen und Sehnsüchten, die alle darauf abzielen, über das postmoderne Denken hinauszugehen. Im Zentrum meiner künstlerischen Arbeit steht die konzeptuelle Fotografie. Ergänzend unterstreichen interdisziplinäre Arbeiten aus den Bereichen der Performance, Videoinstallation und Dokumentarfilm meine Werkreihen. Meine künstlerische Haltung wird dabei von dem Gedanken geleitet, neue Räume für das kreative Experiment zu öffnen. Inhaltlich konzentriere ich mich auf die Untersuchung der Rolle der Frau innerhalb divergierender kultureller und politischer Systeme sowie auf die Suche nach Identität und ihrer Formierung. Dabei benutze ich insbesondere die konzeptuelle Selbstinszenierung als Schablone für vergangene sowie zukunftsorientierte Rollenbilder. Meine Arbeiten bewegen sich stets an der Schnittstelle zwischen Faktischem und Fiktionalem. Fotografie ist für mich nicht nur ein Darstellungsmedium, sondern vielmehr soziale Praxis zur Vermittlung von Erfahrungen. Das Bild ist nie lediglich zweidimensional, für mich hat es immer auch die Aufgabe, eine Geschichte zu transportieren, welche über die bloße Abbildung hinausgeht. Fragen der Vermessung, der Evidenz oder der Repräsentanz fanden im fotografischen Abbild stets Modi der Machtentfaltung. Die Erwartung des Wirklichen ist so alt wie die Fotografie selbst. Mit meinen Arbeiten möchte ich neue Gedankenräume erschaffen, wobei ich nach einem poetischen Überschuss strebe, welcher über das Motiv hinausgeht und sich einer vollständigen Versprachlichung entzieht. Als Künstlerin bin ich nach Asien, Afrika und Südamerika gereist, um die Traditionen der weiblichen Weisheit zu erforschen. Meine Arbeit steht im Einklang mit einer wachsenden Welle der Wissenschaft zu Geschlechterfragen. Ich versuche, Möglichkeiten für eine alternative Weltsicht zu finden, die den Menschen helfen kann, ihre Zeit und ihren Ort im Einklang mit einer nachhaltigen Zukunft zu symbolisieren. Als Künstlerin glaube ich, dass die ergreifendsten Momente des Lebens aus der Fähigkeit entstehen, Fantasie und Realität zu verschmelzen.

Ausbildung

  • 2001 – 2004 | Postgraduiertes Studium, Diplomstudiengang Mediale Künste bei Valie Export und Horst Königstein an der Kunsthochschule für Medien, Köln (DE)
  • 1996 –1997 | Erasmus Stipendium Universidad Complutense, Madrid, Spain (SP)
  • 1994 – 2001 | Studium der Freien Kunst an der Kunsthochschule Kassel, Klasse Urs Lüthi (DE)

Institution (Berufserfahrung)

  • 2021 - heute | Lehrauftrag , HSD Hochschule Düsseldorf University of Applied Sciences (DE)
  • 2019 | Visiting Lecturer, University of Bedfordshire (UK)
  • 2005 – 2011 | Künstlerisch-Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Kunsthochschule Kassel, Klasse Bjørn Melhus, Kunsthochschule Kassel (DE)

Ausgewählte Auszeichnungen

  • 2020 | Winner of the WMA Commission, WYNG Foundation Hong Kong (HK)
  • 2019 | ‘Living Memory’ winning project of ‘Stand Together and Go Virtual’, in collaboration with the German Embassy London and the Goethe-Institute London (GB)
  • 2018 | 2018 Women`s wisdom, World Congress of Philosophy, Beijing (CN)
  • 2013 | Nomination for the German Photobook Award (DE)

Ausgewählte Ausstellungen / Publikationen

  • Ausstellungen / Exhibitions:
  • 2021 | Seen Fifteen Gallery London (UK)
  • 2018 | 3rd Beijing Photo Biennale, Beijing (CN)
  • 2018 | Museum of Contemporary Art, Zagreb (HR)
  • 2018 | Museum on the Seam, Jerusalem (IT)
  • 2017 | Diffusion, Cardiff (UK)
  • 2016 | International Triennial, Belgrade (RS)
  • 2016 | Gallery Priska Pasquer, Cologne (DE)
  • 2015 | INDIAN PHOTOGRAPHY FESTIVAL Hyderabad (IN)
  • 2015 | Festival Circulation(s) Paris (FR)
  • 2014 | Kochi-Muziris Biennale India (IN)
  • 2014 | Encontros da Imagem, Braga (PT)
  • 2014 | Darmstädter Tage der Photography (DE)
  • 2013 | Warsaw Photo Days (PL)
  • 2013 | Centre de la photography Genève (CH)
  • 2013 European Chronicles, International Festival of Photography Cardiff (UK)
  • 2013 | Celebration, KAUNAS PHOTO STAR, Kaunas (LT)
  • 2012 | Art Museum Hsinchu (TW)
  • 2011 | Casino Luxembourg (LW)
  • 2011 | Museum of Contemporary Art Taipei (TW)
  • 2010 | Frankfurter Kunstverein (DE)
  • 2006 | Kunsthalle Fridericianum Kassel (DE)
  • 2006 | Kunsthalle Budapest (HU)
  • Publikationen / Pulications:
  • 2022 | BANG BANG Wunderbare Verwundbare Welt, Kerber (DE)
  • 2021 | LIGHT MATTERS, Morel Books (GB)
  • 2020 | Methodological Reflections on Women’s Contribution and Influence in the History of Philosophy, Springer (DE)
  • 2013 | FEMINIST, Kehrer (DE)

Arbeiten

Catrine Val | Light Matters (2019 – heute)

Catrine Val | Light Matters (2019 – heute)

Light Matters versucht, in dieser schwierigen politischen Zeit eine neue Art der Verbindung zu Hongkong herzustellen und dabei neue visuelle Kanäle zu öffnen. In diesem Multimediaprojekt verwenden meine Protagonisten vor allem die Sprache der Geste und des Tanzes, um ihre inneren Welten zu artikulieren und zu beleuchten. Hier habe vor allen mit Menschen kollaboriert, die sich für die Freiheit einsetzen. Ihre Körpersprache vermitteln subtile Botschaften, offenbaren Emotionen auf eine sehr persönliche Art und Weise. Bilder und Voiceover werden verwendet, aber die Identität wird geschützt. Die Einschränkungen der Redefreiheit werden nur durch ihre Bewegungen deutlich, die sich in ihre eigene Kalligraphie verwandeln. Ich lasse mich von Hannah Arendts Konzept des politischen Handelns inspirieren: "Wir können beginnen, weil wir, existenziell gesehen, alle Anfänger sind."

Format:

Foto / Video

Catrine Val | BANG BANG, Wunderbare Verwundbare Welt (2021 – heute)

Catrine Val | BANG BANG, Wunderbare Verwundbare Welt (2021 – heute)

Umweltkatastrophen trafen vor allem ärmere Regionen. Die Befürchtung, solche Naturkatastrophen könnten auch Deutschland erschüttern, dachten wir, hätte noch etwas zeitlichen Aufschub. Im Juli 2021 zog ein heftiges Starkregengebiet über den Westen Deutschlands. Das Ahrtal war besonders betroffen und erinnerte auf erschreckende Weise an die Nachkriegszeit. Für dieses Projekt habe ich mit Spiegelbildern gearbeitet: der Generation der „Trümmerfrauen“, junge Frauen gegenübergestellt. Unsere Erinnerungen sind an Orte, Gesichter gebunden, an Erfahrungen, die eine an die nächste Generation weitergibt. So steht dieser Trümmerberge als Mahnmal, dass Zeit das kostbarste ist was uns bleibt. Dieses Projekt blickt zurück und geht gleichzeitig weit in die Zukunft, indem es die Frage stellt: „Was bleibt, wenn alles zerbricht? Wenn die Dinge, die glücklich machen, einfach so verschwinden? Wer wollen wir nach der Krise sein und in welchen Landschaften wollen wir leben?“

Format:

Foto / Video

Catrine Val | Feminist (2012 - 2013)

Catrine Val | Feminist (2012 - 2013)

"Catrine Val nimmt in „FEMINIST“ Situation, die in ihrer Alltäglichkeit archetypisch, zu Mythen des Alltags geworden sind, auf. Ihr Körper taucht in diesen typischen Szenarien, die in der Geronnenheit ihrer Bildersprache zitiert werden, als Fremdkörper auf, der unpassend oft absurd dort hineingeraten ist. Die Mode dient in diesem Fall als "Tigersprung" in die Vergangenheit, wie Walter Benjamin treffend formuliert hat; allerdings wird nicht die Vergangenheit wieder lebendig, sondern gerade die Tatsache, dass sie vorbei ist. FEMINIST bewegt sich fließend zwischen den Sphären der Mode und Performance, Kritik und Klamauk. Im Westdeutschland der Nachkriegszeit, in dem Val geboren wurde und aufgewachsen ist, repräsentierte eine allgegenwärtige serielle Architektur die Zukunft: den physischen Wiederaufbau einer Gesellschaft sowie den wachsenden ökonomischen Wohlstand. Die Figur in diesen Selbstporträts ist nirgendwo verortet; ihre Zeit ist nicht die Gegenwart, und der dargestellte Moment ist eine Unmöglichkeit." Text: Babara Vinken

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Catrine Val | Philosophin, die weibliche Seite der Weisheit ( 2013 - 2019)

Catrine Val | Philosophin, die weibliche Seite der Weisheit ( 2013 - 2019)

Dieses philosophische Projekt feiert die beeindruckende Präsenz unabhängiger Denkerinnen, Reformerinnen und Mystikerinnen aus allen Teilen der Welt, durch die Jahrhunderte hindurch und stellt sich vor, wie sie heute in Erscheinung treten würden. Denn die Geschichte der Philosophie wurde fast ausschließlich von Männern geprägt, so dass die wertvollen Verdienste von Frauen in dieser Disziplin unsichtbar blieben. Um dieses Ungleichgewicht auszugleichen, biete ich eine exklusiv weibliche Perspektive an, in der ich "mich" durch eine Reihe von Bildern als Verkörperung verschiedener weiblicher Philosophen im Laufe der Geschichte darstelle, deren Weisheit auch weiterhin Anerkennung verdient und versuche die Philosophinnen in einer ikonographischen Weise zu präsentieren , die dem modernen Mediendiskurs entspricht. Ich inszeniere die Bilder als realistische Fiktionen, indem ich Transformationen und Replikationen verwende, der die Bedeutung und den Wert ihrer Ideen beleuchtet. Und letztlich führt es zu einer neuen Grammatik und Terminologie für die zeitgenössische Kunst, die das Geschlecht einbezieht - ein elektrisierender Moment, in dem das Persönliche zu etwas Politischem strebt.

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Foto / Video

Catrine Val | DFA-Präsentation

Catrine Val | DFA-Präsentation

Präsentation ihrer Arbeit im Rahmen der DFA-FOTODIALOGE #2, April 2021

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Foto / Video