Heliografien (1995–heute)
Heliografien (1995–heute)
Für die Heliografien richte ich meine Aufnahmegeräte, bestückt mit riesigen Sammellinsen, direkt in die Sonne aus und beschädige dosiert Film oder Fotoplatten durch extreme Überbelichtung. Die Strahlungsenergie lässt das Material Blasen werfen, platzen, schmelzen oder kristallisieren. Die Ergebnisse hängen von den jeweils verwendeten Filmtypen, den Aufnahme- und Verarbeitungsparametern ab. Dabei führe ich das fotografische Bild ad absurdum. Die Energie der Sonne strapaziert das Material bis zur Zerstörung, man denkt vielleicht an den Schöpfungsmythos von der Entstehung der Welt. Der Philosoph Wolfram Hogrebe bezeichnete das Universum als sinnfreie, als „kalte Heimat“ - unsere Gottheiten wiederum schenken uns ein wenig metaphysische Wärme. Meine Arbeit lädt ein, sich auf dieses Spannungsfeld einzulassen, über alle Grenzen hinweg. Es ist die Suche nach einer Quintessenz von Überbelichtung und Dunkelkammer, Energie, Zeit und Vergänglichkeit, Material und Experiment, Forschung und Zufall, Alchemie und Schönheit.
Format:
Foto / Video