Über

Ich bin zwischen Boston und Hamburg aufgewachsen. Nach meinem Umweltingenieur Studium an der University of California Berkeley, habe ich Film und Fotografie an der California Institute of the Arts und an der Universität der Künste-Berlin studiert. Als Fotograf und Filmemacher beschäftige ich mich fordergründig mit Umweltthemen und sozialen Fragen.

Statement

Es ist schon immer meine Leidenschaft gewesen, die Welt zu beobachten. Seitdem ich acht Jahre alt bin, erkunde ich sie durch eine Kamera. Im Laufe meines Lebens habe ich die immer fortschreitende Zerstörung der Landschaft und Natur durch den Städtebau beobachten müssen. Die Natur hat mich schon immer inspiriert und der Anblick ihrer Zerstörung schmerzt und beunruhigt mich tief. In meiner fotografischen und filmischen Arbeit kombiniere ich Kunst, Dokumentarismus und Aktivismus – mit dem Ziel, Aufmerksamkeit zu erwecken, um einen kleinen Beitrag zum Schutz der Erde, ihrer Landschaften und Kulturen zu leisten. Meine Arbeit konzentriert sich auf den Städtebau und dessen Auswirkungen auf das Land und die Menschen, die es bewohnen. Unsichtbare ökonomische und politische Mächte sind die Drahtzieher unseres Lebens. Mächte, denen wir machtlos gegenüberstehen. Wenn eine Landschaft oder ein Lebensraum zerstört wird, ist die Kultur, die sich hier entwickelt hat, ebenfalls davon betroffen. Mein Ziel ist es, jenen eine Stimme zu geben, die keine Stimme haben - eben auch der Landschaft und der Natur. Ich möchte diese Stimmen über fotografische Ausstellungen, Bücher, Dokumentarfilme, Vorträge und die Presse hörbar machen. Meine Arbeitsweise als Fotograf ist intuitiv und impulsiv. Die Suche nach Orten und Motive genieße ich sehr: Dies ist der erste und wichtigste Schritt in der Entstehung meiner Werke. Ich habe eine große Leidenschaft für das Licht, insbesondere das natürliche Sonnenlicht. Meine besten Fotografien entstehen, wenn alles für einen kurzen Moment zusammenfließt – das Licht, der Ort, ich selbst mit meiner Kamera und auch eine Art von Magie. Die Botschaft, die ich mit meiner Arbeit übermitteln möchte, ist diese: Unserer Gesellschaft mangelt es an Respekt und Demut gegenüber der Natur. Wir Menschen entwurzeln uns von unserer Erde. Das alles schädigt nicht nur die Umwelt, sondern führt zu Konflikten zwischen den Menschen. Ich bin davon überzeugt: Wenn wir mehr im Einklang mit unserer Erde leben würden, würde es mehr Harmonie unter den Bewohnern dieses Planeten geben.

Ausbildung

  • 1999 - 2002 | MFA Photography & Film/Video, California Institute of the Arts (CalArts), Los Angeles (US)
  • 1999 - 2001 | California Institute of the Arts, Austauschprogramm mit Universität der Künste, Berlin (DE)
  • 1993 - 96 | Fotografiekurse, Massachusetts College of Art, Boston (US)
  • 1993 - 96 | Videokunstkurse, School of the Museum of Fine Arts, Boston (US)
  • 1992 - 93 | M.S. Environmental Engineering, University of California, Berkeley (US)
  • 1985 - 90 | B.S. Mechanical Engineering (summa cum laude), Dean's List jedes Semester des Studiums, Boston University (US)

Institution (Berufserfahrung)

  • 2003 - heute | Freiberuflicher Fotograf, Filmemacher, Kameramann, Künstler
  • Davor verschiedene Tätigkeiten als Umweltingenieur.

Ausgewählte Auszeichnungen

  • 2018 | Special Mention – Cinemambiente Film Fest (IT)
  • 2013 | Nominiert für Prix Pictet, London/Paris (UK,FR)
  • 2012 | Nominiert für den deutschen Fotobuchpreis (ANONYMIZATION) (DE)
  • 2010 | Cinemambulante Preis – Euganea Film Festival (IT)
  • 2008 | Grand Prix - Euroekofilmfestival (BG)
  • 2008 | Special Mention - Green Film Festival in Seoul (KR)
  • 2008 | Special Mention - Pärnu Intl. Film Festival (EE)
  • 2007 | XLIV Certamen Internacional D’Arts Plàstiques, Mallorca (ES)
  • 2006 | Winner - Catalonia International Environmental Film Festival (ES)
  • 2005 | Avery Foundation China Travel Grant, Los Angeles (US)
  • 2003 - 2004 | Fulbright Stipendium Spanien, Madrid (ES)
  • 2001 - 2002 | Verschiedene Stipendien – California Institute of the Arts, Los Angeles (US)
  • 1992 - 1993 | Out of State Scholarship – University of California, Berkeley (US)

Ausgewählte Ausstellungen / Publikationen

  • 2018 - 2019 | The Fence – United Photo Industries, Brooklyn, Atlanta, Santa Fe, Durham, Boston, Houston (US) & Calgary (CA)
  • 2017 | Center For Fine Art Photography, Fort Collins-Colorado (US)
  • 2017 | Galería Finger, Madrid (ES)
  • 2017 | Gallery 1401- University of the Arts, Philadelphia (US)
  • 2016 | Encontros da Imagem, Braga (PT)
  • 2016 | Galería BAT Alberto Cornejo, Madrid (ES)
  • 2016 | Encuentros Abiertos-Festival de la Luz, Buenos Aires (AR)
  • 2016 | Houston FotoFest (US)
  • 2015 | Fotonoviembre, Tenerife (ES)
  • 2015 | SPOT Photo Works, Los Angeles (US)
  • 2014 | DocField>14 Festival – Galería CFD, Barcelona (ES)
  • 2014 | Galería La Fábrica, Madrid (ES)
  • 2014 | Encuentros Abiertos-Festival de la Luz, Buenos Aires (AR)
  • 2014 | Photovisa, Krasnodar (RU)
  • 2013 | La Casa Encendida, Madrid (ES)
  • 2012 | fototriennale.dk - Johannes Larsen Museet, Kerteminde (DK)
  • 2011 | Fotonoviembre Bienale, Tenerife (ES)
  • 2007 | Belfast Exposed, Belfast (UK)
  • 2007 | Sala EFTI-PhotoEspaña 07, Madrid (ES)
  • 2007 | Galería Spectrum-Sotos, Zaragoza (ES)
  • 2007 | Sala Alcalá 31, Madrid (ES)
  • 2002 | California Insitute of the Arts, :Los Angeles (US)
  • 2002 | Track 16 Gallery, Santa Monica (US)

Persönliche Website

https://www.roberthardingpittman.com/

Arbeiten

Robert Harding Pittman | ANONYMIZATION (1999 - 2012)

Robert Harding Pittman | ANONYMIZATION (1999 - 2012)

Überall auf der Welt wird ein einheitliches homogenes Bauplanungsmodell nach dem Muster des Los Angeles 'urban sprawl' - mit den vielspurigen Autobahnen, Parkplätzen, Einkaufszentren und groß angelegten Siedlungen mit Golfplätzen - gleichsam auf die Erdoberfläche “gestempelt”. Mit diesem anonymen Vorbild des Siedlungsbaus sind die Zerstörung der Umwelt, der Verlust der Kultur und eine Entwurzelung, wie auch eine Entfremdung, verbunden. Dieses globale einheitliche, seelenlose Modell der Architektur respektiert weder die natürliche noch die kulturelle Umwelt, auf die sie verpflanzt wird. Pittman begann in Los Angeles, an dem Projekt ANONYMIZATION zu arbeiten, als sich die Welt inmitten eines Baubooms befand. Er ist über 10 Jahre um die Welt gereist um die Verbreitung des L.A. Planungstils in Las Vegas, Spanien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Dubai und Südkorea zu fotografieren. Am Ende seines Projekts befand sich die Welt in einer Finanzkrise und die meisten Kräne wurden stillgelegt.

Format:

Foto / Video

Robert Harding Pittman | Apocalypse Habitat (2011 - heute)

Robert Harding Pittman | Apocalypse Habitat (2011 - heute)

Seit über neun Jahren reise ich mit meinen Kameras tausende von Kilometern durch Spanien, Irland und den Südwesten der USA: auf der Suche nach nicht vollendeten Baustellen, nach Bauvorhaben, die Opfer der globalen Finanzkrise des Jahres 2008 geworden sind. Der Bau von vielen großen Wohnsiedlungen wurde damals begonnen, aber nicht fertiggestellt. Arbeitskraft, Geld, Ressourcen und Lebensraum für Flora und Fauna wurden in diesen Ruinen des globalen Kapitalismus verschwendet. Fotografien der Ruinen dieser „Großen Rezession” und von Unkrautpflanzen, welche jene Brachen danach neu in Besitz nahmen, verbinde ich mit Interview-Zitaten von Menschen, die direkt unter der Immobilienkrise zu leiden hatten: Bauarbeiter, Makler, ein Bauer, ein Architekt, ein Städteplaner, Anwälte und Hauskäufer, die in nicht fertig gebauten Häusern fast alles verloren haben – sie alle haben großzügig Ihre Geschichten mit mir geteilt. APOCALYPSE HABITAT ist als „work in progress” angelegt und wird in einem Buch, einer Wanderausstellung und öffentlichen Vorträgen umgesetzt. (Hier auf der Webseite sind einige Doppelseiten aus einem ersten rohen Entwurf eines Bookdummys zu sehen.)

Format:

Foto / Video

Robert Harding Pittman | CoalScapes (1999 - 2007)

Robert Harding Pittman | CoalScapes (1999 - 2007)

Wenn Sie abends nach Hause kommen, drücken Sie den Lichtschalter, und das Licht geht an. Über dieses Wunder denken wir selten nach. An den meisten Orten der Welt würde dieses Wunder ohne Kohlekraftwerke nicht geschehen. Auch nicht in Deutschland, dem größten Produzenten von Braunkohle auf der Welt. Zusätzlich zu den großen Schäden an Umwelt und Klima, haben tausende von Menschen in Deutschland ihre Häuser und Dörfer der Braunkohle opfern müssen. Die Menschen, die in CoalScapes porträtiert sind, stammen aus dem etwa 750 Jahre alten Heuersdorf in Sachsen. Im Jahr 2007 wurde der Ort ausgesiedelt und devastiert, um dem Braunkohletagebau Platz zu machen. Heute ist das ehemalige Dorf ein schwarzes Loch. Diesen Bildern sind Fotografien von stillgelegten Braunkohleminen in den neuen Bundesländern gegenübergestellt: immense tote, heute nutzlose Gruben. Über diese Gruben gediehen einmal grüne Wälder, Felder und Jahrhunderte alte Dörfer. Hat sich das Opfer von Heimat, Natur und Kultur für einige Jahre Stromerzeugung gelohnt? (Bitte sehen Sie auch Pittmans Dokumentarfilm “Heuersdorfer Erde”.)

Format:

Foto / Video

Robert Harding Pittman | Betonküste (2003 - 2005)

Robert Harding Pittman | Betonküste (2003 - 2005)

- Fotografisches Projekt und Dokumentarfilm - Der Küsten-Massentourismus wurde in den 1960er Jahren in Spanien erfunden. Die Regierung Franco hatte Geldnot – Menschen im grauen, verregneten Norden Europas hatten dagegen mehr Geld und Urlaub als je zuvor. Um diese in den Süden zu locken, wurden neue touristische Siedlungen an Spaniens sonniger Mittelmeerküste erbaut. Touristen sollten die spanische Sonne genießen können – ohne einen Kulturschock zu erleiden. Laut Umfragen ist die Mehrheit der Touristen in Spanien vor allem an Sonne und Strand und weniger an der lokalen Kultur interessiert. Deshalb sind die meisten Touristensiedlungen von einer anonymen Architektur geprägt. Seitdem ist so viel gebaut worden, dass an der spanischen Mittelmeerküste beinahe jeder Fleck Erde mit Beton, Asphalt oder Golfrasen bedeckt ist. Wird die immer fortschreitende Bebauung dieses konstruierten Paradieses mit seinen künstlichen Stränden, nichteinheimischen Palmen und – bei Wasserknappheit – künstlich bewässerte Golfrasen gerade jene Natur zerstören, welche die Touristen doch an die sonnige Küste zieht? (Bitte sehen Sie Pittmans Dokumentarilm “Concrete Coast” über eine Familie die einen Teil ihres Bauernhofs für die touristische Bebauung der Küste opfern muss.)

Format:

Foto / Video