Über

Durch meine Handlungen mit Fotografie bringe ich sie in den Raum und in Verbindung mit Bewegung bzw. Zeit. Es sind Kommunikationsversuche. Seit 2001 werden meine Arbeiten im In- und Ausland präsentiert.

Statement

Eine Sehnsucht nach so etwas wie einem Kern der Dinge treibt mich in meiner Arbeit an. Es beginnt mit der Faszination von Oberflächen: Häuserfassaden, Kulissen, Boden, Wasser, Stoff, Fell, Haut, Gesichter, Körper, Pilze... Etwas verbirgt sich hinter den Dingen, in ihnen. Ich fotografiere bzw. filme sie Stück für Stück, als würde ich sie mit der Kamera scannen. Diese Bilder sind wiederum wie Pilze für mich - oder fremde Planeten. Ich untersuche sie und unterziehe sie weiteren Handlungen, z.B. Häuten, Bügeln, Beschichten, im Videoschnittprogramm Bearbeiten, ins Dreidimensionale Übertragen, Zerlegen, neu Zusammensetzen, Zerkratzen. Es ist physisch, bis hin zur Durchdringung. Das Material ist meine Brücke. Dadurch will ich etwas Inneres hervorbringen und berühren. Gleichzeitig gehe ich dabei auf Abstand, denn trotz der Unmittelbarkeit dieser Vorgänge sind sie abstrakt. Die Kamera ist mein Nähe-Distanz-Regler zur Welt - zu Dingen, Menschen, Situationen - und die Eingriffe in Abbildungen bedeuten stellvertretend meinen Umgang mit ihnen: neugierig, gewaltsam, zaghaft, lustvoll, lauschend, ratlos, verzweifelt, ungeduldig, sanft. Die Bilder werden zu Spiegeln. Meine Wahrnehmung verändert sich. Es entstehen Fotoobjekte, Videos und Installationen, Räume, die oft begehbar sind. Sie sind miteinander verbunden wie Pilze durch ein unterirdisches Myzel. Es sind Kommunikationsversuche. Wer sich hineinbegibt, kann Teil davon werden, die Orientierung verlieren, befremdet sein, provoziert, überrascht.

Ausbildung

  • 1997 - 2004 | „Kunsterziehung“, „Intermediales Gestalten“, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (DE)
  • 2010 - 2011 | „Architektur und Stadtforschung“, Akademie der Bildenden Künste Nürnberg (DE)

Institution (Berufserfahrung)

  • 2000 - 2005 | Camerawoman and stage designer for several theater projects, p.e. Staatstheater Stuttgart (DE)
  • since 2005 | Lectureships and workshops at several schools and institutions, p.e. Gymnasium in der Taus Backnang (DE), HEAR Strasbourg (FR)

Ausgewählte Auszeichnungen

  • 2018 | Residency Paul Artspace St.Louis / MO (US)
  • 2017 | „Lobende Erwähnung“, Dekalog-Filmpreis, Guardini-Stiftung Berlin (DE)
  • 2014 - 15 | Stuttgart-Strasbourg-Stipendium, HEAR, Strasbourg (FR)
  • 2008 | „Erster Platz beim Medienkunstpreis 08“, regioartline Freiburg (DE)
  • 2005 | „Aufenthaltsstipendium“, Stiftung Kreisau / Mercator-Stiftung, Krzyzowa (PL)
  • 2004 | „Debütförderung“, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Kunstakademie Stuttgart (DE)

Ausgewählte Ausstellungen / Publikationen

  • 2019 | Museum der bildenden Künste Leipzig (DE)
  • 2018 | Le Shadok, Strasbourg (FR)
  • 2017 | Art Flow Festival, Almelo (NL)

Persönliche Website

http://www.eva-schmeckenbecher.de

Eva Schmeckenbecher | Katalog SIEHE INNEN / SEE INSIDE, Kunstverein Nürtingen

Eva Schmeckenbecher | Katalog SIEHE INNEN / SEE INSIDE, Kunstverein Nürtingen

Katalog „SIEHE INNEN / SEE INSIDE“ im Rahmen des Atelierstipendiums des Kunstvereins Nürtingen und der Stadt Nürtingen, 2014

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Arbeiten

Eva Schmeckenbecher | LOST (2018)

Eva Schmeckenbecher | LOST (2018)

HD Video, mit Ton, 8:22 Min. Ein Personalausweis wird mit Hilfe eines Spiegels sprichwörtlich reflektiert. Das Foto der abgebildeten Person wird dadurch immer wieder verändert und verzerrt, bis sie sich in einem Muster ihrer selbst auflöst. Was Identität ausmacht, abseits von Staatsangehörigkeit und digital erfassten persönlichen Daten, entzieht sich.

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Foto / Video

Eva Schmeckenbecher | The Wall (2017)

Eva Schmeckenbecher | The Wall (2017)

Installation, HD Video 7:41 Min. Ton: Héctor Moro Eine Mauer ist ein architektonisches Konstrukt und eine Metapher für Grenze und Schutz. „The Wall“ besteht aus einzelnen Sequenzen, in denen Fotos von Mauerstücken Gegenstand einfacher, physischer Handlungen sind. Es sind Vorgänge des Untersuchens, Eindringens und Durchdringens. Das Berühren, Abtasten, Sezieren, Häuten, Reißen, Knüllen der Fotos verändert auf der Bildebene auch die Steine. Motiv, Bild und Material werden ins Dreidimensionale bzw. Skulpturale übertragen - und durch Klänge in die zeitliche Dimension. Das fotografierte Mauerwerk ist neu gegenwärtig. Aus dem Medium Fotografie entsteht eine offene weiße Fläche, rau und leer, und ein leichtes flexibles Objekt mit Falten, Rissen und Lichtreflexen, das an eine Landschaft erinnert.

Format:

Foto / Video

Eva Schmeckenbecher | Edgar (2014)

Eva Schmeckenbecher | Edgar (2014)

HD Video, 11:42 Min. Die Kamera zeigt einen Stapel überarbeiteter Fotokopien mit dem Porträt eines Mannes. Aus verschiedenen Richtungen nimmt eine Hand Bild für Bild vom Stapel, mal vorsichtig und zart, mal grob. Jede Art der Überarbeitung und jede Geste der Hand steht für eine mögliche Haltung gegenüber dem Foto bzw. gegenüber der abgebildeten Person.

Format:

Foto / Video

Eva Schmeckenbecher | Trigger (2018/19)

Eva Schmeckenbecher | Trigger (2018/19)

Installation: Fotos, 7 Videos, Hemd, Spiegelfolie Musik: Héctor Moro Die Foto-, Video- und Klanginstallation Trigger ist die Widerspiegelung zweier paralleler, unterschiedlicher Welten: die Oberfläche von Bildern der alltäglichen Welt und das Dahinter, das Innere, Imaginierte, Vage. „Trigger“ zeigt eine Fülle an Perspektiven gleichzeitig und macht neue Räume erahnbar. Die Installation wurde im Mai / Juni 2018 im Kiosk hr.fleischer e.V. in Halle (Saale) gezeigt und im Januar 2019, im Rahmen des Stuttgarter Filmwinters, in neuer, an die räumliche Situation angepasster Version in der Gedok Galerie Stuttgart.

Format:

Foto / Video