Über

Nach Abbruch eines Studiums der Baustoffverfahrenstechnik wandte ich mich 1977 der Fotografie zu und erlernte zunächst den Beruf. Durch die Zusammenarbeit mit dem Ostberliner Literaten Thomas Günther und der Malerin Sabine Jahn wurde daraus interaktive künstlerische Arbeit, die sich in der Herstellung von Kunstheft – Editionen, Performances, Foto -Skulpturen und Videos niederschlug. Seit 1995 unterrichte ich an der Bauhaus – UNI Weimar und der Europäischen Kunstakademie Trier.

Statement

Meine fotografische Objekt – und Videoarbeit reflektiert auf ironische Weise die Risiken und Nebenwirkungen unserer zeitgenössischen Bildergesellschaft: Es kommt zur Anfertigung einer Fotografie. Denn die war schon immer mein Ausdrucksmittel. Oft beginnen einige Ideen betrachtend, mittels klassischer journalistischer Fotografie und nehmen im Verlauf der Produktion ein Eigenleben an. Durch Recherche und Forschung vor Ort entstehen manchmal auch Objekte, Performances oder Videos. Dabei setze ich mich mit dem Alltäglichen auseinander und mit dem Bedürfnis, es durch Traditionen zu nobilitieren und zu erklären. Visuelles Allgemeingut erhält durch Dauer neue Bedeutung und rechtfertigt sich in der Gegenwart. Dabei bewege ich mich in einem Labyrinth aus Tempusformen, lasse Gegenwärtiges in der Vergangenheit erstarren und Vergangenes lebendig mitten im Heute umhergehen. Mein bisweilen durchtriebenes Spiel mit Manipulationsformen und Klischees, mit Austauschbarkeit und Uniformitäten kann dabei die Künstlichkeiten unserer alltäglichen Lebensmentalität aufdecken und eine Art erfrischende Irritation auslösen.

Ausbildung

  • 1976 - 1979 | Ausbildung und Arbeit als Buchdrucker, Berufsausbildung Fotografie (DE)
  • 1975 - 1976 | Studium Baustoffverfahrenstechnik, Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar (DE), freiwillige Exmatrikulation

Institution (Berufserfahrung)

  • 2000 - heute | Autor: „BILDARCHIV“-Kolumne, Radio Lotte, Weimar (DE)
  • 1995 - heute | Lehrauftrag, Europäischen Kunstakademie Trier (DE)
  • 1995 - 2002 | Lehrauftrag Visuelle Kommunikation, Bauhaus Universität Weimar (DE)
  • 1985 - heute | freiberuflicher Fotograf
  • 1985 - 1990 | Autor und Mitherausgeber: „Günther-Jahn-Bach-Edition“ und „Edition REIZWOLF“ (DE)
  • 1978 - 1985 | Fotograf, Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar (DE)

Ausgewählte Ausstellungen / Publikationen

  • Ausstellungen / Exhibitions:
  • 2018 | Museum am Dom, Trier (DE)
  • 2017 | Galerie Eigenheim, Weimar (DE)
  • 2013 | THE WENDEMUSEUM, Culver City, Los Angeles (US)
  • 2012 | Haus am Horn, Weimar (DE)
  • 2007 | Galerie Junge Kunst, Frankfurt/Oder (DE)
  • 2001 | Galerie HOOGHUIS, Arnhem (NL)
  • 1998 | Galeria Metropolitana, Barcelona (ES)
  • 1995 | Brandenburgische Kunstsammlungen Cottbus (DE)
  • 1990 + 1995 | Galerie EIGEN+Art, Leipzig (DE)
  • 1992 | Galerie Lichtblick, Köln (DE)
  • 1991 + 1998 + 2001 | ACC – Galerie, Weimar (DE)
  • 1990 | School of the Museum of Fine Arts Boston, Mass. (US)
  • 1987 | Städtische Galerie Lüdenscheid (DE)
  • 1983 | Galerie Bahß, Magdeburg (DE)
  • Publikationen / Publications:
  • 2015 | „Blick zurück. Weimar 1976-1999“, Klartext Verlag, Essen (DE)
  • 1994 | „KOPFÜBER: Claus Bach / Fotografie 1980 – 1995“ ACC-Galerie Weimar/ Brandenburgische Kunstsammlungen Cottbus (DE)

Persönliche Website

http://www.claus-bach.net

Arbeiten

Claus Bach | Planking (2011 - heute)

Claus Bach | Planking (2011 - heute)

Sei ein Brett! Temporäre Performances. Nicht zu erkennen, aber zu erahnen. Was bereits millionenfach im Netz zelebriert wird, gerät hier zur kommentierten Alltagsbeschreibung. Eine Art aktive Biografie, wenn man so will. Ich konterkariere verschiedenste Alltagsmomente und beziehe dabei andere Personen ein. Sie werden Teil des Prozesses, indem sie manchmal auch die Fotos machen. Freilich unter meiner Regie. Wo und wie ich mich langmache, hängt meist spontan von der jeweiligen Situation ab.

Format:

Foto / Video

Claus Bach | RGB_#100 (2009 - heute)

Claus Bach | RGB_#100 (2009 - heute)

Mittels farbiger Lichtinszenierung in der Dämmerung wurden Skulpturen und Bauwerke Weimars in den Grundfarben des Bauhauses - Rot, Gelb und Blau zeitgenössisch interpretiert.

Format:

Foto / Video

Claus Bach | Die Umgedrehte Zeit - Vier Objekte und hre Abbilder (2006 - 2009)

Claus Bach | Die Umgedrehte Zeit - Vier Objekte und hre Abbilder (2006 - 2009)

Diese Präsentation zielt auf die Kunst der Wahrnehmung: Selektives Aufnehmen und Bewerten von dem, was man weiß in der Abhängigkeit von dem, was man sieht. Der Fundball suggeriert ein vermeintliches Ausgrabungsobjekt. Pure Erfindung. Helena Augusta, Mutter des römischen Kaisers Konstantin, galt als besessene Archäologin. Wie es aussieht, wenn sie schon damals die Kommunikations - und Hilfsmittel unserer Gegenwart besessen hätte, zeigt die Installation „Helenas Zimmer“: Ventilator, Parfumflacon, Laptop, Messgerät, Handy, Pistole und Digitalkamera erscheinen als Grabungsfunde ihres Jahrhunderts. Die Fundwurst wurde auf dem Pfarrhof in Arnstadt gefunden. Die Wiege der Moderne entstammt dem Umfeld des Tempelherrenhauses im Weimarer Ilmpark, dem Atelier des Bauhaus -Meisters Johannes Itten.

Format:

Foto / Video

Claus Bach | Blick zurück: Weimar 1976 bis 1999

Claus Bach | Blick zurück: Weimar 1976 bis 1999

Ursprünglich als inspirierende fotografische Materialsammlung gedacht, verdichteten sich alltägliche schwarzweiß - Momentaufnahmen unterschiedlichster sozialer Milieus und Quartiere zu einer Bilderchronik der Stadt Weimar von den Jahren der späten DDR bis in die Neuzeit. Nirgends ist wohl der Gegensatz zwischen Kleinstadtmief, Nazi-Barbarei, Deutscher Hochkultur und klassischer Moderne größer.

Format:

Foto / Video