Elena Helfrecht | Plexus (2018 – heute)
Elena Helfrecht | Plexus (2018 – heute)
»Plexus« beschäftigt sich mit vererbtem Trauma und Postmemory, wobei ich spezifisch den Einfluss der Familie auf psychologische und kulturelle Prozesse innerhalb der Geschichte untersuche. Hierzu nutze ich die Architektur und das Interieur meines Familienanwesens in Bayern als Bühne und Darsteller eines allegorischen Theaterstücks. Indem ich die Lücken in der fragmentarischen Geschichte meiner weiblichen Blutlinie mit Träumen, Symbolen und Assoziationen fülle, konstruiere ich eine parabolische Narrative, die über persönliche und nationale Grenzen hinausgeht. Die Objekte und Räume des Hauses schlagen eine Brücke zwischen dem Jetzt und Damals, welche die vielschichtigen psychologischen Mechanismen dahinter greifbar macht. Durch das gesamte Bildwerk zieht sich meine figurative Suche nach scheinbar ähnlichen Mustern im Wandteppich der Weltgeschichte, welche parallel zur Wiederholung von Denk- und Verhaltensmustern innerhalb der Familie verläuft: Makro- und Mikrokosmos sind untrennbar miteinander verwoben. Diese modellhafte Auseinandersetzung mit einer vier Generationen umspannenden Geschichte soll eine kritische Hinterfragung der eigenen Identität anstoßen, die einen fruchtbaren Boden für eine detaillierte Untersuchung von Psychologie, Krieg, Geschichte und Gegenwart eröffnen kann.
Format:
Foto / Video