Über

Das anfängliche Mode-Designstudium in Bremen führte mich zur Fotografie, das anschließende Fine Art Masterstudium in London zur konzeptuellen Kunst. Seither Realisierung unterschiedlicher Projekte zum Thema ‚Macht‘, wobei neben der Fotografie auch Video, Sound, Performance, Installation und textbasierte Präge-/Fotoarbeiten zur Umsetzung der Konzepte dienen. Ausstellungen mit meinen Arbeiten werden international gezeigt.

Statement

Erinnerung an die Ereignisse, an die Verbrechen des Nationalsozialismus, an die deutsche Geschichte, steht schon lange im Zentrum meines Schaffens. Mein Werk positioniert sich in einer Tradition von Kunst, die immer wieder mit Bildern der Erinnerung arbeitet – was der Kunsthistoriker Günter Metken bereits in den 1970er Jahren etwa am Werk von Christian Boltanski als „Spurensicherung“ beschrieben hat. Dabei gehe ich Fragen nach, wie Erinnerung funktioniert, wie Vergangenheit „aufgearbeitet“ werden kann. Wie man als Künstler mit Geschichte umgeht. Die Zeit des Nationalsozialismus hat Bilder unübertroffener Grausamkeit ins kollektive Gedächtnis eingeschrieben. Die Gräuel der Vergangenheit stehen im Fokus meines Werks. Die Scham vor der Verantwortung meiner Elterngeneration verpflichtet mich zur Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte. In vielen meiner Arbeiten habe ich die eigene Familienhistorie als Thema gewählt. Auch ist mir eine generellere Auseinandersetzung mit den politischen Ereignissen der Vergangenheit und der Gegenwart wichtig. In all meinen Werken wird mein abstrahierender, nicht linearer und stets auch multimedialer Arbeitsansatz deutlich. Immer wieder verlasse ich das Terrain der historischen Ereignisse und transportiere diese durch subtile Verschiebungen und Zufügungen auf eine andere Ebene des Faktischen. Mir geht es darum, den Betrachter zu irritieren, um das Geschehene begreifbarer zu machen – und für mich als Künstler intensiv zu durchdringen.

Ausbildung

  • 2000-01 | „MA Fine Art", Saint Martin’s College of Art And Design, London (GB)
  • 1989-97 | „Mode Design", Hochschule für Künste, Bremen (DE)

Institution (Berufserfahrung)

  • 2005-06 | Lehrauftrag für Fotografie, Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe (DE)
  • 2003-04 | Lehrauftrag für Fotografie, Hochschule für Künste, Bremen (DE)

Ausgewählte Auszeichnungen

  • 2010 | Stiftung Kulturwerk der VG Bild-Kunst, Bonn (DE)
  • 2010 | London Photographic Association, Bronze Winner, London (GB)
  • 2005 | ADC New York, Distinctive Merit Award, New York (USA)
  • 2000 | DAAD, Bonn (DE)
  • 1999 | "Reinhart Wolf Preis", Auszeichnung, Hamburg (DE)
  • 1998 | "Reinhart Wolf Preis", Auszeichnung, Hamburg (DE)
  • 1998 | "Inszenierte Fotografie 3", ColorService Stuttgart, 1. Platz, Stuttgart (DE)
  • 1997 | "PIXEL 2 Digital Imaging Award", 3. Platz, Kodak, Stuttgart (DE)
  • 1996 | "Nachwuchs Förderpreis", Kodak, Stuttgart (DE)

Ausgewählte Ausstellungen / Publikationen

  • 2018 | Kunst Altonale, Hamburg (DE)
  • 2016 | Glaspalast, Augsburg (DE)
  • 2011 | Kunstbibliothek, Berlin (DE)
  • 2011 | Loop Festival, Barcelona (ES)
  • 2011 | 5. Triennale der Photographie, Hamburg (DE)
  • 2010 | FotoTage, Trier (DE)
  • 2010 | Art 3, Barcelona (ES)
  • 2009 | Centrum Beeldende Kunst, Rotterdam (NL)
  • 2005 | Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg (DE)
  • 2002 | 2. Triennale der Photographie Hamburg (DE)
  • 2001 | Deptford Art Festival, London (GB)
  • 1999 | 1. Triennale der Photographie Hamburg, Hamburg (DE)
  • 1998 | Kodak Nachwuchs Frderpreis 1995-1998, Köln (DE)

Persönliche Website

https://www.schittny.de

Review | Legacy Projects

Review | Legacy Projects

Ausführliche Rezensionen zu den auf dieser Website vorgestellten Arbeiten.

Format:

PDF-Präsentation

Arbeiten

Burkhard Schittny | Ostwaerts (2011)

Burkhard Schittny | Ostwaerts (2011)

Fotoserie über die Kriegsschauplätze meines Vaters an der deutschen Ostfront in der Gegend um Zittau gegen Ende des 2. Weltkrieges. Präsentiert als 14 Einzelbilder.

Format:

Foto / Video

Burkhard Schittny | 114 (2011)

Burkhard Schittny | 114 (2011)

Fotoserie über den 114km langen Marsch meines Vaters in ein russisches Kriegsgefangenenlager am Ende des 2. Weltkrieges. Präsentiert in 114-fachen Gegenüberstellungen von Farb- und s/w-Fotos.

Format:

Foto / Video

Burkhard Schittny |Jaskółka / Alte Heimat. Neue Heimat. (2015)

Burkhard Schittny |Jaskółka / Alte Heimat. Neue Heimat. (2015)

Alte Heimat. Neue Heimat. Fotoserie in Form von Videostills über die Vertreibung meiner Mutter im Viehwaggon von Schlesien nach Westdeutschland nach dem Ende des 2. Weltkrieges. Die Anzahl der ausgewählten Videostills entspricht in Minuten etwa der Länge der Reisedauer meiner Mutter: einer Woche. Präsentiert als Installation auf 173 Kontaktbögen. Jaskółka (Video), basiert auf den 10.361 Filmstills aus "Alte Heimat. Neue Heimat." Das Video erinnert an diese Fahrt: eine Fahrt ins Ungewisse, deren laute Tonspur Gewalt und Krieg genauso heraufbeschwört, wie es auch die schemenhaft flackernden, stakkatohafte Sequenzen aus dem fahrenden Zug tun. Unlösbar bleiben die heute aufgenommenen Bilder mit der Vergangenheit verbunden, doch verweisen sie genauso auf aktuelle politische Geschehnisse, auf Ohnmacht, Flucht und Vertreibung im 21. Jahrhundert. (Bitte bei größtmöglicher Lautstärke hören.)

Format:

Foto / Video

Burkhard Schittny | Performances Series

Burkhard Schittny | Performances Series

Die beiden im Jahr 2001 entstanden Video Performances zeigen mich selbst als Akteur. Die in der siebenteilige Arbeit „Extensions“, als auch in der zweiteiligen Arbeit „Pressure“, dargestellten Seelenzuständen des Menschen - Verzweiflung, Ohnmacht, Unsicherheit, Anonymität, Einsamkeit und Entfremdung - werden dabei körperlich spürbar.

Format:

Foto / Video