Über

In den 80er Jahren habe ich während meines Grafik-Design-Studiums in Hamburg meine Liebe zur Fotografie entdeckt. Neben meiner professionellen Arbeit als Gestalter im Print-Bereich habe ich immer an eigenen Foto-Projekten gearbeitet, die sich mit allem von Menschen geschaffenen auseinandersetzen.

Statement

Die Fotografie ist für mich das geeignete Medium für mein Bedürfnis nach Selbstausdruck. Sie bietet mir die Möglichkeit eine persönliche Sichtweise auf die Welt zu entwickeln und so einen Beitrag zu liefern. Aus dem Chaos und der Unordnung Ausschnitte wählen und als Bild fixieren scheint mir eine gute Strategie um eine Kontrolle über den Moment zu bekommen. Mein Interesse gilt dabei der Architektur, dem öffentlichen Raum und den Interieurs: Orten und Plätzen, die provisorisch wirken und dabei ihre Verwurzelung in unserer Kultur bezeugen, die letztendlich Spuren des ganz normalen Lebens sind. Durch die Verwendung normaler Brennweiten und meist durchgehender Schärfentiefe strebe ich eine dokumentarische Sehweise an, die in ihrer Zweidimensionalität die Künstlichkeit des Mediums betont. Vermeintlich Vertrautes erscheint dadurch unwirklich – im besten Falle erfahren die Dinge und Orte eine Aufladung, die stärker ist als die Wirklichkeit. Diese Verknüpfung subjektiver Bildgestaltung mit der erkennbaren Wirklichkeit macht für mich die Spannung aus, immer in dem Bewusstsein, das das Reale auch nur eine Konstruktion ist und nicht identisch ist mit dem, was sie abbildet. In diesem Zusammenhang arbeite ich auch gerne mit den Möglichkeiten der Inszenierung: Die Einbeziehung gebauter Modelle oder die Platzierung von Bildern im Bild führen zu neuen Wahrnehmungsräumen. Auch digitale Montagen aus Versatzstücken und Realitätsfragmenten lassen neue Szenerien entstehen, die an ein Miniaturwunderland erinnern und die Skurrilität noch verstärken. Entscheidend ist für mich dabei die Arbeit an längeren Serien – die Kombination mehrerer Bilder führt zu einer Verdichtung der Zusammenhänge, meiner Auseinandersetzung mit der Welt.

Ausbildung

  • 1980-85 | "Kommunikationsdesign", FH Hamburg (DE)

Ausgewählte Auszeichnungen

  • 2019 | "Georg-Koppmann-Preis", Hamburg (DE)
  • 2010 | "Dummy Award", 3. Preis, Fotobookfestival Kassel (DE)

Ausgewählte Ausstellungen / Publikationen

  • 2014| Galerie im Foyer, Pforzheim (DE)
  • 2012 | FHV-Galerie, Dornbirn (AT)
  • 2011 | Fotopension, Köln (DE)
  • 2011 | Kunstverein, Wiesbaden (DE)
  • 2006 | Kulturforum, Lüneburg (DE)
  • 1985 | Foyer FH Hamburg, Hamburg (DE)

Persönliche Website

http://www.axelbeyer.de

Arbeiten

Axel Beyer | BEBRA CURIOSA (2008 - 2010)

Axel Beyer | BEBRA CURIOSA (2008 - 2010)

Das Projekt „Bebra curiosa“ entstand durch meine persönliche Beziehung zu diesem Ort in Hessen: Meine Frau ist hier geboren und meine Schwiegereltern wohnten hier. Ich fühlte mich gleich beim ersten Besuch aufgerufen, diese Kleinstadt fotografisch zu dokumentieren. Nach Durchsicht des Materials entstand die Idee durch visuelle Montagen die Grenzen zwischen Innen- und Außenwelt zu verwischen. Mir schwebte ein Miniaturwunderland vor, in dem der „bebraistische Kosmos“ auf die Spitze getrieben wird. Was ist real, was montiert? Mir ging es bei dem Projekt darum, die tatsächlich vorgefundenen Absurditäten vieler Szenen zu einem Substrat zu verdichten und dabei doch die besondere Atmosphäre dieses Ortes zu vermitteln. Beim Dummy-Award des Photobookfestivals in Kassel 2010 wurde das Projekt mit dem 3. Preis ausgezeichnet und ist dann beim Verlag Seltmann & Söhne verlegt worden.

Format:

Foto / Video

Axel Beyer | KALI MANIA (2011 - 2018)

Axel Beyer | KALI MANIA (2011 - 2018)

Als „MONTE KALI“ wird umgangssprachlich ein künstlich geschaffener Berg bei Heringen in Hessen bezeichnet. Er besteht aus Millionen von Tonnen aufgeschütteten Abraumsalzes und überragt mit seinem Gipfelplateau die Umgebung um 200 Meter. Mehr als 10 000 Besucher besteigen jährlich die Halde. Der grau-weiße Berg prägt die Umgebung entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Die Allgegenwart des künstlichen Berges und die teilweise kulissenhaft anmutenden Häuser erzeugen eine sehr besondere Atmosphäre dieser Region. Straßen- und Bergansichten verbinden sich zu einem besonderen Bildraum, der von einer starken Künstlichkeit geprägt ist. Durch die Kombination von dokumentarischen Ansichten und räumlich inszenierten Polaroid-Aufnahmen und Modellen der Halde treffen Realität und Fiktion in dieser Fotoserie aufeinander.

Format:

Foto / Video

Axel Beyer | STADT RÄUME (1983 - 1987)

Axel Beyer | STADT RÄUME (1983 - 1987)

Die Fotoserie „STADT RÄUME“ geht auf meine Abschlußarbeit an der FHS für Gestaltung in Hamburg zurück. Im Zeitraum zwischen 1983 und 1987 entstand eine umfangreiche Arbeit in der ich mich fotografisch mit meiner Heimatstadt Hamburg auseinandergesetzt habe. Meine Suche galt gezielt solchen Orten, die einerseits vertraute Alltäglichkeit widerspiegeln, von denen aber gleichzeitig ein besonderes bildnerisches Klima ausgeht. Zu der Zeit war ich stark von den “New Topographics” aus Amerika inspiriert aber auch von Wilhelm Schürmann aus Aachen. Ich habe die analogen 6x7 Dias später digitalisiert und daraus ein Fotobuch über den Dienstleister Blurb produziert. Über den langen Zeitraum von über 30 Jahren hat diese Arbeit für mich einen besonderen dokumentarischen Wert und stellt noch immer einen Ausgangspunkt für mein heutiges Schaffen dar, siehe Galerie 4.

Format:

Foto / Video

Axel Beyer | TEMPORÄRE EINSICHTEN (2019)

Axel Beyer | TEMPORÄRE EINSICHTEN (2019)

Im Rahmen des “Georg-Koppmann-Preises“, der zum ersten mal von der Stiftung Historische Museen Hamburg für das Jahr 2019 vergeben wurde, konnte ich mich ein halbes Jahr fotografisch mit dem dynamischen Wandel der Hansestadt Hamburg auseinandersetzen. In meiner Serie “TEMPORÄRE EINSICHTEN” geht es um neue Sichtachsen und unverhoffte Einblicke in das Stadtbild, die sich durch den Abriss oder Umbau von Gebäuden und Straßenzügen ergeben. Mit diesen temporär und räumlich begrenzten Einsichten auf Wohnräume, Hinterhöfe und Arbeitsorte soll eine Architektur der Stadt festgehalten werden, die den Blicken des Betrachters ansonsten verborgen bleibt. Das Ergebnis wird in Form einer gedruckten Broschüre und einer Ausstellung präsentiert.

Format:

Foto / Video