Alex Heide | Refugium (2018)
'Refugium' beschäftigt sich mit dem Zustand von Freiheit als Utopie. Neben rechtlichen, politischen oder sozialen Voraussetzungen, ist Freiheit immer auch ein „Ort“ der Fantasie, so wie auch „Heimat“ etwas ist, das durch Kreation und Erinnerung erschaffen werden kann. Es öffnet sich das Spannungsfeld von „Verortung“ und „Entortung“, Zugehörigkeitsgefühl und Selbstbestimmung, sich auflösen und ganz im Hier und Jetzt sein. Freiheit wird zu einem Flüchten und Suchen, zu Isolation und Integration, zu Ekstase und Experiment.
Die abgetragenen und freigelegten fotografischen Farbemulsionen öffnen die fixierte Oberfläche, machen sie dauerhaft empfindlich und empfänglich. Der betrachtende Blick dringt zu ungesehenen Schichten vor, in denen fotografisches Korn, fotochemische Farbspuren und der Blick der freilegenden Hand aufeinandertreffen und sich verdichten. Fotografische Bildinformation wird zu Farbverläufen eines neuen Handlungsrahmens und Bildraums.