Über

Nach einem Fremdsprachenstudium (Französisch und Portugiesisch) habe ich mehrere Jahre als Fernsehredakteurin gearbeitet. Meine Begeisterung für Fotografie war dabei stets vorhanden. Mitte der 90er-Jahre habe ich schließlich die Arbeit mit Film und bewegten Bildern aufgegeben und mich ganz auf die Fotografie konzentriert. Seit 1989 lebe und arbeite ich in Hamburg.

Statement

Im Fokus meiner Arbeiten liegen meist historisch bedeutungsvolle, verlassene oder im Umbruch befindliche Orte. Orte, die mich auf unterschiedliche Art und Weise sehr berühren und deren Geschichte mich neugierig macht auf das, was davon heute noch sichtbar ist. Über mehrere Monate suche ich diese Stätten immer wieder auf und spreche mit Anwohnern aber auch mit ehemaligen Zeitzeugen. Durch diese intensive Auseinandersetzung entwickelt sich eine eigene Bildsprache, sowie ein „erzählerisches“ Konzept. Ich interessiere mich sehr für Architektur und komponiere meine Bilder gerne im Hinblick auf grafische und geometrische Elemente. Weitere Gemeinsamkeiten meiner Fotografien sind ein fragmentarischer Blick sowie eine oftmals ungewohnte Perspektive, die den Betrachter zum genaueren Hinschauen auffordern. Auch wenn ich das Vergangene nicht sichtbar machen kann, so reizt es mich, die Unterschiede zwischen damals und heute künstlerisch herauszuarbeiten. Insofern sollen meine Arbeiten nicht vorwiegend dokumentieren, sondern sie sind das Ergebnis meiner persönlichen Auseinandersetzung mit dem Ort.

Ausbildung

  • 2012 – 2015 | Lichtblick School, Köln (DE)
  • 2009 – 2011 | Neue Schule für Fotografie, Berlin (DE)
  • 1982 – 1987 | Französisch und Portugiesisch, Universität Heidelberg (DE)

Institution (Berufserfahrung)

  • 1990 – 2004 | Tätigkeit als Fernsehredakteurin und Übersetzerin (DE)

Ausgewählte Auszeichnungen

  • 2018 | „Prix Voies Off“, nominated, Rencontres Arles (FR)
  • 2017 | “Prix Photoeil”, 1st prize, Rencontres Cinématographiques Cerbère (FR)
  • 2017 | “Opus Fotopreis”, 1st prize, Opus-Kulturmagazin Saarbrücken (DE)
  • 2017 | “Dummy Book Award“, nominated, Rencontres d‘Arles (FR)
  • 2016 | „PhotoEspana - best international photobook“, nominated, Madrid (ES)
  • 2014 | „Stiftung Kunstfonds“, Förderpreis, Bonn (DE)

Ausgewählte Ausstellungen / Publikationen

  • Einzelausstellungen / Solo Exhibitions:
  • 2019 | Galerie Clairefontaine, Luxemburg (LU)
  • 2019 | Haus am Kleistpark, Berlin (DE)
  • 2019 | Tempelhof Museum, Berlin (DE)
  • 2017 | Rencontres Cinématographiques Cerbère/Portbou, (FR)
  • Publikationen / Publications:
  • 2018 | Fotobuch „Schengen“, Kehrer Verlag Heidelberg (DE)
  • 2015 | Fotobuch „Objekt I – Stasigefängnis und Haftkrankenhaus Berlin-Hohenschönhausen, Kehrer Verlag Heidelberg (DE)

Persönliche Website

http://www.ruthstoltenberg.de/

Photobook | Object I. Stasi Prison and Prison Hospital Berlin-Hohenschönhausen

Photobook | Object I. Stasi Prison and Prison Hospital Berlin-Hohenschönhausen

Fotobuch, erschienen 2015 beim Kehrer Verlag Heidelberg. 22 x 28 cm Festeinband mit Schutzumschlag und englischem Booklet; 128 Seiten 80 Farbabbildungen, Deutsch, Englisch. ISBN 978-3-86828-601-4 2015 Texte: Ruth Stoltenberg, Roland Jahn, Wolfgang Zurborn

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Arbeiten

Ruth Stoltenberg | Schengen (2017)

Ruth Stoltenberg | Schengen (2017)

Schengen ist ein luxemburgisches Winzerdorf, das an Deutschland und Frankreich grenzt. Hier wurde einst das Abkommen zur Abschaffung der innereuropäischen Grenzkontrollen unterzeichnet, das heute im wahrsten Sinne des Wortes an seine Grenzen stößt. Ruth Stoltenberg ist in diesem Dreiländereck aufgewachsen und interessierte sich dafür, welchen Einfluss diese Grenzöffnung nach so langer Zeit auf die unterschiedlichen Kulturen und Lebensgewohnheiten der Menschen aus den drei Nationen genommen hat. Ist nationale Identität sichtbar? Oder hat diese Region, geprägt durch Weinbau und Landwirtschaft, ihren ganz eigenen, länderübergreifenden Charme? Diese Arbeit wurde mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet und ist 2018 beim Kehrer Verlag erschienen.

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Foto / Video

Ruth Stoltenberg | Objekt I - Untersuchungshaftanstalt und Haftkrankenhaus Berlin-Hohenschönhausen (2015)

Ruth Stoltenberg | Objekt I - Untersuchungshaftanstalt und Haftkrankenhaus Berlin-Hohenschönhausen (2015)

Die Arbeit zeigt das ehemalige Stasigefängnis Hohenschönhausen und das zugehörige Haftkrankenhaus aus einem sehr persönlichen Blickwinkel. Eindrücklich sind die Interieurs der Verhörzimmer, die eine gemütliche Wohnzimmeratmosphäre im Gegensatz zur karg eingerichteten Zelle herstellen sollten, um die Gefangenen gesprächsfreudiger zu stimmen. Besonders hervorgehoben sind die Stühle, auf denen die Inhaftierten während der oft stundenlangen Verhöre saßen. Neben den sensiblen Fotografien kommen auch Zeitzeugen zu Wort, die in genau diesen Räumen die Schrecken und Praktiken des Stasiregimes am eigenen Leib erfahren mussten.

Format:

Foto / Video

Ruth Stoltenberg | Illusionen entdecken - HafenCity Hamburg (2011)

Ruth Stoltenberg | Illusionen entdecken - HafenCity Hamburg (2011)

Diese Arbeit begleitet den Ausbau des ersten Bauabschnitts der Großbaustelle "HafenCity", wo ein 157 Hektar großer Stadtteil entsteht. Kräne, Bagger, Gerüste soweit das Auge reicht. Staub, Lärm, geschäftiges Treiben wo immer man geht. Um dieses Chaos einzufangen, konzentrierte sich die Fotografin auf das Spiel mit imaginären und realen Räumen. Ihr sehr fragmentarischer Blick lässt Objekte von Baubannern oder Werbeplakaten mit Objekten der Realität zu einem neuen Bild verschmelzen.

Format:

Foto / Video