Über

Ich studierte an der Folkwangschule in Essen in der Klasse Prof. Dr. Otto Steinert und dessen Nachfolger Prof. Erich vom Endt gemeinsam mit Gosbert Adler, Wendelin Bottländer, Joachim Brohm, Andreas Gursky und Volker Heinze. Wesentliche Prozesse der Auseinandersetzung unter den Folkwangschülern spielten sich dabei im Farblabor der ersten, von Erich vom Endt an einer deutschen Hochschule konzipierten, professionellen Farbfotoabteilung ab. Meine ersten Farbarbeiten von 1979 stellte Ute Eskildsen bereits 1981 im Museum Folkwang aus. 1993 erhielt ich neben zahlreichen Stipendien und Preisen bereits den Leopold Godowsky Jr. Award für Farbfotografie des Photographic Recource Centers, Boston USA. Meine Arbeiten sind in zahlreichen Sammlungen vertreten u.a. im Museum Folkwang, Essen; im Museum Ludwig, Köln; in dem Staatlichen Museum Schwerin; in der Staatsgalerie Stuttgart; dem Mussée Européen de la Photo, Paris; der Bibliotheque Nationale de France, Paris, dessen Direktor der Fotosammlung a.D., Jean Claude Lemagny, obige Betrachtungen zu meinen Bildern über Landschaften verfasste.

Statement

Ich fotografiere, damit die Dinge sichtbar erscheinen, die hinter den Dingen liegen. Meine Bilder verkörpern eine Ästhetik, die einen anderen Schönheitsbegriff als den normal bürgerlichen anbietet, ähnlich der von Charles Baudelaire geprägten Betrachtungsweise. Meine Arbeiten sind stets weiter anhaltende (ongoing) Langzeitprojekte. In meiner bereits in den 1970er Jahren begonnenen Arbeit mit dem Titel "Bilder über Landschaften" gehöre ich, neben Gosbert Adler und Volker Heinze zu den Wegbereitern der modernen Farbfotografie in Deutschland. Ich versuche, die fotografierte Realität Werkstoff und nicht Fluchtpunkt meiner bildnerischen Arbeit sein zu lassen. Dem interpretierten Gegenstand meiner Fotografie messe ich eine methaphorische Bedeutung bei. Die Auswahl des Gegenstandes und dessen Bedeutung ist dabei wesentlich für meine fotografischen Arbeiten. Ich stehe in der Tradition der Subjektiven Fotografie und habe diesen fotografischen Ansatz von Prof.Dr.Otto Steinert und Prof. Erich vom Endt als deren Schüler nun zusammen mit Janet Zeugner und und Marc Grümmert u.a. erneuert und eine Bewegung unter dem Titel "Neue Subjektive Fotografie" gegründet. 2006 erschien die programmatische Publikation "Absage an die Wirklichkeit". In dieser bekennt sich die Gruppe von Fotografen weg von einer dokumentarischen und Realität vermittelnden, hin zu einer metaphorischen, visionären und poetischen, subjektiven Auffassung zeitgenössischer Fotografie. 2011 zeigte ich zum 10-jährigen Jubiläum der Ausstellungen im Baumhaus der Hansestadt Wismar in der Ausstellung „Neue Subjektivität“ aktuelle Positionen dieser Bewegung. Ein gleichnamiges Buch ist dazu erschienen. Neben „Bilder über Landschaften“ sind parallel folgende Langzeitprojekte von mir realisiert bzw. in Fortentwicklung: - Von Profanem und Heiligem - Ein Leben - Die Polyphrenie des Ego - Dakota-Bar, Barns And Rotten Cars - Vom Cosmos der Farbe - Erotische Miniaturen

Ausbildung

  • 1977 - 1983 | Visuelle Kommunikation bei Prof. Dr. Otto Steinert und Prof. Erich vom Endt, Folkwanghochschule Essen (DE)
  • 1973 - 1976 | Foto-Lehre mit Gesellenbrief beim Obermeister Sachsse, Bonn (DE)

Institution (Berufserfahrung)

  • 2007 | Berufung in die Deutsche Fotografische Akademie (DE)
  • 2006 | Berufung in den Deutschen Werkbund NRW (DE)
  • 1993 | Berufung als Professor an der Hochschule Wismar (DE)
  • Kuration / Curation:
  • Photographic Gallerie New York (US), Schloß Plüschow (DE), Spinnerei Leipzig (DE), Kunsthalle Hilden (DE) etc.
  • Workshops:
  • Arles (FR), Paris (FR), New York (US), Gelsenkirchen (DE), Wismar (DE)

Ausgewählte Auszeichnungen

  • 2007 | Erster Preis, Schnittmenge M Fotografiewettbewerb (DE)
  • 2007 | Erster Preis, Südwest-Bank Fotosommer Award, Stuttgart (DE)
  • 1992 | Leopold Godowsky Jr. Contemporary Color Photography Award, Boston (US)
  • 1991 | Auszeichnung: Zweiter Deutscher Fotopreis (DE)
  • 1989 | Stipendium für bildende Kunst, Kunstmuseum Bonn/ Stadt Bonn (DE)
  • 1989 | Stipendium, CIRCA und Ministère de la Culture, Paris (DE)
  • 1988 / 1989 / 1990 | Auszeichnung: European Photography Award, German Leasing AG (DE)
  • 1988 | Auszeichnung: Kodak European Award (DE)
  • 1988 | Zweiter Preis: Fotografiewettbewerb Gegen Gewalt, Justizministerium NRW (DE)
  • 1987 | Preis: Fotografie als Kunst, Fotowettbewerb S.S.K. Pforzheim (DE)
  • 1986 | Auszeichnung: International Photography Competition Royan (DE)
  • 1985 | Stipendium, Deutsch-Französisches Jugendwerk für bildende Kunst, Paris (DE)
  • 1985 | Cité Internationale des Arts, Paris (DE)

Ausgewählte Ausstellungen / Publikationen

  • 2017 | Galerie Hamann, Wismar (DE)
  • 2017 | SITTart Galerie, Düsseldorf (DE)
  • 2015 | Sankt Georgen, Wismar (DE)
  • 2015 | Galerie zone E, Essen (DE)
  • 2015 | Kloster Obermarchtal (DE)
  • 2014 | Galerie zone B, Berlin (DE)
  • 2014 | Baumhaus der Hansestadt Wismar (DE)
  • 2013 | Kunstmuseum Mülheim, Ruhr (DE)
  • 2013 | Staatliches Museum Schwerin (DE)
  • 2012 | Galerie Kabuth, Gelsenkirchen (DE)
  • 2012 | FHV Galerie Vorarlberg (AT)
  • 2012 | Kunsthalle Erfurt (DE)

Persönliche Website

https://www.zone-e.info/kuenstler/knut-wolfgang-maron/ein-leben/

Laurent Jouannaud | "DAS LICHT VON TOTEN GESTIRNEN"

Laurent Jouannaud | "DAS LICHT VON TOTEN GESTIRNEN"

Text von Laurent Jouannaud zu "EIN LEBEN" von Knut Wolfgang Maron.

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Essay: Helmuts und Robertos Welt (Theater an der Ruhr)

Essay: Helmuts und Robertos Welt (Theater an der Ruhr)

Helmuts und Robertos Welt (als Anhang -Layout). Ein Essay über das Theater an der Ruhr ( courtesy by Alexander Wewerka, Berlin)

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Arbeiten

Knut Wolfgang Maron | Ein Leben (1998 - 2013)

Knut Wolfgang Maron | Ein Leben (1998 - 2013)

"Vier Jahre vor ihrem Tod bat meine Mutter mich, sie zum Augenarzt nach Bonn zu bringen und wieder abzuholen. Sie sollte durch eine Laseroperation den Grauen Star beheben lassen. Ich willigte sofort ein, und begleitete sie am Tage der Operation, die nach etwa anderthalb Stunden überstanden war. Sie trug eine dunkle Augenbinde, die ich als Metapher ihrer Verletzlichkeit wahrnahm. Es war ein einschneidender Moment, der die Stimmung der folgenden Zeit beherrschen wurde. Zu Hause angekommen, machte ich das erste Portrait meiner Mutter. Dann kümmerte ich mich um das Abendessen. (...) Ich blieb noch ein paar Tage zu Hause, bis meine Mutter wieder alleine den Verrichtungen des Alltags nachgehen konnte. (...) Kleinere Aufenthalte im Krankenhaus in der folgenden Zeit bewogen mich, ihr stets Beistand zu leisten (...) Ich übernachtete dann in ihrem Haus, und vor der Visite machte ich das eine oder andere Foto im häuslichen Umfeld. War sie genesen, holte ich sie ab und kümmerte mich um sie, so gut es ging. (...) Die Intervalle der Krankenhausaufenthalte verkürzten sich. Die Beziehung zu meiner Mutter intensivierte sich. Ulrika, Marianne, Pflegepersonal und ich übernahmen die häusliche Betreuung. Weitere Portraits und Objektbilder entstanden. Und kleine Filme. Die meisten Bilder konnte ich ihr zeigen, wir besprachen sie und sie war sichtlich gerührt. Und einverstanden. (...) Es waren ein besonderes Vertrauen und eine Intimität entstanden, aus denen heraus die Bilder erst möglich wurden. Meine Anteilnahme an ihrem Schicksal, und ihr Vertrauen zu mir führten dazu, dass sich das Mutter–Sohn–Verhältnis völlig umkehrte. Aus der euphorischen Traurigkeit heraus, die das bei mir auslöste, gelangen mir Bilder, die nun zu mir über meine Mutter sprachen. Ich fotografierte weiter. Nach ihrem Tode sollten dann nur noch die Alltagsgegenstände ihres Lebens zu mir sprechen, als wären es von ihr arrangierte Objekte. Über Jahre hinweg erarbeitete ich im nun verlassenen Haus den jetzt abgeschlossenen Zyklus. Stets am Wochenende von Freitag bis Sonntag. (...) In der Reflexion von >Ein Leben< im Kontext meiner gesamten Entwicklung als Fotograf ist mit klar geworden, dass meine großen Themen, die mich mein Leben lang begleiten, immer mit Verlust, Verletzung, Vergänglichkeit, Abwesenheit, Entfremdung, aber auch mit Würde und immer wieder mit Trauer zu tun haben, für die ich die ‘sprechendsten’ Bilder suche, die ‚‘sagen’, was ich erfahre."

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Knut Wolfgang Maron | DFA-Präsentation: Ein Leben (2017)

Knut Wolfgang Maron | DFA-Präsentation: Ein Leben (2017)

Vortrag im Rahmen der Tagung der Deutschen Fotografischen Akademie, 25.-26.11.17, Haus der Photographie, Deichtorhallen, Hamburg.

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Knut Wolfgang Maron | Bilder über Landschaften (1978 - heute)

Knut Wolfgang Maron | Bilder über Landschaften (1978 - heute)

Mit meinen hier gezeigten und bereits in den 1970er Jahren begonnenen Arbeit mit dem Titel "Bilder über Landschaften" gehört ich zu den Wegbereitern der modernen Farbfotografie in Deutschland. "Das Universum Knut Marons überrascht weder durch befremdende Formen noch durch neue Sujets. Seine tiefgreifende Andersartigkeit ist nicht mehr Ergebnis eines Abweichens von den bisher zulässigen Grenzen der Kunst. Sie resultiert vielmehr aus einer meditativen Rückkehr der Kunst zu sich selbst, aus einer Vertiefung ihrer zeitlosen Wahrheiten. Knut Maron schockiert uns nicht, er sieht die Dinge nur anders. Die Kunst partizipiert hier nicht mehr an dem Vorwärtsdrang moderner Zivilisation mit ihren technologischen Durchbrüchen und revolutionären Ambitionen. Und genau dadurch befreit sie sich von einer letzten Hörigkeit, nämlich derjenigen, sich der Entwicklung der uns umgebenden Gesellschaft anzudienen, ja sich ihr anzuhängen. Weil er die Grundgegebenheiten seines Mediums mit der Beherrschung eines neu geschaffenen Universums in Übereinstimmung bringt, hat er es nicht nötig, etwas zu vertuschen oder nachzuweisen. So kommt er zu der Farbenskala, die uns erstaunt und in eine andere Welt versetzt, wo unsere gewohnten Vorstellungen von Altem und Neuem, von Natürlichem und Künstlichem, von Realismus und Traum nicht mehr gelten, da sie durch eine souveräne Vision ersetzt worden sind." - Jean Claude Lemagny "Sich zum Blick machen, zum reinen aufmerksamen Blick, nicht berühren, nicht stören, nicht aufrühren - für Knut Maron ist die ehrfürchtige Betrachtung vielleicht die Haltung menschlichen Seins schlechthin. Auf die Natur, die uns ihre Flüsse, ihre verletzten Eingeweide, ihre Felsen und Bäume entgegenhält, gibt es eine mögliche Antwort: Die Gabe des Blickes." - Dominique Baqué

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Knut Wolfgang Maron | Von Profanem und Heiligem (1980 - heute)

Knut Wolfgang Maron | Von Profanem und Heiligem (1980 - heute)

Buchvorstellung und Ausstellung Entstanden in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist die Werkgruppe "VON PROFANEM UND HEILIGEM". Ohne künstliche Lichtquelle aufgenommenen, zeigen die Schwarz-Weiß-Fotos etwa Details eines Doms, die nur zu leicht übersehen werden: Unscheinbares, Nebensächliches, und dennoch Bildwürdiges. Die Bildausschnitte aus einem im weitesten Sinn religiösen Kontext werden mit Details aus der profanen Welt jenseits der Kirchenmauern kontrastiert. Durch die besondere Perspektive gehen die ikonischen Formen der Wahrnehmung des Heiligen und des Profanen in einander über. Sie stehen in einem dialektischen Bezug. Die Arbeit wird bis heute verfolgt.

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Knut Wolfgang Maron | Die Polyphrenie des Ego (1976 - heute)

Knut Wolfgang Maron | Die Polyphrenie des Ego (1976 - heute)

Seit 1976 bis heute beschäftige ich mich fotogra!sch mit der Polyphrenie des Ego im häuslichen Kontext. In jeder Betachtung eines Anderen nimmt der Mensch eine differenzierte Wahrnehmung des Gegenüber an. Man wird in die jeweiligen Rollen gesteckt: bei der Mutter ist es der Sohn , beim Lehrer der Schüler, beim Pfarrer der Beichtling, beim Freund der Vertraute,, in der Oper der Musikliebhaber etc. In einer permanenten Wandlung gibt es daher keine eineindeutige Stabilität. Die entstandenen Fotoarbeiten zeigen mich im Gehäuse meiner unzähligen Rollen. Eine unendliche Summe könnte annähernd das ausmachen was das Ego sein könnte…eine Polyphrenie. Die Arbeit ist als "ongoing project" konzipiert.

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