Über
Als Autorenfotograf verfolge ich dokumentarische Langzeitprojekte, die in Büchern publiziert, in Ausstellungen gezeigt und schon mehrfach ausgezeichnet wurden. Als Dozent gebe ich mein Wissen und meine Erfahrung als Autorenfotograf weiter.
Statement
Warum ich fotografiere? Es gab eine Zeit, früher, da wollte ich mit der Fotografie die Welt verändern. Aufzeigen, aufrütteln, den Schwächeren eine Bühne bieten. Diese Haltung hat sich im Laufe der Zeit verändert. Zweifel in die Macht der Fotografie haben sich breit gemacht. Auch bin ich zur Überzeugung gelangt, dass man am besten so fotografiert, wie es seinem Charakter entspricht. Ich bin kein Aufrüttler, zumindest nicht vordergründig. So versuche ich, in meinen Langzeitprojekten «meine» Fotografie zu finden. Fotografie ist für mich eine der Arten, mit der Welt in Kontakt zu treten, Fragen an mich und meine Umwelt zu stellen. Seit 2003 arbeitet ich an einem Projekt, das den Arbeitstitel Vor, nach und neben dem Krieg – Spurensuche an den Rändern der Konflikte trägt. Im Gegensatz zur klassischen Kriegsfotografie geht es mir dabei um Schauplätze, die sich in unterschiedlicher, räumlich-zeitlicher Distanz zu den eigentlichen Kriegen befinden. In meiner Arbeit geht es darum, Kriegsfotograf zu sein, ohne in den Krieg zu gehen. Das, was ich fotografiere, lässt sich mit «Krieg ohne Krieg» umschreiben und es könnte zu meinem Lebensprojekt werden – wahrscheinlich IST es schon mein Lebensprojekt geworden, ein Ende ist derzeit nicht absehbar.
Ausbildung
- 1999 - 2000 | Lehrgang Pressefotografie, Medienausbildungszentrum MAZ in Luzern (CH)
- 1997 - 199 | GAF (Gruppe autodidaktischer FotografInnen), Zürich (CH)
- 1988 - 1997 | Biologiestudium, Universität Zürich (CH)
Institution (Berufserfahrung)
- 2016 - 2017 | Durchführung des selbst konzipierten Kurses «Der Fotograf als Autor – Realisierung eines fotografischen Projekts» in Zusammenarbeit mit dem Magazin «Reportagen» und Keystone (CH)
- 2015 - heute | Mitglied der Agentur Laif (DE)
- 2012 - 2014 | Dozent für Fotografie am MAZ – Die Schweizer Journalistenschule (CH)
- 2002 - 2004 | Mitglied Lookat Photos Zürich (CH)
- 2000 - 2001 | Fotograf, St. Galler Tagblatt (CH)
Ausgewählte Auszeichnungen
- 2018 | "Shortlist Vonovia Award für Fotografie" (DE)
- 2015 | Silbermedaille beim "Deutschen Fotobuchpreis" (DE)
- 2014 | Finalist "LensCulture Exposure Awards" (NL)
- 2013 | Zweiter Platz "Swiss Press Photo Award" (DE)
- 2013 | Gewinner "n-ost Reportagepreis" (DE)
- 2013 | Nominiert für den "Prix Pictet" (CH)
- 2011 | Gewinner des "Swiss Photo Awards" (CH)
- 2011 | Nominiert für den "Henri Nannen Preis" (DE)
- 2010 | Nominiert für Swiss Photo Selection (CH)
- 2008 | Nominiert für den "Henri Nannen Preis" (CH)
Ausgewählte Ausstellungen / Publikationen
- Ausstellungen / Exhibitions:
- 2019 | Galerie für Fotografie GAF, Hannover (DE)
- 2017 | Kunstraum Kreuzlingen (CH)
- 2015 | Fotostiftung Schweiz, Winterthur (CH)
- Publikationen / Publications:
- 2018 | "UNRESOLVED", Fotoband, Scheidegger & Spiess (CH)
- 2015 | "Krieg ohne Krieg", Fotoband, Scheidegger & Spiess (CH)
Persönliche Website
http://www.meinradschade.ch/Arbeiten
Meinrad Schade | Krieg ohne Krieg: UNRESOLVED (2013 – 2017)
Meinrad Schade | Krieg ohne Krieg: UNRESOLVED (2013 – 2017)
Seit rund 20 Jahren arbeite ich an meinem fotografischen Projekt Krieg ohne Krieg. Im Gegensatz zur klassischen Kriegsfotografie geht es mir um Schauplätze, die sich in unterschiedlicher räumlicher und/oder zeitlicher Distanz zu den Kriegen befinden. Mein Fokus liegt nicht auf dem eigentlichen Kriegsgeschehen, sondern auf der Frage, wie sich ein Konflikt im Alltag zeigt. 2013 beschloss ich, mich dem israelisch-palästinensischen Konflikt zuzuwenden, und verbrachte bis 2017 rund sieben Monate im Kernland Israel und in den besetzten sowie annektierten Gebieten, das heisst in der Westbank, auf dem Golan und im Gazastreifen. In einer Endlosschleife aus Aufbau, Zerstörung und Wiederaufbau, aus Idee, Wille und Destruktion gefangen sind auch die Menschen, die in diesem instabilen Raum leben. Überall zeigt sich ihnen der Konflikt modellhaft in Symbolen, was gleichsam ein Skript vorlegt, nach dem sie sich verhalten. Auszubrechen, scheint unmöglich. Der Konflikt bleibt ungelöst.
Format:
Foto / Video
Meinrad Schade | Krieg ohne Krieg: Fotografien aus der ehemaligen Sowjetunion (2003 – 2012)
Meinrad Schade | Krieg ohne Krieg: Fotografien aus der ehemaligen Sowjetunion (2003 – 2012)
Wann beginnt ein Krieg und wann hört er wirklich auf? Spuren in der Landschaft bleiben, seelische Wunden werden an die Nachkommen weitergegeben. Der Dokumentarfotograf Meinrad Schade hielt ab 2003 in den Ländern, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion entstanden, ein fragil zwischen Krieg und Frieden schwebendes Alltagsleben fest: In Tschetschenien die Zerstörungen. In Inguschetien das Leben der Vertriebenen. In Kasachstan die Folgen der Atombombenversuche. In Nagorny-Karabach den Grenzkonflikt. In Russland und in der Ukraine die Erinnerungsrituale, die Paraden. Die Serie präsentiert Schades Porträt-, Strassen- und Landschaftsaufnahmen, welche die Zusammenhänge und Konsequenzen ungelöster Konflikte deutlich machen.
Format:
Foto / Video