Über

Während meines Studiums in Karl-Marx-Stadt 1979 bekomme ich Kontakt zum Kreis um die nonkonforme Künstlergruppe Clara Mosch. Das ermöglichte mir über den Tellerrand der DDR blicken. Ich beschloss mit Fotografie und Aktionskunst zu arbeiten. Ich experimentiere, ein Ansatz, den ich nach der Wende weiter führe.

Statement

Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht das Problem der Wahrnehmung, der Sichtverweigerung und das Finden neuer bildnerischer Möglichkeiten. Ich verfolge einen medien- und gesellschaftskritischen Ansatz. Als Bild- und Aktionskünstler arbeite ich auf verschieden Ebenen. Neben der Fotografie entstehen Performance, Installationen und Objekte. Zum Teil ist das getrennt, verläuft parallel oder geht ineinander über. Das Performative, das Apparative und die daraus folgenden Konsequenzen spielen bei meiner Arbeit eine wichtige Rolle. Ein weiteres Moment ist die Selbstreflexion und die Sichtbarmachung der fotografischen Arbeit als gestalterischer Prozess. Ich thematisiere die Mechanismen der Bildherstellung als auch der Bildwahrnehmung und der Wirkung von Fotografie.

Ausbildung

  • 2003 - 2005 | Master of Art, Universität der Künste Berlin, Institut Kunst im Kontext (DE)
  • 1996 | Lehrgang Multimedia, cimdata Bildungsakademie, Berlin (DE)
  • 1989 - 1991 | Meisterschüler bei Lothar Reher, Akademie der Künste, Berlin (DE)

Institution (Berufserfahrung)

  • 2003-16 | Kunstprojekte im öffentlichen Raum, Projekte und Workshops zur kulturellen Bildung in Berlin und Sachsen-Anhalt (DE)
  • 2001 | Mitarbeit, Kunstschule das neue sehen e.V., Berlin (DE)
  • 1993 | Lehrauftrag bei Prof. Kahlen, Technische Universität, Berlin (DE)

Ausgewählte Auszeichnungen

  • 2003 | Kubo-Kunstpreis für Fotografie, Bremen (DE)

Ausgewählte Ausstellungen / Publikationen

  • Ausstellungen / Exhibitions:
  • 2019 | Les Rencontres de la Photographie, Arles (FR)
  • 2018 | SIDE Gallery – Amber, Newcastle (GB)
  • 2018 | Museum Barberini, Potsdam (DE)
  • 2013 | Festival der neuen Kunst "LABIRYNT", Galerie Okno, Slubice (PL)
  • 2012 | Berlinische Galerie, Museum für moderne Kunst, Berlin (DE)
  • 2009 | Akademie der Künste, Berlin (DE)
  • 2004 | Forum für Fotografie, Köln (DE)
  • 2001 | Galerie Schüppenhauer, Köln (DE)
  • 1999 | Willy-Brand-Haus, Berlin (DE)
  • 1997 | Deutsches Historisches Museum, Berlin (DE)
  • 1996 | Museé de la Photographie, Charleroi (BE)
  • 1995 | Sao Paulo, Museum, da Imagem e do Som (BR)
  • 1994 | Galerie Bouquert+Lebon, Paris (FR)
  • 1990 | Les Rencontres de la Photographie, Arles (FR)
  • Publikationen / Publications:
  • 2016 | Monografie "SICHTABSICHT", PHOTO EDITION BERLIN (DE)

Persönliche Website

http://www.wahrnehmung.de

Uwe Warnke im Gespräch mit Kurt Buchwald

Uwe Warnke im Gespräch mit Kurt Buchwald

Auszug aus dem Buch SICHTABSICHT. Diese Monografie von 2016 veröffentlicht erstmals in einem Überblick die wichtigsten Aktionen, Performances und Werkserien von 1979 bis 2013. PHOTO EDITION BERLIN Galerie und Verlag

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PDF-Präsentation

Arbeiten

Kurt Buchwald | Bilder + Blenden (1990 - 2000)

Kurt Buchwald | Bilder + Blenden (1990 - 2000)

Den "Störbildern" der 80er Jahre folgt die Werkgruppe "Bilder+Blenden" (1990-2000). Ich experimentiere mit der Ausblendung und benutze DIN A-5 große Scheiben, die ich an der Kamera befestige. Ich kann verschiedene Formen einer Blende auswählen, die ich in einem Algorithmus zusammengestellt habe. Die Blende verhindert den Zugriff auf das Dahinter, beim Porträt ist es die abgebildete Person. Durch die Verdeckung muss der Betrachter die fehlenden Bildteile ergänzen. Ich verwende u.a. auch farbige Blenden, Gitter und Lochblenden. Es entstehen mannshohe Blenden aus Stahl, die Wahrnehmungsinstrumente, die ohne Kamera funktionieren. Schließlich baue ich eine Versuchsanordnung, bei der ich Störkörper zwischen einer Streifenblende einfüge. Ich beobachte Interferenzen und die Ablenkung des Lichtes.

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Foto / Video

Kurt Buchwald | Rohr+Kastenbilder (2002 - 2012)

Kurt Buchwald | Rohr+Kastenbilder (2002 - 2012)

Seit 2001 benutze ich beim Fotografieren ein Rohr bzw. einen Kasten. Dies verändert den Bildprozess, eine andere Wahrnehmung entsteht. Der fotografierte Gegenstand wird im Rohr zu seinem eigenen Hindernis (Serie: "Im Kreis der Wahrnehmung" 2001-6). Die Grenze des Wahrnehmbaren wird sichtbar. Im Spiel mit dem Ausschnitt, der Verdeckung und der Beleuchtung entstehen neue, irritierende Welten. Im Lichtraum des Kasten zeigen sich überdeutlich Oberflächenstrukturen, die bei normaler Beleuchtung nicht sichtbar wären (Serie: "Im Kasten" 2012). Es entstehen Porträts von Menschen die in den Kasten blicken. Ihre anonymen Hände werden zu Skulpturen. Beides fasse ich zu einer 2,6 m hohen Fotofigur "Im Kasten" zusammen, die die Teilnehmer eines Pleinairs in Zella-Mehlis zeigen.

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Foto / Video

Kurt Buchwald |Arbeitswelten (1986 - 1988)

Kurt Buchwald |Arbeitswelten (1986 - 1988)

In dem Projekt "Asphalt&Arbeit" (1985/86) steht körperliche schwere Arbeit im Mittelpunkt, die ich aus verschiedenen fotografischen Perspektiven umkreise. Ich stelle Themen zusammen: der Stoff, die Arbeit, der Prozess, der Arbeiter. Soziale Situationen und poetische Momente interessieren mich nicht, sondern der direkte Blick, der fragmentiert, Spuren und Details sichert. Der Prozess wird in Sequenzen und Langzeitbelichtungen visualisiert. Erstmals entstehen Einzelbilder und Porträts. Ich erfinde das Bildtableau. Als ich 1988 mit Halbporträts von Arbeitern für ein neues Projekt beginne, verwerfe ich die Bilder und stelle albtraumhafte surreale Bildgeschichten ("Im Quartier", "obskure Situation") zusammen.

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Foto / Video

Kurt Buchwald | Aktionen (1982 - 2009)

Kurt Buchwald | Aktionen (1982 - 2009)

Mit dem Sprung in den Bildraum verlasse ich den Platz hinter der Kamera und beginne mit der Aktion. Der eigene Körper kommt ins Spiel. Seit 1980 arbeite ich mit der Aktion. Ich verbinde sie mit dem Problem der Wahrnehmung und hinterfrage die technischen Medien ("Aktion Fernseher-Verbrennung" 1982). Die Bildverdeckung beginnt mit der Aktion "Stehplätze-Störplätze" 1984 auf dem Alexanderplatz in Ostberlin. Der Fotograf steht zwischen der Realität und seinem Bild. "Fotografieren verboten!" startet 1988 auf dem Roten Platz in Moskau und wird nach der Wende bis 2005 weltweit durchgeführt. 1993 gründe ich das "Amt für Wahrnehmungsstörung", das das Publikum mit fiktiven Anordnungen und Verboten irritiert. 2003 kommen die "Röhrenmenschen" in die Welt und gründen 2005 die Röhrenpartei, W.A.R.U.M..

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Foto / Video

Kurt Buchwald | Präsentation für "100 Jahre GDL/DFA" (2019)

Kurt Buchwald | Präsentation für "100 Jahre GDL/DFA" (2019)

Kurt Buchwald präsentiert seine Arbeit in der Jubiläumswoche "100 Jahre GDL/DFA".

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Foto / Video

Kurt Buchwald | DFA-Präsentation (2018)

Kurt Buchwald | DFA-Präsentation (2018)

Vortrag im Rahmen der Tagung der Deutschen Fotografischen Akademie, 08.12.18, Haus der Photographie, Deichtorhallen, Hamburg.

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