Über

Als Foto-Künstler verfolge ich die Suche der Menschheit nach Energie. Anfangs im Kohle- und Uranbergbau, jetzt im Bereich der regenerativen Energieerzeugung. Angetrieben vom Ölpreisschock der 70er und der Atom-Katastrophe von Tschernobyl, ist es jetzt der Klimawandel und seine Folgen.

Statement

Mich interessiert wie und wo der Mensch von der Natur Besitz ergreift. Seit 1985 wurde so die Schnittstelle zwischen Mensch, Natur und Technik zum Bezugspunkt meiner Fotoarbeiten, besonders, wenn es um die Gewinnung von Energie geht. Die Geschichte der Energie ist zentraler Bestandteil der Geschichte der menschlichen Zivilisation. Bei der Energiegewinnung entstehen neue Räume und Landschaften, um die sich die Energiekonzerne nur aufgrund von genehmigungsrechtlichen Auflagen kümmern. Im Grundgesetz ist die Nachhaltigkeit als Staatsziel leider noch nicht vorgesehen. Weil die Folgen des eigenen Handelns noch nicht mitgedacht werden müssen, hat uns die Nutzung fossiler Ressourcen seit dem Industriezeitalter an den Rand des Klimakollapses gebracht. “Die Welt gibt ihren Reichtum nicht freiwillig preis. Man gebraucht technische Mittel dazu. Keine Ressource ist mehr vor Zugriff sicher. Eigentlich sind die Arbeiten von Ulrich Mertens immer technisch geformte Landschaften. Ob Untertage oder hoch oben im Wind, an den Amplituden treten die Dinge oft entschiedener hervor. Man schaut wie von außen auf die Welt. Möglicherweise ein wenig befremdet, darum vielleicht auch klarsichtiger.“ Dr. Christian Hirte Ich möchte mit meinen Fotoarbeiten Impulse geben und Dokumente schaffen, die den Umgang mit den natürlichen Ressourcen unseres Planeten heute und in Zukunft verändern. Gleichzeitig macht es mir große Freude, die Entwicklung der regenerativen Energieerzeugung fotografisch zu begleiten.

Ausbildung

  • 1979-85 | “Visuelle Kommunikation”, FH Bielefeld University of Applied Sciences (DE)

Institution (Berufserfahrung)

  • 2002-2005 | Lehrauftrag, Symmedia Akademie für Gestaltung FHM Bielefeld (DE)
  • 1999-2002 | Lehrauftrag, Lehrinstitut für Design Rheda-Wiedenbrück (DE)
  • 1999 | Lehrauftrag, Gesamthochschule/Universität Paderborn (DE)

Ausgewählte Auszeichnungen

  • 2013 | Journalistenpreis „Unendlich-viel-Energie“, Berlin (DE)
  • 2012 | Artist in Residenz, Kühlungsborn (DE)
  • 1992 | Werkstatt- und Wohnstipendium, Worpswede (DE)
  • 1991 | Stipendium für Bildende Kunst, Offenburg (DE)
  • 1987 | Auslandsstipendium Deutsch-Französisches Jugendwerks, Aix-en-Provence und Marseille (FR)
  • 1985 | Fotoworkshop Deutsch-Französisches Jugendwerks, (NL) (DE) (FR)

Ausgewählte Ausstellungen / Publikationen

  • 2019 | Visual Story „Wind in Sicht“, Der Spiegel, Hamburg (DE)
  • 2018 | Messe Congress Hamburg (DE)
  • 2017 | Buchpublikation, Edition Bildperlen, Daun (DE)
  • 2016 | Landesbergbaumuseum Baden-Württemberg Sulzburg (DE)
  • 2006 | Natur-Installation Mohnkreis Sintfeld (DE)
  • 2001 | Bundeskunsthalle Bonn (DE)
  • 1993 | Galerie Alte Hauptfeuerwache Mannheim (DE)
  • 1992 | Ritterhausmuseum Offenburg (DE)
  • 1991 | Kunstverein Paderborn (DE)
  • 1988 | Galerie de Rambles Marseille (FR)
  • 1987 | Rheinisches Landesmuseum Bonn (DE)
  • 1984 | Kunsthalle Bielefeld (DE)
  • 1983 | School of Art, Lincoln, Nebraska (US)

Persönliche Website

http://www.visuelle-konzepte.de

Ulrich Mertens | Wind in Sicht

Ulrich Mertens | Wind in Sicht

Format:

PDF-Präsentation

Arbeiten

Ulrich Mertens | Aufbau des Windparks Johnston in Rhode Island, USA (2018)

Ulrich Mertens | Aufbau des Windparks Johnston in Rhode Island, USA (2018)

Im Herbst 2018 wurden sieben Windkraftanlagen im Hafen von Bremen und Rostock verladen und durch den Nord-Ostsee-Kanal über den Atlantik nach Amerika verschifft. Vom Hafen Davisville transportierten Tieflader die Turmteile, Gondeln, Generatoren und Naben just in time in den nicht weit entfernt liegenden „Ressource Recovery Industrial Park“ in der Nähe von Johnston. Ein Team aus Schleswig-Holstein baute die Anlagen dort zusammen mit amerikanischen Ironworkern in fünf Wochen auf. Trotz der konservativen Regierungspolitik der USA feierte man den größten Windpark des kleinsten Landes der Vereinigten Staaten als großen Erfolg.

Format:

Foto / Video

Ulrich Mertens | WIND IN SICHT – LANDSCAPE IN TRANSITION (2008 - 2018)

Ulrich Mertens | WIND IN SICHT – LANDSCAPE IN TRANSITION (2008 - 2018)

In diesem Langzeitprojekt dokumentiere ich seit 2008 das Zeitalter des Übergangs von der atomar-fossilen hin zur regenerativen Energieerzeugung. In der Ära des Wandels ändert sich auch unser Landschaftsbild. Das lässt sich besonders gut vom Dach der Windkraftanlagen betrachten. Ein unverstellter Blick bietet grandiose Perspektiven, die mit einer analogen Panoramakamera aufgezeichnet wurden. In allen Bundesländern beziehe ich mit diesem exponierten Standpunkt Position und blicke von den Ikonen des energiepolitischen Wandels in neue deutsche Landschaften. Jenseits von technischem Kalkül im Kontext der Energiewende haben Bilder eine wichtige Rolle und große Überzeugungskraft. So zeigen meine Bilder gute Aussichten für die Rettung des Weltklimas auf. Dazu entstand ein gleichnamiger Bildband. Siehe https://windinsicht.de/

Format:

Foto / Video

Ulrich Mertens | STRAHLEN (1991)

Ulrich Mertens | STRAHLEN (1991)

STRAHLEN entstand infolge der Nuklear-Katastrophe von Tschernobyl. Traf mich doch bei der Grubenfahrt in das Uranbergwerk in Aue am letzten Tag der DDR die gefährliche Strahlung des Wismut-Urans, auf den Filmplatten der Großformatkamera hinterließ sie jedoch keine Spuren. Die Suche nach einer Visualisierung von radioaktiver Strahlung beschäftigte mich seitdem, bis ich während eines Stipendiums in Offenburg vom letzten westdeutschen Uranbergwerk in Menzenschwand erfuhr. Inszenierte Porträts von Bergleuten mit geschlossenen Augen vor ihrer Grube symbolisieren das fehlende Sinnesorgan aber auch die Gefahr radioaktiver Strahlung. Ein Abschiedsgeschenk der Bergleute, ein uranhaltiger Stein, der auf sechs Seiten stehen konnte, erzeugte dann die gesuchten Bilder, Autoradiografien radioaktiver Strahlung.

Format:

Foto / Video

Ulrich Mertens | ARCHITEKTUR UNTERTAGE BERGWERK ERIN (1985)

Ulrich Mertens | ARCHITEKTUR UNTERTAGE BERGWERK ERIN (1985)

Um an die in der Steinkohle gespeicherte Energie zu gelangen, hat man für den Transport von Bergleuten und Material in großen Teufen ein Schacht- und Streckennetz aufgefahren. Damit Bergleute dort sicher arbeiten konnten, wurde der Gebirgsdruck besonders in geologischen Störungszonen mit unterschiedlichen Ausbautechniken abgefangen. Mit Großformatkamera und geschätzten Belichtungszeiten wegen der Schlagwettergefahr habe ich in Castrop-Rauxel viele dieser Architekturen, vom einfachen Ausbau mit Holzstempeln (1920) bis zur österreichischen Tunnelbauweise mit Stahlfaserspritzbeton (1984) dokumentieren können: Räume und ästhetische Strukturen, die nur aufgrund unseres Energiehungers entstanden sind. Examensarbeit an der FH Bielefeld, University of Applied Sciences

Format:

Foto / Video