Amélie Schneider

Kurz-Bio

Amélie Schneider leitet seit 2019 die Bildredaktion bei der Wochenzeitung DIE ZEIT. Seit zwölf Jahren setzt sie als Blattmacherin Impulse im deutschen Printmarkt, zuletzt bei GEO und Nido. Das Kultmagazin NEON, das nach seiner Gründung 2003 schnell zum Zentrum für zeitgenössische Fotografie wurde, prägte sie zwei Jahre als Bildchefin. Amélie Schneider hat Visuelle Kommunikation in den Niederlanden an der Academie Beeldende Kunsten Maastricht und in Belgien an der Hogeschool voor Wetenschap en Kunst Sint Lucas, Gent, studiert. Ihr Interesse an internationalen und interdisziplinären Arbeiten mit fotojournalistischen und künstlerischen Schwerpunkten in der Fotografie führt sie als Jurymitglied in verschiedene Bereiche, darunter u.a. der Wettbewerb „Gute Aussichten - junge deutsche Fotografie“, Otto-Steinert-Preis, Henri-Nannen-Preis und Swiss Press Photo Award. Amélie Schneider lebt und arbeitet in Hamburg.

Kuratoren-Statement

„'Bilder berühren' ist ein Ausdruck, der einem wiederkehrend begegnet. Die Bilder, die ich hier kompiliere, haben als verbindendes Element die tatsächliche Berührung oder die Sehnsucht danach. Der Schneeball in der Hand, das Streichen über die Klippe sind plakativ. In anderen Motiven steht die Materialität im Fokus, eine Büste wird durch Licht berührt, der Kosmos ist unberührbar und so dunkel und fern. Die Sehnsucht nach Berührung durch Natur ist das Thema und bescheidene Sinnlichkeit, die ich sehe in der Locke eines Jungen oder der Wolle eines Lamms steht im Kontrast zu Motiven der Isolation und monotonem, konstruiertem Raum. Sonne im Gesicht, Wind im Haar, Salz auf der Haut, es sind Floskeln, doch sie beschreiben so ehrlich das Bedürfnis danach, in Kontakt zu sein mit etwas Purem. Ich verehre die Fotografie, aber ich weiß, dass Natur und Weite, die ich im Bild sehe, in Wirklichkeit eine maximal intensivere Sinneserfahrung ist. Diese Werke erinnern mich daran, dass ich ein Mensch bin, der draußen sein möchte und dass ich die Distanz zur Natur im urbanen Raum zwar aushalten muss, aber Dinge auch anfassen kann wie eine Vierjährige den Regenwurm."

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Auswahl

© Henning Maier-Jantzen | placed (2002)

© Sabine Schründer | Ellipsen (2010)

© Sinje Dillenkofer | Inversion (2010 - 2019)

© Dörte Eißfeldt | Schneeball (1988)

© Marlene Schnelle-Schneyder | Die verschlossene Quelle (1992)

© Michael Jochum | Rites de passage (Übergangsriten) (1994 - 1998/2001)

© Olaf Otto Becker | Under the Nordic Light – A Journey through Time (1999 - 2019)

© Ulrich Mertens | Aufbau des Windparks Johnston in Rhode Island, USA (2018)

© Amin El Dib | Von der Brüchigkeit des Seins (2014-2016)

© Marc Volk | Kosmos (2018)

© Michael Schnabel | Weisses Land (2008 - 2009)

© Andreas Trogisch | Vineta (1985/1990)

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