Kurz-Biografie
Krzysztof Candrowicz - Kurator, Forscher und künstlerischer Leiter. Er ist Gründer und ehemaliger Direktor des Internationalen Festivals für Fotografie in Lodz, der Stiftung für visuelle Bildung und des Kunstzentrums Lodz in Polen. In den Jahren 2015 und 2018 war er künstlerischer Leiter der Triennale der Photographie in Hamburg. Derzeit arbeitet er als Kurator beim Lodz Fotofestiwal und bei der Ci.CLO Biennale in Porto, Portugal.
In den vergangenen Jahren war er Mitglied der Jury bei verschiedenen Kunstprojekten. Gegenwärtig ist er als Gastkurator, Berater und Gastdozent für zahlreiche Organisationen, Museen, Schulen und Festivals in Europa und weltweit tätig. Er lebt in Lodz und Porto.
Porträt: © Mafalda Ruão
Kuratoren-Statement
„Sackgasse im Paradies
Warten wir auf den Übergang zu einer neuen Ordnung? Eine neue Normalität? Eine neue Mythologie, eine vollständige Neuordnung der Werte? Oder eher eine Lösung in Form einer neuen Schockdoktrin, einer neuen geistigen Dürre, einer schnellen Lösung zum Überleben oder einer langsamen Verwüstung und Aussterben? Wofür wird die Menschheit sich entscheiden: Beschleunigung oder Verlangsamung, Integration oder Trennung, Informationswirbelsturm oder stattdessen ruhige und nachdenkliche Meditation?
Wird uns die zunehmende Ungleichheit mit der Geschwindigkeit eines fallenden Domino-Steins in eine Sackgasse führen? Oder wird die Welt nach der Krise - angebliche Post-Normalität, Post-Globalisierung - uns zu einer neuen digitalen Post-Realität führen, der es an materieller Repräsentation fehlt? Oder wird „Social Distancing“ das Leben in kleine, sichere Enklaven und Archipele drängen und das Gefühl der Zugehörigkeit und Gemeinschaft stärken?
Wer wird unsere neuen Erfahrungen produzieren und verbreiten? Wer wird uns neue Filter zur Verfügung stellen, die wir sehen können? Wird es die bekannte Mythologie der Aufklärung sein, die diese neue Fortschrittsfiktion liefern wird? Ja, möge es sein... schneller, früher, früher... direkt in das verheißene Paradies, auf der Suche nach der letzten greifbaren Erfahrung und dem letzten Stückchen Erde ohne Beton.“
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