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Editing Challenge | Wolfgang Zurborn vs. Delphine Bedel
Köln
DFA-Mitglied Christoph Linzbach fast diesen Online-Event folgendermaßen zusammen:
"Die Challenge drehte sich vor diesem Hintergrund um die Frage, wie Texte und an welcher Stelle im Bildband platziert, die Wirkung der gezeigten Bilder unangemessen determinieren. Hinweise auf politische Lagen und Entwicklungen können die journalistische Botschaft eines Fotos in einer Tageszeitung erläutern und erklären. Das macht Sinn und ist eingeübte Praxis. Ich behaupte, dass eine solche Praxis den Fotos der Marylise Vigneau ihre poetische Qualität rauben würde. Man könnte auch sagen, dem Betrachter den Zugang zu dieser besonderen Qualität versperren würde. Ihre durchweg poetischen Aufnahmen, die von der Spannung zwischen der abgebildeten Alltagsszenen und Landschaften auf der einen Seite und den im Betrachter evozierten Interpretationsräumen, Stimmungen und Assoziationen auf der anderen Seiten leben, wären damit ihres Wesenkerns beraubt." Mehr dazu hier.
Delphine Bedel ist Künstlerin, Dozentin, Herausgeberin und Verlegerin, die sich auf neue Praktiken in den Bereichen Fotografie, Design und Verlagswesen spezialisiert hat. Ihre Arbeiten werden international ausgestellt. Meta/Books, ihr Verlagsstudio und ihre Forschungsplattform, ist ein experimenteller Rahmen zur Veröffentlichung von Kunst, Theorie und Design und zur Förderung einer neuen Generation von Künstlern und Designern. Als langjährige Verfechterin eines integrativeren Umfelds im Kunst- und Designbereich ist Bedel Mitbegründerin von Engagement Arts NL und The Roadmap for Equality in the Arts in den Niederlanden. Sie ist Vorstandsmitglied des Auteursbond, Sektion Journalismus/Non-Fiction und Mitglied der Deutschen Akademie für Fotografie (DFA). Sie war Mitglied des Beirats des Mondriaan Fonds und ist ein Alumni der Rijksakademie. Delphine Bedel ist bekannt für ihre wegweisenden Publikationen und feministischen Bildungsprojekte und arbeitet mit führenden Kulturinstitutionen sowie Kunst- und Designhochschulen zusammen. Sie hat Vorträge gehalten, war Jurymitglied und Portfoliogutachterin für Museen und Festivals, darunter das Musée National d'Art Moderne Paris (FR), das Stedelijk Museum Amsterdam (NL), das Rosfoto Museum und das PhotobookFest Moskau (RU), die Whitechapel Gallery, London (UK), die Rencontres d'Arles (FR), Unseen (NL) und das Fotomuseum Winterthur (CH). Sie lehrte unter anderem an der Genfer Hochschule für Kunst und Design (CH), der Design Academy Eindhoven, der Kunsthochschule Kassel (DE), der Rietveld Academy und dem Sandberg Institute (NL). Sie (ko-)kuratierte die bahnbrechende Trilogie über Postkolonialismus. Shared History /Decolonising the Image" bei W139 und Arti & Amicitiae, Amsterdam, "Beyond Paradise" im Stedelijk Museum Bureau Amsterdam und "The Experience of Atopia" für das Breda Photo Festival. Sie war Doktorandin an der UCA - University for the creative Arts (UK) und schreibt für Bücher und Zeitschriften.
Wolfgang Zurborn ist DFA-Präsidiumsmitglied und Gründer der Kölner Lichtblick School. Er ist international bekannt für seine Fotobuch-Workshops.
Marylise Vigneau ist eine preisgekrönte Dokumentarfotografin und Autorin, die normalerweise zwischen Österreich und Pakistan lebt. Aufgewachsen in einer Pariser Familie mit vielen Leichen im Keller, entwickelte Marylise Vigneau schon früh eine Vorliebe für Ermittlungen und Gerechtigkeit. An der Sorbonne beschäftigte sie sich in ihrer Dissertation "Vergleichende Literatur" mit Städten als Figuren in russischen und mitteleuropäischen Romanen; wo und wann sich die klarste Erzählung in einer berauschenden, eindringlichen Unsicherheit verliert. Trotz ihrer Faszination für die Literatur ist ihr Ausdrucksmittel im Laufe der Zeit die Fotografie geworden, ohne dass sie genau weiß, warum - vielleicht die Mischung aus Präzision, Unmittelbarkeit, Wahrheit und Lüge, die hinter jedem Bild steckt. Was sie in erster Linie anzieht, ist die Art und Weise, wie Menschen von Grenzen betroffen sind, sowohl physisch als auch mental, dieser flüchtige Raum, in dem ein unerwarteter, mutiger und zerbrechlicher Akt oder ein Hauch von Freiheit entstehen kann. Sie arbeitet vorzugsweise an langfristigen Projekten, um Erinnerung und Ort besser zu erforschen.
Wir bedanken uns für die Förderung durch „KULTUR.GEMEINSCHAFTEN – Förderprogramm für digitale Content-Produktion in Kultureinrichtungen“. Dieses Förderprojekt wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, NEUSTART KULTUR und der Kulturstiftung der Länder getragen.
Bildmaterial: Marylise Vigneau Aufzeichnung auf YouTube ansehen:
Format:
Foto / Video
