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Veranstaltung:

Durch die Ausstellung mit // Johanna Jackie Baier: "Queerness in Photography", C/O Berlin

Stadt:

Berlin

Was passiert, wenn zwei Fotobegeisterte mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Vorlieben eine Ausstellung besuchen, sich darüber austauschen und andere über einen Insta Livestream daran teilhaben lassen?

Johanna Jackie Baier (DFA) besuchte am 23.11.22 mit Boris Eldagsen (DFA) die Ausstellungen "Queerness in Photography" im C/O Berlin. Beide streamten diesen Besuch live auf Instagram - so dass Alexander Hagmann (dieMotive) und alle die zuschauen mit den beiden über die Ausstellungen diskutieren können. Wir sprachen über die Definition des Begriffes "queer", die möglichen Zielgruppen der Ausstellung und ob eine Sammlung die für Akzeptanz wirbt selbst (bewusst oder unbewusst) diskriminierten kann. Link, den Jackie im Talk erwähnte: Aaron Lister über „Women in the Window”: https://aaronlister.com.

Aufzeichnung auf Instagram ansehen: https://www.instagram.com/p/ClUFM-jJo8Y/

Aufzeichnung auf YouTube ansehen: https://youtu.be/5g5hA2x9L9g

Über die Ausstellungen:

  • In drei komplementären Ausstellungen untersucht C/O Berlin mit "Queerness in Photography" die fotografische Darstellung von Identität, Geschlecht und Sexualität: von historischem Bildmaterial, das den Akt des Fotografierens als Akt der Identitätsfindung zeigt, über einen einzigartigen Safe Space bis hin zu zeitgenössischen Ausdrucksformen von Geschlechterfluidität, welche die Frage aufwerfen, ob sozial konstruierte Geschlechter heutzutage überhaupt noch zeitgemäß sind. Die drei Ausstellungen offenbaren ein vielschichtiges Panorama und zeigen, dass Fotografie auch ein Akt der Befreiung und Selbstermächtigung sein kann. Indem die eigene Identität visualisiert oder der gemeinschaftliche Zusammenhalt in der queeren Community dokumentiert wird, entstehen neue künstlerische Formen von Repräsentation.

  • UNDER COVER . A SECRET HISTORY OF CROSS-DRESSERS | SÉBASTIEN LIFSHITZ COLLECTION: Die Sammlung des französischen Filmemachers Sébastien Lifshitz zeigt über mehrere Jahrzehnte zusammengetragene Amateurfotografien. Seit den 1860er-Jahren nutzten Menschen das Medium, um ihre durch Kleidung oder physische Merkmale zugeschriebene Geschlechtsidentität zu be- und hinterfragen und sich selbst vor der Kamera zu erforschen.Ohne die jeweiligen Entstehungsgeschichten oder persönlichen Beweggründe zu kennen, wird in diesen Darstellungen der Wunsch der Porträtierten deutlich, sich selbst vor der Kamera zu erforschen: neben dem Aufbegehren gegenüber aufgezwungenen, gesellschaftlichen Erwartungen und politischen Regulierungen machen sie sich im fotografisch produzierten Selbstbildnis der eigenen Identität bewusst. Die visuellen Zeugnisse der Sammlung Lifshitz gehören somit zu den bedeutsameren Entdeckungen der jüngeren Fotografiegeschichte, die eine Leerstelle im kulturellen Gedächtnis füllt. Die Ausstellung wurde produziert von Les Rencontres d'Arles.

  • CASA SUSANNA | CINDY SHERMAN COLLECTION: In der Ausstellung präsentiert die wohl berühmteste Verkleidungskünstlerin der Welt ihre Sammlung von Originalbildern der Casa Susanna – einem Safe Space für Cross-Dresser:innen und trans Frauen in den 1950er- und 1960er-Jahren in Hunter, New York. Innerhalb dieser kleinen Community konnten die Mitglieder gemeinsam ihre Identität erforschen – zu einer Zeit, in der Lebensentwürfe, Sexualität und Geschlecht abseits heteronormativer Vorstellungen und Konventionen stigmatisiert oder sogar strafrechtlich verfolgt wurden. Der Akt des Fotografierens innerhalb dieser Community war von höchster sozialer Explosivität, da die Mitglieder visuell dokumentierten, was zu dieser Zeit nicht sein durfte: ein Leben außerhalb sozial konstruierter Geschlechterrollen sowie eine auf den eigenen Bedürfnissen basierende Persönlichkeitsentwicklung. Dabei offenbart die Bilderwelt der Casa Susanna nicht nur den Zusammenhalt und die Solidarität innerhalb dieser Community, sondern es wird eine in die Bilder eingeschriebene Unbeschwertheit und Fröhlichkeit spürbar, die gerade deshalb entstand, da sich Menschen dort frei entfalten konnten. 

  • ORLANDO | CURATED BY TILDA SWINTON: 1992 spielte die Schauspielerin Tilda Swinton in dem preisgekrönten Film Orlando (Regie Sally Potter), der auf dem gleichnamigen Roman von Virginia Woolf aus dem Jahr 1928 basiert, die Gender-nonkonforme Hauptrolle. Hinter der Folie der Buch- und Filmvorlage hat Swinton im Auftrag des Magazins Aperture für C/O Berlin die Ausstellung Orlando . Curated by Tilda Swinton zusammengestellt. Geschlechterfluidität und die Idee eines grenzenlosen Bewusstseins verweben sich hier auf eine neue Art innerhalb der Ausstellung. Die zum Teil eigens für die Ausstellung konzipierten Arbeiten präsentieren unterschiedliche Blickrichtungen auf Fragen von Identität, Geschlecht, Herkunft und Sexualität. In der Vielfalt der künstlerischen Ansätze und Perspektiven werden gängige Vorstellungen, Darstellungsformen und Machtverhältnisse aufgebrochen. Durch die Auswahl der Künstler:innen, ihrer künstlerischen Neuinterpretation der Themen sowie der identitätsstiftenden Konstruktion von neuen Narrativen bekommen bisher häufig marginalisierte oder unterrepräsentierte Sichtweisen eine Bühne. Die Ausstellung zeigt die Arbeiten der Künstler:innen: Zackary Drucker, Lynn Hershman Leeson, Paul Mpagi Sepuya, Jamal Nxedlana, Elle Pérez, Walter Pfeiffer, Sally Potter, Viviane Sassen, Collier Schorr, Mickalene Thomas und Carmen Winant. Die Ausstellung wurde organisiert von Aperture, New York.

Keyimage: Anonymous, Jim, USA, ca. 1950 | Collection Sébastien Lifshitz

Über Johanna Jackie Baier:

  • Die Berliner Fotografin J.Jackie Baier arbeitet auch als Filmemacherin. Uraufführungen ihrer Filme bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin und Venedig. Baier lebt seit 1997 als Frau.

jackiebaier.de

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Anonymous, Jim, USA, ca. 1950 © Collection Sébastien Lifshitz
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Wir bedanken uns für die Förderung durch „KULTUR.GEMEINSCHAFTEN – Förderprogramm für digitale Content-Produktion in Kultureinrichtungen“. Dieses Förderprojekt wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, NEUSTART KULTUR und der Kulturstiftung der Länder getragen.

DFA-Pressematerial:

Durch die Ausstellung mit // Johanna Jackie Baier: "Queerness in Photography", C/O Berlin

Durch die Ausstellung mit // Johanna Jackie Baier: "Queerness in Photography", C/O Berlin

Aufzeichnung auf YouTube anschauen:

Format:

Foto / Video

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