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Veranstaltung:

2018 Sommer-Tagung | NRW-Forum Düsseldorf

Datum:

21-22.04.2018

Stadt:

Düsseldorf

Addresse:

NRW-Forum Düsseldorf, Ehrenhof 2, 40479 Düsseldorf

2018 Sommer-Tagung | NRW-Forum, Düsseldorf

Hier finden Sie das Programm der Tagung und Kurzbeschreibungen der Präsentationen. Die Präsentationen finden regulär in deutscher Sprache statt. Für alle, die nicht anwesend sein können, gibt es den Livestream unserer Facebook-Seite und nach der Tagung ausgewählte Mitschnitte im Livestream-Archiv am Ende dieses Postes.

Programm:

Samstag, 21.04.

10.00 - 10.30 Begrüßung durch Ingo Taubhorn, Präsident der DFA

10.30 - 11.15 Katharina Mayer "Familienbande"

11.15 - 12.00 Johanna Diehl "In den Falten erst das Eigentliche – Überlegungen zum visuellen Begreifen als künstlerische Praxis in der Fotografie"

12.00 - 13.30 Mittagspause

13.30 - 14.15 Burkhard Schittny "Jaskółka"

14.15 - 15.00 Ferit Kuyas "Astana"

15.00 - 15.45 Gudrun Kemsa "Manhattan Stage"

15.45 - 16.15 Kaffeepause

16.15 - 17.00 Göran Gnaudschun "Are You Happy"

17.00 - 17.45 Harald Fuchs "Living Materials - Ruanda"

18.00 - 21.00 Portfoliowalk mit den Fotograf*innen:
Carlos Barradas, Svetlana Biryukova, Michele Brancati, Mario Brand, Franziska Bulgrin, Tim Dechent, Francisco Degrossi, Adelaide Di Nunzio, Katrin Kamrau, Thomas Keydel, Johann Husser, Iwajla Klinke, Marianne Langen, Stephan Lucka, Laurent Muschel, Juan Aristides Otamendiz, Oliver Raschka, Dieter Roeseler, Liz Rüland, Sarah Straßmann

Sonntag, 22.04.

10.00 - 10.45 Celina Lunsford "RAY 2018, Fotografieprojekte Frankfurt RheinMain"

10.45 - 11.30 Beat Schweizer "«Michailovna hat angerufen» Norilsk 2017/2018"

11.30 - 12.15 Marc Volk "Camera Plana"

12.15 - 13.15 Mittagspause

13.15 - 14.00 Tania Reinicke "Vorrichtung zur Wahrnehmbarmachung von optischen Bildern durch den Gefühlssinn"

14.00 - 14.45 David Klammer "Good Morning Auroville"

14.45 - 15.00 Kaffeepause

15.00 - 15.45 Nikita Teryoshin "Hornloses Erbe"

15.45 - 16.30 Wolfgang Zurborn "Karma Driver"

16.30 Ende der Tagung

Kurzbeschreibungen der Präsentationen:

David Klammer | Good Morning Auroville

Auroville wurde vor genau 50 Jahren in Südindien als ein Ort für Frieden und progressive Harmonie gegründet, in dem Menschen aus aller Welt, Hautfarben, Religionen zusammen eine neue Lebensgemeinschaft formen sollten. Heute leben in der "Stadt der Morgenröte" 3.000 Menschen aus über 50 Nationen und das Dorf wächst immer weiter.

Der lange Weg Aurovilles – ein vorgeplanter Ort mit anarchischen Gesellschaftsstrukturen – ist dabei mindestens genau so spannend wie David Klammers Zugang zu dem Projekt selber. Bereits 2003 besuchte er die südindische Stadt, um dort eine Reportage im Auftrag für das GEO-Magazin zu fotografieren. Diese Erfahrung liess ihn nicht los. Und so tauchte er, durch diverse Stipendien und einen Auftrag des Magazins Chrismon unterstützt, erneut ein in diese magische Welt in den tropischen Breitengraden des Planeten. Die Persönlichkeiten, die Architektur und die gesellschaftlichen Strukturen schufen eine Atmosphäre, fernab von der westlichen Vorstellung des Lebens, die der renommierte Fotograf neu erkundet, hinterfragt und mit diesem Buch schließlich verarbeitet.

David Klammer gewährt uns Einblicke in ein vielschichtiges und widersprüchliches Auroville. Dabei machen seine einzigartige Bildsprache sowie abgedruckte Interviews und Gastbeiträge diese aufregende Welt erlebbar. Während seines Vortrages, der durch Multimedia-Präsentationen unterstützt wird, erzählt Klammer von diesem Projekt und dem - noch nicht ganz abgeschlossenen - Werdegangs des Buches, vorbei an Verlegern, Crowdfunding und Self-Publishing. (Text unter Mitarbeit von Joshua Singh)

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https://www.davidklammer.com/

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© David Klammer

Ferit Kuyas | Astana

Grosse Städte stehen seit mehr als 20 Jahren im Zentrum meines fotografischen Schaffens. Dabei interessiere ich mich vor allem für Metropolen, die Gesellschaft und Wirtschaft in naher Zukunft beeinflussen dürften. Ich “entdeckte“ Astana zufällig in einer Fernsehdokumentation über Sir Norman Foster, der in der neuen Hauptstadt von Kasachstan viel gebaut hat. Als die Kasachen früher Teil der Sowjetunion waren, wurde ihnen ein grosser Teil ihrer ethnischen Identität genommen. So kann die Retortenstadt Astana als ein Symbol für eine Nation auf der Suche nach ihrer neuen Identität gesehen werden. Im Oktober 2017 habe ich eine moderne Stadt mitten im Nirgendwo vorgefunden, von hunderten Kilometern Steppe umgeben. Wo früher kasachische Nomadenlager standen, erhebt sich heute Astana wie eine versteinerte Fata Morgana aus der Ebene. Und die kasachische Kultur, die früher auf Pferden basierte, basiert heute auf Autos.

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https://www.feritkuyas.net/

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© Ferit Kuyas

Beat Schweizer | «Michailovna hat angerufen» Norilsk 2017/2018

Das flächenmäßig grösste Land der Erde hat mit durchschnittlich acht Einwohnern pro km2 gleichzeitig eine der geringsten Einwohnerdichten der Welt. Wie kann man diesen Raum erfahren, wie kann man ihn fotografieren? Mit einer dokumentarischen Haltung habe ich in den vergangenen Jahren in drei verschiedenen Gebieten in Russlands Norden fotografiert. Sie verbindet die geografische Isolation, alle drei befinden sich weit hinter dem Polarkreis in der russischen Peripherie. Zwei der Gegenden sind zudem für ausländische Staatsbürger gesperrt, es handelt sich um geschlossene Städte. Wie leben Menschen, die in derart isolierten Mikrokosmen zuhause sind? Wie finden sie zu einer Normalität? Wie meistern die Menschen in dieser von harschen klimatischen und extremen geografischen und sozialen Bedingungen geprägten Gegenden ihr Leben?

In 2012 besuchte ich das Dorf Teriberka, in 2013 die Siedlung Dikson und 2017-2018 Norilsk. An der DFA Tagung vom 21./22. April 2018 zeige ich die jüngste Serie «Michailovna hat angerufen» aus Norilsk, der geschlossenen, nördlichsten Grossstadt der Welt.

https://www.beatschweizer.com/

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© Beat Schweizer

Wolfgang Zurborn | Karma Driver

Das Leben in den Strassen der indischen Megacities New Delhi, Kolkata, Ahmedabad and Bangalore übte eine große Faszination auf mich aus. In allen Teilen der Gesellschaft habe ich die Spuren der Verwestlichung wahrgenommen und auf der anderen Seite konnte ich fühlen, wie stark die Menschen noch in der traditionellen indischen Kultur verwurzelt sind. Das lebendige städtische Chaos voller aberwitziger Widersprüche zeigt den permanenten Wettkampf zwischen den verschiedenen Wertvorstellungen.

Das Image von Indien in den internationalen Medien wird bestimmt von farbenfrohen Klischees der heilen Welt oder dramatischen journalistischen Sensationsbildern von Katastrophen. Meine Vision dagegen ist eher literarisch. Nur eine mehrschichtige Bilderwelt voller unerwarteter Entdeckungen und Überraschungen kann meine vielfältigen Gefühle bei dem Abenteuer des indischen Alltag zum Ausdruck bringen.

Das Buch Karma Driver erscheint Mai 2018 im Verlag des Fotohof Salzburg.

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http://www.wolfgangzurborn.de/

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© Wolfgang Zurborn

Göran Gnaudschun | Are You Happy

Verborgen unter der Asphaltdecke liegt das antike Pflaster der Via Prenestina, die sich von den Stadtmauern Roms aus weit in den Osten erstreckt. Wie Sedimente, nur seitwärts wachsend, haben sich seit der vorletzten Jahrhundertwende immer neue Stadtgebiete angelagert – vom antiken Stadttor Porta Maggiore bis zum GRA, dem Autobahnring, und darüber hinaus.

Wenn ich in der Gegend rund um die Via Prenestina bin, spüre ich den rissigen, immer wieder geflickten Straßenbelag unter meinen Rädern. Das Geheul der Krankenwagen mischt sich mit dem singenden Ton der Straßenbahn. Die Luft ist voll vom Zweitaktgas der Motorroller. Stimmengewirr kommt von den Gehsteigen. Dicht sind die Vorstädte Roms besiedelt. Die Menschen leben sehr eng beieinander.

Ich portraitiere diese Menschen, fotografiere die Häuser und meine das Lebensgefühl. Manchmal entsteht im Portrait zwischen mir und dem Gegenüber eine ungeahnte Nähe. Etwas ist für einen Moment vorhanden, das ohne Sprache auskommt. Eine Verbindung zwischen uns, die darunter liegt, unabhängig davon, was wir uns gegenseitig bedeuten. Es geht darum, wer wir sind.

In der Offenheit meines Gegenübers spüre ich das Dasein des anderen, wenn auch nur für kurze Augenblicke. Diese sind kostbar wie das Glück, auf das man sich nicht verlassen kann.

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http://gnaudschun.de/

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© Göran Gnaudschun

Harald Fuchs | Living Materials - Ruanda

In dem Vortrag spricht Harald Fuchs über seine Inspirationsquellen und sein spezielles Verhältnis zum Medium Fotografie. Die Bandbreite seiner künstlerischen Gestaltung reicht von "inszenierter Fotografie", über Lichtprojektionen, bis hin zu Foto-Video-Objekt-Collagen im Raum. So zeigt er in seinen Installationen u.a. fotografische und bewegte Bilder in semitransparenten Doppelprojektionen. Indem sich der Ausstellungsbesucher im Installationsaufbau bewegt, gelangt er je nach Standort zu individuellen Seherlebnissen und verändert auf diese Weise die Bildinformation sowohl in formaler als auch in inhaltlicher Sicht.

Anhand eines kurzen Reiseberichts über die Genozid-Memorials in Kigali, der Hauptstadt von Ruanda, wird Harald Fuchs seine persönlichen Beweggründe für eine daraus resultierende Lichtinstallation „LIVING MATERIALS –RUANDA“ vorstellen. Die Arbeit wurde im Kunstverein „Galerie Münsterland“ im Jahr 2017 multimedial realisiert.

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https://www.haraldfuchs.com/

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© Harald Fuchs

Nikita Teryoshin | Hornloses Erbe

Im November 2014 besuchte ich die landwirtschaftliche Messe EUROTIER in Hannover. Besonders die Arme der Melkroboter erinnerten mich an die dystopische Welt der Matrix Trilogie. Als ich am Ende des Tages an einem Stand mit dem Slogan „Don’t let cows waste your money“ vorbeiging, beschloss ich, der Sache auf den Grund zu gehen.

Mit Hilfe von Verhaltensforschung, statistischen Datenerhebungen und moderner Rechentechnik wurde eine künstliche Welt konstruiert, die genau auf die Bedürfnisse der Kuh zugeschnitten ist. Jedes Tier ist mit einem Chip ausgestattet, der die Informationen an ein digitales Stall-Netzwerk aussendet. So kann der Bauer jederzeit von seinem Smartphone aus auf die Daten seiner Kühe zugreifen. Anhand dieser Informationen entscheidet er letztendlich über Leben und Tod der Kühe, denn ihre Fähigkeit, Kälber zu bekommen und Milch zu geben, ist ihre einzige Lebensberechtigung.

Die Arbeit „Hornloses Erbe“ über die moderne deutsche Milchkuh entstand zwischen 2014 und 2017 und soll neue Bilder jenseits der grünen Weide auf der Milchpackung liefern. Dafür besuchte ich Auktionen, Schauen, Messen, Labors und Verbände in vier Bundesländern.

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https://nikitateryoshin.com/

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© Nikita Teryoshin

Tania Reinicke | Vorrichtung zur Wahrnehmbarmachung von optischen Bildern durch den Gefühlssinn

2-Kanal Lichtbild – Projektion

Tania Reinicke arbeitet sowohl als Einzelkünstlerin als auch im Kollektiv. Ihre Arbeiten an der Schnittstelle zwischen Fotografie und medialer Installation untersuchen die Beziehung zwischen Bildraum und Vorstellungsraum des Betrachters. Der Prozess der experimentellen Bildfindung und Bildentstehung steht in ihren aktuellen Arbeiten im Fokus. Dabei entstehen Raum-Bild Konzepte auf installativ- performativer Ebene. Das Projekt „Vorrichtung zur Wahrnehmbarmachung von optischen Bildern durch den Gefühlssinn“ untersucht die möglichen Parameter der Raum- und Zeiterfahrung anhand fotografischer Bilder aus der Vergangenheit und Gegenwart.

Das Ausgangsmaterial sind Lichtbilder aus persönlichen Archiven unterschiedlicher Zeiten und Räume, die sich mit konkreten Fragen unserer gesellschaftlichen Ordnung auseinandersetzen. Die Bilder zeigen Körper, Gesten und Räume unterschiedlichster Ordnungen und verweisen doch nur auf sich selbst. Der Bildraum wird in der Anordnung der Montage und Projektion im Raum zum Szenarium und befreit die Zeit aus ihrer Linearität. Die Installation ist das Bestreben einer Analyse und Zuordnung der unterschiedlichen Parameter und Dimensionen der Wahrnehmung von Bildern. Es ist eine Suche nach dem Wesen fotografischer Bilder, wie entstehen sie, was spiegeln sie wider, wie korrespondieren sie mit dem vorhandenen Raum und wie verändern sie unsere gegenwärtige Wahrnehmung?

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http://www.taniareinicke.de/

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© Tania Reinicke

Celina Lunsford | Extreme

RAY 2018 Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain
24. Mai — 9. September 2018

Mit dem Thema EXTREME präsentiert die Fotografie-Triennale RAY 2018 eine Vielfalt an künstlerischen Strategien. In inhaltlich miteinander korrespondierenden Ausstellungen zum Thema EXTREME reflektieren mehr als 40 ausgewählte internationale Künstlerinnen und Künstler mit ihrer fotografischen Praxis gesellschaftliche Transformationen, Identitätskonzepte und ästhetische Tendenzen im 21. Jahrhundert. Eröffnet wird RAY 2018 erstmalig mit einem viertägigen Festival: Vom 24. bis 27. Mai 2018 sind Fotobegeisterte, Besucherinnen und Besucher sowie Künstlerinnen und Künstler eingeladen, sich zum Medium Fotografie und dem Triennale-Thema EXTREME auszutauschen.

Der Reiz des Extremen ist seit jeher untrennbar mit der Fotografie verwoben. Was das Extreme heute besonders erfolgreich macht, ist das Übermaß und die grenzenlose Verfügbarkeit digital zirkulierender Informationen und Bilder, die nach einer Ökonomie der Aufmerksamkeit verlangen. Je außergewöhnlicher, unangepasster, randständiger das Motiv, desto größer die Beachtung, welche die Bilder erfahren. Der Punkt, an dem die Norm aufhört und die Abweichung beginnt, ist jedoch einem steten Wandel unterworfen. So blickt RAY 2018 auf Formen des Extremen jenseits des Spektakels.

RAY 2018 EXTREME Künstlerinnen und Künstler (Auswahl)
Antoine d’Agata (*1961 FR), Mathieu Asselin (*1973 FR/US), Christoph Bangert (*1978 DE), Jamie Brunskill (*1983 GB), Krista Caballero (*1976 US) & Frank Ekeberg (*1970 NO/US), Cao Fei (*1978 CN), Göran Gnaudschun (*1971 DE) & Anne Heinlein (*1977 DE), Aneta Grzeszykowska (*1974 PL), Lois Hechenblaikner (*1958 AT), Inez van Lamsweerde (*1963 NL) & Vinoodh Matadin (*1961 NL), Sze Tsung Nicolás Leong (*1970 MX/GB/US), Martin Liebscher (*1964 DE), Paula Luttringer (*1955 AR), Pradip Malde (*1957 TZ/US).

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https://ray2018.de/

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© Antoine d’Agata

Johanna Diehl | In den Falten erst das Eigentliche – Überlegungen zum visuellen Begreifen als künstlerische Praxis in der Fotografie

Im Rahmen der Tagung der Deutschen Fotografischen Akademie stelle ich anhand früherer Arbeiten und aktueller Projekte Überlegungen zum Visuellen Begreifen als künstlerischer Praxis in der Fotografie an. Der von Arnold Bode geprägte Begriff bezog sich auf einen Umgang mit Bildern, der ein Denken und dialogisches In-Bezug-Setzen mit den Mitteln des Visuellen ermöglichen sollte. In meinen letzten Ausstellungen und Recherchen habe ich über eine Polyphonie der Hängung und der Motive den Versuch unternommen, dieses Begreifen im Raum erfahrbar zu machen. Standen im Zentrum meiner früheren Arbeiten Räume, in denen ich die Anwesenheit des Abwesenden untersuchte, so verfolge ich in aktuellen Projekten ein Verknüpfen von privatem Archiv mit Zeugnissen des kollektiven Gedächtnisses. Entlang der Geschichte der documenta oder der Entwicklung der Elektronischen Studios der Rundfunkanstalten in Deutschland und Frankreich, Antonionis Filmsettings der 60er Jahre in Italien oder Marino Marinis bildhauerischem Werk der Nachkriegszeit – einer Zeit zwischen Vision und bleiernem Schweigen - spannt sich der Bogen meiner derzeitigen künstlerischen Arbeit.

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© Johanna Diehl

Marc Volk | Camera Plana, 2016

Marc Volk interessiert sich seit seinem Studium für die Bedingungen und Möglichkeiten der Fotografie. In seinen Arbeiten befragt er das technische Medium auf immer wieder unterschiedliche Art nach dessen Verhältnis zur Wirklichkeit und zur menschlichen Wahrnehmung – sowie den daraus resultierenden Wechselwirkungen.

Viele Jahre lang begleitete Marc Volk die Idee, Fotografie mit ihrer vermeintlich abbildenden Funktion zu konfrontieren. Die Gelegenheit dazu bot sich dem Künstler, als er die Möglichkeit bekam, mehrmals im Projektraum für Fotografie im Haus am Kleistpark zu fotografieren. Dabei verwendete er unterschiedliche fotografische Stilmittel, um spielerisch die Möglichkeiten des Mediums auszuloten und nach und nach herauszufinden, welche Bilder ihn „wirklich“ interessieren. Die ausgewählten Bilder stellte er unter dem Titel Camera Plana im September 2016 im selben Raum aus.

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© Marc Volk

Gudrun Kemsa | Manhattan Stage

Die Beobachtung der Schattenlänge eines vertikal ausgedehnten Objekts – eines Gnomons (griechisch: Schattenzeiger) – war der Anfang für die Zeitmessung mittels einer Sonnenuhr. Manhattan ist eine riesige Sonnenuhr mit vielen Gnomonen. Die Sonne bewegt sich um die Skyscraper und taucht die Straßen in einem festem Zeitrhythmus ins Licht. Szenen des Alltages sind zu sehen, Motive urbaner Straßenzüge: Geschäftsleute auf dem Weg zur Arbeit, Menschen vor renommierten Kaufhäusern und Flagship-Stores bekannter Marken oder wartende Passanten an roten Ampeln. Es sind Bilder, die eine geradezu unwirkliche Kraft haben und uns die Schönheit des Alltags wieder deutlich machen. Die urbane Umgebung wird zu einer Bühne, auf der die Personen agieren. Das Licht ist hell und klar und fast wirkt es, als ob es nur dafür geschaffen wurde, die ganze Szenerie auf natürliche Weise perfekt auszuleuchten. Es ist ein Licht, das moduliert, kontrastreich und kraftvoll ist - gleißende Sonne, frühe Morgenstunden, Licht und Schatten.

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© Gudrun Kemsa

Burkhard Schittny | Jaskółka

Die konzeptuelle, transmediale Kunst von Burkhard Schittny gründet inhaltlich oft im Schicksal der Eltern. 1946 wurde Schittnys Mutter im Rahmen der „Operacja Jaskółka“ aus dem heute polnischen Klodzko gen Westen vertrieben. Das Video, das auf 10.361 Filmstills basiert, erinnert daran: eine Reise ins Ungewisse, deren laute Tonspur die Gewalt genauso heraufbeschwört wie die schemenhaft flackernden Blicke aus dem fahrenden Zug. Unlösbar bleiben die heute aufgenommenen Bilder mit der Vergangenheit verbunden, doch verweisen sie genauso auf aktuelle Geschehnisse.

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© Burkhard Schittny

Katharina Mayer | Familienbande

Seit dem Jahr 2000 wächst Katharina Mayers Projekt familia. Es entstehen Familienportraits in vielen Ländern mit Menschen aus unterschiedlichsten gesellschaftlichen Zusammenhängen. Ob Künstler-, Flüchtlings-, Lehrer- oder Unternehmerfamilie, jedes Bild ist ein Ausschnitt einer biografischen Geschichte. Ex tempore entstehen Familienbilder im häuslichen Umfeld mit kleinen szenischen Eingriffen. Auch wenn jedes Familienportrait eine Lebensform repräsentiert, werden ethische und moralische Werte, religiöse Zugehörigkeit, Fragen der Gemeinsamkeit, Konfliktfähigkeit, Verantwortung, Liebe und Toleranz durch das Bild der Familie vermittelt. Zum Teil zeigt es eine über Generationen hinweg getragene Familiengeschichte, manchmal ist diese aber auch nur zu erahnen oder bewusst abgeschnitten. Das Remake - die Wiederholung eines Familienportraits nach einigen Jahren – hat aktuell einen besonderen Stellenwert in Katharina Mayers Arbeit bekommen.

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https://www.katharinamayer.com/

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© Katharina Mayer

DFA-Pressematerial:

Livestream-Archiv | Sommer-Tagung 2018

Livestream-Archiv | Sommer-Tagung 2018

Seit einigen Jahren werden die Präsentationen live gestreamt, sofern die Vortragenden zustimmen. Aus diesem Material baut die Akademie langfristig ein Video-Archiv. Hier finden sie die folgenden Livestreams: Wolfgang Zurborn | Karma Driver Celina Lunsford | Extreme - RAY 2018 Achim Mohné | 0,00...Megapixel Burkhard Schittny | Jaskółka Göran Gnaudschun | Are you happy Katharina Mayer | Familienbande David Klammer | Good Morning Auroville Ferit Kuyas | Astana Gudrun Kemsa | Manhattan Stage Harald Fuchs | Living Materials - Ruanda Johanna Diehl | In den Falten erst das Eigentliche Marc Volk | Camera Plana Meinrad Schade | Unresolved - Buchvorstellung Nikita Teryoshin | Hornloses Erbe Tania Reinicke | Vorrichtung zur Wahrnehmbarmachung von optischen Bildern durch den Gefühlssinn

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Foto / Video

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