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Veranstaltung:

2016 Winter-Tagung | H2-Zentrum für Gegenwartskunst

Datum:

03-04.12.2016

Stadt:

Augsburg

Addresse:

H2-Zentrum für Gegenwartskunst, Beim Glaspalast 1, 86153 Augsburg

2016 Winter-Tagung | H2-Zentrum für Gegenwartskunst

Hier finden Sie das Programm der Tagung und Kurzbeschreibungen der Präsentationen. Die Präsentationen finden regulär in deutscher Sprache statt. Für alle, die nicht anwesend sein können, gibt es den Livestream unserer Facebook-Seite und nach der Tagung ausgewählte Mitschnitte im Livestream-Archiv am Ende dieses Postes.

Programm

Samstag, 03.12.

10.00 - 10.05 Begrüßung durch Ingo Taubhorn, Präsident der DFA

10.05 - 10.30 Celina Lunsford (Vizepräsidentin der DFA) und Thomas Elsen (Leiter des H2-Zentrum für Gegenwartskunst Augsburg): "Einführung zur Ausstellung 'Not Here Yet'"

10.30 - 11.15 Esther Hagenmaier "shaped photography"

11.15 - 12.00 Ralf Cohen "Foto-Lösungen"

12.00 - 12.45 Rosa Roth "The Smart View"

12.45 - 13.45 Mittagspause

13.45 - 14.30 Haubitz + Zoche "Hybrid Modernism - Movie Theatres in South India"

14.30 - 15.15 Birte Kaufmann "New Project"

15.15 - 15.45 Kaffeepause

15.45 - 16.30 PD.Dr. Andrea Gnam "Textiles Gedächtnis oder Wörterbuch der Armut?"

16.30 - 17.15 Meinrad Schade "Krieg ohne Krieg"

17.15 - 18.00 Lois Hechenblaikner "Delirium Alpinum"

18.15 - 21.00 10. Portfoliowalk der DFA in den Räumen des H2-Zentrum für Gegenwartskunst Augsburg mit den Fotograf*innen: Britta Baumann, Ulla Deventer, Anna Ehrenstein, Claudia Fährenkemper, Stefan Hammer, Jana Hartmann, Hengameh Hosseini , Hannes Jung , Irina Kholodna, Martin Lamberty, Sergiy Lebedynskyy, Kristina Lenz , Ingmar Björn Nolting, Annina Oliveri, Rafa Raigon, Fabian Rockenfeller, Jewgeni Roppel, Kirstin Schmitt, Miriam Stanke, Katrin Streicher

Sonntag, 04.12.

10.00 - 10.15 Begrüßung durch Ingo Taubhorn, Präsident der DFA

10.15 - 11.00 Patrik Budenz "Nang samaathi / Siphaa naathii"

11.00 - 11.45 Daniel Schumann "The End of Winter"

11.45 - 12.30 Catrine Val "Philosopher - the female wisdom"

12.30 - 13.30 Mittagspause

13.30 - 14.15 Erasmus Schröter "Komparsen"

14.15 - 15.00 Ute Behrend "Bärenmädchen"

15.00 - 15.30 Kaffeepause

15.30 - 16.15 Thomas Brenner "Krieg und Frieden"

16.15 - 16.30 Jürgen Scriba "Bach_10K"

16.30 Ende der Tagung

Kurzbeschreibungen der Präsentationen:

Celina Lunsford & Thomas Elsen | Not Here Yet

Begriff und Thema der Migration sind aktuell in aller Munde. Nicht erst die Entwicklungen der jüngsten Vergangenheit in zahlreichen Krisenherden innerhalb und außerhalb Europas haben unsere Wahrnehmung über Ursachen und mögliche Reaktionen auf Bewegungen von Menschen in ein Nachdenken auch über unseren eigenen Standort überführt. Wer sind wir, woher kommen wir und wohin wollen wir gehen sind Fragen, die nicht nur physische Bewegungen von Menschen betreffen, sondern auch und gerade mentale und innere. Die Ausstellung "Not Here Yet – noch nicht angekommen" stellt die intensive künstlerische Auseinandersetzung mit einer Thematik dar, die im Kontext der Kunst nie plakativ politisch, sondern stets übergreifend und grundsätzlich war und ist.

Sie spiegelt sich in der Reflektion persönlicher Biografien genauso wie in der Beobachtung von Natur, von Landschaft und Urbanität wie in derjenigen gesellschaftlicher Konstellationen wieder. Zehn internationale künstlerische Positionen beleuchten dies in fotografischen und filmischen Bildern auf ebenso eigene wie eindrucksvolle Weise.

Die Ausstellung wird kuratiert von Celina Lunsford und Thomas Elsen. Die teilnehmenden Künstler/Innen sind u.a. Andy Heller, Omar Imam, Ferit Kuyas, Vitus Saloshanka, Johanna Diehl, Hamish Fulton, Alberto García Alix, Charlotte Moth, Burkhard Schittny, Susanne Wellm.

Ausstellungsdauer: 18. November 2016 bis 23. April 2017

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© Vitus Saloshanaka

Rosa Roth | The Smart View

Rosa Roth ist Gründerin von THE SMART VIEW – Deutschlands erstem unabhängigem Magazin für Mobilfotografie. Das Printmagazin, gegründet Ende 2014, konzentriert sich auf die Fotografie mit dem Smartphone und der sozialen Netzwerke. Die jährlich erscheinende Printausgabe veröffentlicht Arbeiten internationaler Künstler und Fotografen aus der Social Network Szene und verknüpft diese mit interessanten Texten und Interviews. Dabei soll das Magazin Fragen stellen; Fragen an die Zukunft der Fotografie. Bereits die erste Ausgabe des Magazins hat weltweite Aufmerksamkeit auf sich gezogen, gewann unter anderem einen Design-Award, war nominiert für Launch of the Year 2015 und mehrfach gelistet unter den Top 10 der Indiemagazine weltweit. Im September 2016 ist nun die zweite Ausgabe erschienen zum Thema Kuration in Zeiten von Picture-Sharing-Platforms. Unter dem Titel „ Curator’s Choice“ präsentiert die Ausgabe kuratierte Fotostrecken internationaler Fotografen und Texte zum Thema.

Rosa Roth, geboren 1987, ist gelernte Grafikdesignerin und hat an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg Fotografie studiert. Seit 2013 konzentriert sie sich auf die Mobilfotografie, zunächst künstlerisch dann auch wissenschaftlich. 2015 schloss sie ihr Studium an der HfbK mit der ersten Ausgabe von THE SMART VIEW ab und widmet sich seitdem der Arbeit an dem Magazin und dem Aufbau eines weltweiten Netzwerkes an Künstlern.

Die Präsentation als Facebook-Video: Bitte hier klicken.

Die Präsentation als YouTube-Video: Bitte hier klicken.

https://thesmartview.de/

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© Rosa Roth

Erasmus Schröter | Komparsen

Seit mehreren Jahren arbeitet Erasmus Schröter an seiner Serie „Komparsen“. In immer neuen Locations und Inszenierungen bringt er Bildpersonal und Objekte zusammen, kreiert er Atmosphären mit spezieller Beleuchtung, ruft er Erinnerungen wach und verdeutlicht, dass Spurenelemente des Vergangenen immer auch im Heute stecken.

Ihm geht es um den Respekt vor gelebtem Leben und um die Verständigung über die Wesenheit von Zeit. Diese Bilder sprechen für Frauen und Männer, die sich als Kleindarsteller bei Castings bewerben, um Nebenrollen in Filmen, im Fernsehen, in Theater oder Oper zu ergattern in der Hoffnung, dass es gelingen könnte, etwas vom Ruhm abzubekommen in diesem kurzen Leben.

Für Schröters Projekt kommen die Darsteller in ihrem privaten Outfit. Jeder präsentiert sich so, wie er mag. Der Künstler sucht lediglich die Location aus und richtet das Bild ein. Schröter lässt sein Bildpersonal authentisch sein und schenkt ihm Anerkennung und Aufmerksamkeit. Was wir sehen, könnten Stills aus einem noch nicht gedrehten Film über die wirklichkeitsbewegende Kraft des Gestern im Heute sein und wie man sich dem lärmenden Zeitgeist ruhig und selbstbewusst in den Weg stellt.

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© Erasmus Schröter

Ute Behrend | Bärenmädchen

In ihrer neuen Arbeit hat sich Ute Behrend mit dem „Erwachsen werden“ von Mädchen beschäftigt. Sie verwendet dazu eine fiktive Geschichte als Leitfaden: In dieser Geschichte können die Mädchen eines Indianerstammes, in Nordamerika oder Kanada, geschützt und behütet erwachsen werden. Es gibt keinerlei Erwartungshaltungen an die Mädchen und sie können den Zeitpunkt an dem sie in die Gemeinschaft der Erwachsenen eintreten selbst bestimmen. Dadurch haben sie die Möglichkeit, unbeeinflusst von der Außenwelt ein für sie stimmendes Frauenbild zu entwickeln.

Um eine poetische und erzählerische Bildsprache zu erreichen arbeitet Ute Behrend seit Jahren mit Bildpaaren. Dabei verwendet sie sowohl szenisch vorgefundenes als auch inszeniertes Fotomaterial. Die Bezüge zwischen den Bildern verleitet die BetrachterIn zu einer inhaltlichen Verkettung des Gesehenen aus der eigenen Erinnerung und dem kulturellem Gedächtnis heraus. Er/Sie nimmt die zwei Bilder kaum mehr getrennt voneinander wahr und begibt sich auf die Suche nach einer narrativen Ebene.

Die Präsentation als Facebook-Video: Bitte hier klicken.

Die Präsentation als YouTube-Video: Bitte hier klicken.

http://utebehrend.de

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© Ute Behrend

Catrine Val | Philosopher - The female wisdom

Unsere Zeit wird von einer Welle des Narzissmus und einem Kult der Selbstdarstellung heimgesucht. Mediale Inszenierung bestimmen unseren Alltag. Sie verändern unseren Blick auf die Jugend und das Alter, auf Schönheit und Charakter, auf das Selbst und die Weiblichkeit. Das moderne Leben hat sich von der Echtheit weit entfernt. Hüllen, Leerformen und Maskeraden.

Meine Arbeiten sind keineswegs nur eine post-feministische Selbstbespiegelung in eigenem Mikrokosmos, sondern funktionieren ganz nach Jean-Paul Sartres These, der Mensch sei zur Freiheit verurteilt und müsse sein Menschsein täglich neu erfinden. Die Vervielfältigung der Frau und ihr verkrampftes Spiel mit der täglich neuen Selbstinszenierung entlarven das Kräftemessen zwischen Authentizität und Inszenierung. Sie bewegt sich im Reich der Utopie, aber manchmal greift sie nach den Sternen.

...Philosophers reaktiviert nun die klassischen Positionen der Philosophie und strebt damit eine Neubetrachtung des Verhältnisses von Natur und Mensch an. Unternommen wird eine selbstreflexive Suche, bei der durch zwei Fotoreihen und die Formulierung philosophischer Kernthesen, die in Beziehung zueinander gesetzt werden, kulturhistorische Positionen der Philosophie als Ausgangspunkt und Referenzen integriert, interpretiert und künstlerisch assoziativ zur Disposition gestellt werden, um deren aktuelle Relevanz zu testen.

http://www.catrineval.com/

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© Catrine Val

PD.Dr. Andrea Gnam | Textiles Gedächtnis oder Wörterbuch der Armut?

Betrachtet man in unserem Jahrhundert entstandene Werke von Fotografinnen mit Migrationshintergrund, die ins Land ihrer Eltern reisen, fällt auf, eine wie herausragende Rolle auf Bildern von Wohnräumen und den in ihnen lebenden Menschen – für unser Augen recht üppig – gemusterte Stoffe einnehmen. Muster und Ornamente, abgelegte Kleider und Stoffe bilden einen Speicher der materiellen Geschichte und Erinnerung, können aber auch als Träger politischer Botschaften dienen. Besonders Osteuropa bildet für Fotografinnen ein Archiv des Erkennens und Erkundens.

https://www.andrea-gnam.de/

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© Loredana Nemes

Patrik Budenz | Nang samaathi / Siphaa naathii

Buddhistische Mönche und Muay Thai, Thai-Boxen, sind zwei der offensichtlichsten Attraktionen für westliche Thailand-Touristen, verbinden sie doch unbekannte und faszinierende Exotik mit Spektakel und Spiritualität.

Muay Thai ist eine der härtesten Kampfsportarten. Sip haa naathii, thailändisch für „15 Minuten“ – fünf Runden zu je drei Minuten, dies ist die kurze Zeitspanne, die ein Kampf andauert und in der die Kämpfer an ihre körperlichen und mentalen Grenzen kommen.

Ein vollkommener Gegensatz hierzu ist die friedliche Spiritualität des in Thailand praktizierten Buddhismus, bei dem insbesondere die Meditation – nang samaathi – einen zentralen Stellenwert einnimmt.

Doch so verschieden beide Welten scheinen, so ähnlich sind sie doch: Boxer wie Mönche müssen sich strengen Regeln unterwerfen, was nur durch eine absolute physische und psychische Fokussierung erreicht werden kann.

https://grauwerk.de/

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© Patrik Budenz

Daniel Schumann | The End of Winter

Ein Autounfall, bei dem mein Foto-Equipment zerstört wurde, ist der Auslöser für dieses Projekt. Genauso, wie durch einen Sturm, der Bäume in einem Wald umreißt, ist Raum entstanden für Entwicklung.

Entsprechend dem Kontrollverlust während des Unfalls gebe ich auch hier Kontrolle ab. Zufall und die Kooperation mit Wissenschaftlern spielen eine wichtige Rolle und werden zu Musen und Quellen der Entdeckung. Es hat für mich etwas sehr befreiendes, das Ziel meiner Arbeit nicht von vornherein festzulegen, sondern offen zu sein, mit jedem Schritt das Projekt in eine neue Richtung weiter zu entwickeln.

»The End of Winter« ist eine Liebeserklärung an das Medium Fotografie und zugleich ein Selbstporträt. Und genauso, wie ich mich weiterentwickle, wird auch das Projekt offenbleiben und sich weiter verändern.

Die Präsentation als Facebook-Video: Bitte hier klicken.

Die Präsentation als YouTube-Video: Bitte hier klicken.

https://www.daniel-schumann.com/

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© Daniel Schumann

Ralf Cohen | Foto-Lösungen

Ausgehend von durch Naturkatastrophen verursachten Veränderungen, strukturiere ich seit 2011 eigene Originale von Natur- und Kulturlandschaften aus den 1990er Jahren um zu neuen Bildern unter dem Titel NEULAND. Wie Stürme und Tsunamis über das Land fegen, traktiere ich in manuellen, langwierigen Bearbeitungsprozessen meine früher entstandenen sw-Barytvergrößerungen. Es entstehen Bilder, die den Wandel in der Zeit sichtbar machen. Der Kultur-Journalist Ralf Hanselle schrieb 2015: „Es ist gerade diese NEULAND-Serie, die sich dem fotografischen Glauben grundlegend verweigert. Zeit, so sagt sie, ist nicht das, was im Motiv eines Bildes wie festgefroren erscheint. Zeit ist ein Prozess, der sich tief in die Fotografie selbst eingeschrieben hat.“ Gegenüberstellend zeige ich Fotoarbeiten, die das Chaotische im Element Wasser zum Thema haben.

Die Präsentation als Facebook-Video: Bitte hier klicken.

Die Präsentation als YouTube-Video: Bitte hier klicken.

http://www.ralf-cohen.de/

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© Ralf Cohen

Esther Hagenmaier | shaped photography

Bei den 'shaped photographies' gleiche ich die Fotografien durch Beschneiden meiner spezifischen Wahrnehmung an. Fotografierte architektonische Details werden so weiter fragmentiert, Unwichtiges wird ausgeblendet. Die Reduktion bringt Klarheit. Durch die individuelle geometrische Umrißform greifen die Fotoarbeiten in den Raum aus. Sie erzeugen durch klare Linien und formale Strenge Ruhe und sind gleichzeitig ein Impuls im Raum. Das fotografische Bild entfernt sich von seiner Abbildfunktion und wird zum Seh- und Wahrnehmungsfeld.

"Seit einigen Jahren widmet sich Esther Hagenmaier Bildobjekten aus polygon beschnittenen Photographien, die durch ihre Montage vor der Wand zu schweben scheinen und das malerische Konzept der shaped canvas gleichermaßen in ein trompe l’oeil wie in die Medienwirklichkeit übertragen." Rolf Sachsse

http://esther-hagenmaier.com/

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© Esther Hagenmaier

Jürgen Scriba | Bach_10K

Bach_10K füllt den gewaltigen Resonanzraum des Augsburger Gaskessels mit einer sich ständig verändernden Klanglandschaft. Gesteuert durch das 70 Meter lange Foucault Pendel erklingen die Töne von Bachs C-Dur Präludium in hypnotischer Langsamkeit. Synchron zur Pendelperiode von 17 Sekunden baut sich das Stück Note für Note über eine Zeit von 10.000 Sekunden auf. Daraus leitet sich auch der Name des Projekts ab – 10k als technische Abkürzung von 10.000. Ausgehend vom Grundklang des C-Dur-Akkords entwickelt sich der Klangraum über einen Wechsel von spannungsvollen und reinen Harmonien zum Schlussakkord über dem mächtigen Basston der etwa fünf Meter hohen C-Pfeife. Auch wenn die Veränderung der Pendelebene, hervorgerufen durch die Rotation der Erde, dem Auge verborgen bleibt, macht die sich beständig ändernde Harmonik die Bewegung unseres Planeten sinnlich erfahrbar.

http://www.jscriba.com/

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© Jürgen Scriba

Lois Hechenblaikner | Delirium Alpinum

Tirol durch die Augen von Lois Hechenblaikner zu sehen tut weh. Da ist ein Fotograf am Werk, der sich als Pathologe einer ganzen Landschaft sieht, der mit einer Drastik, die kaum zu überbieten ist, Bilder vom Massentourismus in Tirol zeigt. In Serien mit Titeln wie „Hinter den Bergen“, „Aprés Ski“ „Intensivstationen“, „BergWerk“, oder „Volksmusik“ geht er Themen nach, die Untersuchungen gleichkommen über die Krisen der Identität, die Mensch, Architektur und Natur befallen haben.

In seinem Vortrag präsentiert er Gegenüberstellungen von Damals und Heute. Dabei bedient sich der Künstler Fotografien, die zwischen 1936 und 1960 im Auftrag der Landwirtschaftskammer Tirol vom Agraringenieur Armin Kniely angefertigt worden sind. Lois Hechenblaikner konfrontiert diese Bilder formal mit eigenen Ansichten vom heutigen Leben in den Bergen. So entstehen Bildpaare, die den Nutzungswandel der Bergwelt sichtbar werden lassen.

In seiner Werkserie „Intensivstationen“ zeigt er die technisch perfekte Infrastruktur für das gewünschte Delirium des Publikums in Aprés Ski-Bars: Wände voller Schläuche zum Verteilen der Alkoholika. .

Axel Jablonski, *1962. Freier Kurator, Liechtenstein

https://www.hechenblaikner.at/

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© Lois Hechenblaikner

Thomas Brenner | Krieg und Frieden

Ein Parkdeck, eine Straße, Kinder, sprießendes Grün: Begriffe, die uns Alltag, Harmlosigkeit oder Harmonie vermitteln. Wir finden die Orte und Situationen in den Bildern des Projekts „Krieg und Frieden“. Und doch stockt der Blick, stellen Brenners Installationen unsere Seh-Erwartungen jäh infrage. Denn der „Mensch“ und seine Aggressivität kommt ins Spiel - und die vorgebliche Harmlosigkeit des Settings löst sich auf. Gasmasken, Helme, Waffen: Attribute des Kriegs - stören das alltägliche oder harmonische Ambiente. So wie die Bilder der weltweiten Kriege, längst beständiges Beiwerk unseres Alltags, stören und ver-stören.

Und so, wie die Bilder der menschlichen Dramen durch die Medien mitten in unsere Leben getragen werden, hängen auch die Bilder von „Krieg und Frieden“ inmitten unseres Alltags, in den Fußgängerzonen und an Bauzäunen: großformatig, unübersehbar, unabwendbar.

https://brenner-photographie.com/

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© Thomas Brenner

Meinrad Schade | Krieg ohne Krieg

Seit über zehn Jahren bewegt sich Meinrad Schade an den Rändern der Konflikte. Ihn beschäftigt die Frage, was ausserhalb der Epizentren der Kriege sichtbar ist. Wann beginnt ein Krieg, wann hört er auf. Was ist neben einem Krieg? Seine Bilder erzählen nicht von der heissen Phase, sie erzählen von einer alltäglichen Realität, die zur Normalität geworden ist. Sie erzählen, wie sich Konflikte in die Landschaft, Architektur, den Menschen und deren Handlungsweisen manifestieren – in Nebenschauplätzen. Es sind all diese Nichtgeschichten und Nebenschauplätze, die in ihrer Gesamtheit ebenso zum Bild der Welt beitragen und seiner Meinung nach zu kurz kommen und in ihrer Bedeutung unterschätzt werden.

2015 erschien parallel zur gleichnamigen Ausstellung in der Fotostiftung in Winterthur das Buch «Krieg ohne Krieg», das Geschichten aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion zusammenfasst. Seit 2013 führt er sein Projekt in Israel und Palästina weiter.

Meinrad Schade wurde 1968 in Kreuzlingen (Schweiz) geboren und hat sich nach einem Studium der Biologie ganz der Fotografie zugewandt.

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http://www.meinradschade.ch/

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© Meinrad Schade

Haubitz + Zoche | Hybrid Modernism. Movie Theatres in South India

In den 1950er bis 1970er Jahren entstanden in Südindien sowohl in den Metropolen als auch in ländlichen Gegenden zahlreiche Kinosäle. Die Gebäude zeigen eine ungewöhnliche Mischung lokaler Baustile und westlicher Einflüsse. Die kulissenhaften, farbigen Fassaden bilden einen Vorgeschmack auf das Kinoerlebnis im Saal, in dem sich extravagante Formen und Verzierungen fortsetzen und den Zuschauer bereits vor der Filmvorführung auf die cineastische Welt einstimmen.

Auf drei Reisen in den Jahren 2010 - 2014 haben Sabine Haubitz und Stefanie Zoche diese Gebäude dokumentiert, deren Architektursprache man als eine Neuinterpretation der Moderne bezeichnen kann. Es sind Zeugnisse einer reichen Kinokultur, die in Europa und Amerika schon verschwunden ist und die auch in Indien bald von Multiplexsälen verdrängt wird.

Stefanie Zoche wird diese Serie und das bei spectobooks erschienene Buch auf der DFA-Tagung vorstellen. Außerdem zeigt sie ihre neueste Fotoserie über moderne Kirchenbauten in Kerala, die eine ähnliche Architektursprache aufweisen.

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https://www.haubitz-zoche.de/

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© Haubitz + Zoche

DFA-Pressematerial:

Livestream-Archiv | Winter-Tagung 2016

Livestream-Archiv | Winter-Tagung 2016

Seit einigen Jahren werden die Präsentationen live gestreamt, sofern die Vortragenden zustimmen. Aus diesem Material baut die Akademie langfristig ein Video-Archiv. Hier finden sie die folgenden Livestreams: Rosa Roth | The Smart View Ute Behrend | Bärenmädchen Daniel Schumann | The End of Winter Ralf Cohen | Foto-Lösungen Meinrad Scahde | Krieg ohne Krieg Haubitz + Zoche | Hybrid Modernism

Format:

Foto / Video

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