zurück

back to previous site

Veranstaltung:

DFA-Tagung in Mannheim: 22.–23. Juni 2024

Stadt:

Mannheim

DFA Tagung | Mannheim | 21.–23. Juni 2024

Wir laden herzlich zur Sommer-Tagung nach Mannheim ein! Mitte Juni stellen DFA-Mitglieder und eingeladene Gäste ihre fotografischen Arbeiten zur Diskussion. Ausgewählte Vorträge werden LIVE auf Facebook gestreamt.

Tagungsort

Florian-Waldeck-Saal des Museum Zeughaus, C5, 68159 Mannheim

Tagungsprogramm

Freitag, 21. Juni 2024

  • 15.00–18.00 Mitgliederversammlung

Samstag, 22. Juni 2024

  • 9.45 Ankunft und Einlass in das Auditorium.
  • 10.00–10.15 Begrüßung: Ingo Taubhorn
  • 10.15–11.15 Claude W. Sui
  • 11.15–12.15 Kai Brüninghaus (Peter Bialobrzeski)
  • 12.15–13.30 Mittagspause
  • 13.30–14.30 Sue Barr (Karin Jobst)
  • 14.30–15.30 Frank Göldner
  • 15.30–16.00 Kaffeepause
  • 16.00–17.00 Ulrike Mönnig, Annett Jahn (Claus Bach)
  • 17.00–18.00 Kirsten Kleie (Michael Jochum)
  • 18.30 Preisverleihung David Octavius Hill Medaille an Eamonn Doyle
  • Laudatio: Celina Lunsford, künstlerische Leiterin des Fotografie Forum Frankfurt
  • Musikalischer Beitrag: Jazz-Pianist Antoine Spranger

Sonntag, 23. Juni 2024

  • 10.00–10.15 Begrüßung: Ingo Taubhorn
  • 10.15–11.00 Ruth Stoltenberg
  • 11.00–11.45 Ingo Taubhorn

  • 11.45–13.00 Mittagspause
  • 13.00–13.45 Marc Volk
  • 13.45–14.30 Thomas Wrede
  • 14.30–15.00 Kaffeepause
  • 15.00–15.45 Boris Eldagsen
  • 15.45–16.30 Dorothea Heise (Hendrik Faure)
  • 16.30 Ende der Tagung

GÄSTE-PRÄSENTATIONEN

Kai Brüninghaus

Samstag, 22. Juni, 11.15–12.15 Uhr

Kai Brüninghaus · Diffusionisten

Porträts von Menschen mit eigenwilligen Apparaten, merkwürdige Forschung und Technologie vergangener Zeit geben Einblick in eine Welt der Wissenschaft, die naturwissenschaftliche Grenzen neu zu definieren scheint. Eine undefinierbare Stimmung verbreiten die sepiafarbenen Schwarzweißfotografien und lassen eine Welt der Wissenschaft vor 100 Jahren lebendig werden.

Wie eine Momentaufnahme, die in die Zeit geschickt wird, offenbart die fotografische Zeitkapsel des historischen Fotoalbums Themen wie Fortschrittsglaube, Überwindung hemmender Naturgesetze und den ewigen Traum von der Weltformel. Menschen, Labore, Geräte und Phänomene sind trotz vermeintlicher fotografischer Zeugenschaft künstlich generiert. Es eröffnet sich in dieser Arbeit eine fotogenerische Bildwelt, die durch die steuernde Verwendung bildgenerierender Künstlicher Intelligenz erschaffen wurde.

Neben dem zunehmenden Verlust der authentischen Qualität fotografischer Bilder thematisiert die Arbeit gesellschaftliche Aspekte der neuen, disruptiven Technologie und fordert zur Auseinandersetzung mit den Themen Fortschritt, Menschheit und einem Vertrauen in Wissenschaft und Technik auf.

Kai Brüninghaus (*1964) entwickelte während seines Studiums der freien Kunst an der ehemaligen Werkkunstschule Köln einen experimentell-malerischen Ansatz in seinen fotografischen Arbeiten. Parallel zur Kunst studierte er Kommunikationsdesign am gleichen Haus. Als Meisterschüler bei Prof. Stefan Wewerka und mit dem Diplom in visueller Kommunikation ging er nach Hamburg, wo er seinen künstlerisch-fotografischen Weg in unterschiedlichen seriellen Projekten und experimentellen Einzelarbeiten verfolgt sowie gleichzeitig Marken und Unternehmen in ihrer visuellen Entwicklung begleitet.

kaibrueninghaus.de

Aufzeichnung ansehen auf Facebook

Diffusionisten, Flugschule
© Kai Brüninghaus | Diffusionisten, Flugschule

Sue Barr

Samstag, 22. Juni 2024, 13.30–14.30 Uhr

Sue Barr ist Professorin für Fotografie an der Hochschule München, wo der Schwerpunkt ihrer Lehre auf Architekturfotografie liegt. Sie promovierte am Royal College of Art in London, wo sie topografische Fotografie in Kombination mit der ästhetischen Theorie des 18. Jahrhunderts nutzte, um Beispiele des Erhabenen in der Autobahnarchitektur zwischen den Alpen und Neapel zu dokumentieren. Zuletzt war sie Leiterin der Fotografie an der Architectural Association School of Architecture in London.

www.architectureoftransit.com

Aufzeichnung ansehen auf: YouTube | Facebook

Sue Barr
© Sue Barr

Dorothea Heise

Sonntag, 23. Juni, 15.45 Uhr

Die optimale Theaterfotografin ist unsichtbar, stumm, sensibel für die atmosphärische Stimmungslage und liefert Ergebnisse, die die gesamte Intention der Inszenierung perfekt widerspiegelt.

Daher arbeite ich seit über 20 Jahren, wenn auch nicht komplett unsichtbar, in dunkler Kleidung, auf Strümpfen und bis aufs Atmen nahezu geräuschlos. Eine hochkonzentrierte Arbeit, da es den richtigen Bruchteil einer Sekunde zu fotografieren gilt. Es gibt keine zweite Chance. Jede Inszenierung ist absolut individuell: vom Inhalt über die Arbeitsatmosphäre des gesamten künstlerischen Teams bis hin zu technischen Gegebenheiten wie Bühne und Licht. Dazu stets nur available light, welches sich für das menschliche Auge (meistens mit einem Hirn verbunden) ganz anders darstellt als für die Kamera, die nach rein physikalischen Gesetzen arbeitet. Stets eine neue Herausforderung.

Am Ende zählen nur die Fotos, sind sie neben den persönlichen Erinnerungen häufig das Einzige, was von der Inszenierung übrigbleibt.

Kurzbiografie
Nach meinem Studium der Dipl.-Medienpädagogik fing ich im letzten Jahrtausend als Theaterfotografin an: Eine Arbeit inmitten extrem unterschiedlicher Künstlerkreisen und mit sehr unkonventionellen Arbeitszeiten. Nach über 10 Spielzeiten habe ich mich im aktuellen Jahrtausend selbständig gemacht und arbeite bis heute für feste und freie Theater, Freilichttheater, Tanz und Oper.
Kurz: als Theaterfotografin aus voller Leidenschaft.

Dorothea Heise
© Dorothea Heise

Ulrike Mönnig, Annett Jahn

Samstag, 22. Juni, 16.00–17.00 Uhr

An den Rändern taumelt das Glück. Die späte DDR in der Fotografie

Die Foto-Ausstellung, die vom 04.12.2022 bis zum 13.02.2023 in der ACC Galerie Weimar mit großer Publikumsresonanz stattfand, versammelte sowohl bekanntes als auch wenig gezeigtes Material und tauchte in alltägliche Lebenswelten von DDR-Bürger*innen ein, ohne sich dabei zwingend in der Mitte der Gesellschaft wiederzufinden. Die fotografischen Positionen von 37 Fotograf*innen bewegten sich von dokumentarischen Praktiken über künstlerische und inszenierte Bildwelten bis hin zu filmischen Arbeiten. Zu sehen waren Bilder, die in den 1970er und 1980er Jahren sowie den frühen 1990er Jahren entstanden, darunter etliche Originalabzüge. Es wurden zudem Positionen berücksichtigt, die das Land vor dem Hintergrund einer Herkunft außerhalb der DDR in den Blick nehmen.

Die Kuratorinnen geben Einblick in den Entstehungsprozess des Projektes, den konzeptuellen Aufbau der Schau und die Adaption des Gezeigten in der gleichnamigen Publikation, die im Frühjahr 2024 im Weimarer Verlag M BOOKS erscheinen wird.

Aufzeichnung ansehen auf: YouTube | Facebook

Ulrike Mönnig, Annett Jahn
© Ulrike Mönnig, Annett Jahn

Kirsten Kleie

Samstag, 22. Juni, 17.00–18.00 Uhr

Kirsten Kleie arbeitet seriell und mit gefundenen Bildobjekten. Gefunden, nicht nur in Form von realen Postkarten, Buch-, Text- oder Bildvorlagen, sondern ebenso gefunden in tradierten Vorstellungen. Diese „Repräsentanten“ werden aus dem ursprünglichen Kontext
gelöst, neu kombiniert und in den Arbeitsprozess eingespeist. Das System von Vorbild/Kopie, Findung/Störung, Subjekt/Objekt, Realität/Fiktion wird hinterfragt. Das verändert die gewohnte Bildwahrnehmung. Als Zeit-, Orts-, Sehnsuchts- oder Alltagsdokumente zerfallen die Vorlagen und können nicht mehr eindeutig gelesen werden. Sie fangen an, zwischen ihren verschiedenen Bedeutungen zu oszillieren und die gesellschaftlich verabredeten Vereinbarungen, die dem fotografischen Medium innewohnen, werden in Frage gestellt. Es geht darum, Assoziationsräume zu öffnen, sowie deren oft undurchsichtige Überblendungen durch unsere kulturell und gesellschaftlich geprägten Stereotypen sichtbar zu machen.

Kirsten Kleie ist Künstlerin und in der Lehre tätig. Sie lebt und arbeitet in München. 1986-88 Ausbildung an der Bayerischen Staatslehranstalt für Photographie. 2009 – 2014 Studium an der Akademie der Bildenden Künste München, Diplom als Meisterschülerin, Klasse Fotografie. 2019 – 2021 Lehrauftrag an der Akademie der Bildenden Künste. Seit 2001 leitet sie das Fachgebiet Fotografie & Video/Film der MVHS und ist Mitglied in folgenden Verbänden, BBK München, GEDOK München, K&K Kunst und Kind. 2023 Teilnahme A.I.R. Programm Finnland für Bildende und Angewandte Kunst.

kleie.net

Aufzeichnung ansehen auf: YouTube | Facebook

Kirsten Kleie
© Kirsten Kleie | Initation, 2019

MITGLIEDER-PRÄSENTATIONEN

Claude W. Sui

Samstag, 22. Juni 2024, 10:15 Uhr

Robert Häusser zum 100. Geburtstag

Robert Häusser wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Sein Werk zeigt Bezüge zur „Neuen Sachlichkeit“, zum „Magischen Realismus“ wie auch zur „Subjektiven Fotografie“. Zeitgleich wird in Mannheim ebenfalls ein weiteres Jubiläum gefeiert: „100 Jahre Neue Sachlichkeit“. Es werden Bildkorrespondenzen zwischen den Hauptvertretern der Neuen Sachlichkeit in der Fotografie – August Sander und Albert Renger-Patzsch – mit Werken von Robert Häusser gegenübergestellt. Vom Abbild zum Sinnbild, vom Sinnbild zum Meta-Bild, hintergründig, abgründig, das Unsichtbare sichtbar, das Sichtbare durchsichtig werden zu lassen, ist Robert Häussers künstlerisch-philosophische Bildsyntagma, die zugleich auch eine Nähe zum Surrealismus aufweist. Somit wird er zum Vorreiter der Nachkriegsfotografie, zum Klassiker der Moderne und zum Monolith einer subjektiv fotografischen Richtung. Claude W. Sui ist der Kurator dieser Ausstellung.

Prof. Dr. Claude W. Sui ist Abteilungsleiter der Kunst- und Kulturgeschichte sowie Leiter und Ausstellungskurator des Forum Internationale Photographie der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim.

Aufzeichnung ansehen auf Facebook

© Robert Häusser
© Robert Häusser

Frank Göldner

Samstag, 22. Juni, 14.30 Uhr

dust to dust
der staub der bilder

ein bildzyklus vom werden und vergehen, vernichten, zerstören, eliminieren, untergehen, umgehen und…

eine episode im ewigen kreislauf. eine randnotiz schon wieder im zerfall begriffen. bildwerdung der ständigen destruktion. zeichen einer zeit die alles auslöschen will. 16 bilder attackiert von widrigen umständen.

Frank Göldner

1962     geboren in Berlin
1971     Übersiedlung nach Duisburg
1987–1994     Studium Kommunikationsdesign an der BUGH Wuppertal
1995    BFF Junior-Mitglied
1997    Berufung in die DFA (Deutsche Fotografische Akademie)
1997    seit April künstlerischer Mitarbeiter an der Bauhaus Universität, Weimar, Fakultät Gestaltung
2000    BFF Vollmitglied
2001    seit Oktober Professor für Fotografie an der Hochschule Mannheim in der Fakultät für Gestaltung
2005    Berufung in die DGPh

Aufzeichnung ansehen auf Facebook

Frank Göldner
© Frank Göldner| dust to dust

Ruth Stoltenberg

Sonntag, 23. Juni, 10.15 Uhr

Shot – Reverse Shot | Cindy & Herman

Diese Arbeit hat ihren Ursprung in den „untitled film stills“ von Cindy Sherman aus den Jahren 1977–1980. 20 Fotografien der Serie habe ich nachgestellt und jedes dieser Bilder durch ein eigenes ergänzt, das meist die Situation des Gegenüber zeigt. Schuss und Gegenschuss, wie ein Schwenk mit der Kamera im Film. Es entsteht eine längere Bildsequenz, die ihre eigene Filmgeschichte erzählt.

Die Innenaufnahmen der untitled film stills hat Cindy Sherman fast ausschließlich in ihrer Wohnung in New York aufgenommen, die gleichzeitig als ihr Studio diente. Da ich mich zu Beginn dieses Projektes im Corona-Lockdown befand und meine Wohnung kaum verlassen konnte, sah ich mich in einer ähnlichen Situation. Ich improvisierte und bastelte, ganz in Annäherung an die Idee von Cindy, die selbst schreibt: „I tried to think of ways to make the loft look like it could be other places – perhaps a hotel room, or the lobby of some kind of apartment building, even though it was just my funky loft, which certainly didn’t have a lobby.”

Ruth Stoltenberg (*1962) arbeitete zunächst als Fernsehredakteurin, bevor sie sich auf die Fotografie konzentrierte. Sie taucht gerne ein in fremde Kulturen und setzt sich künstlerisch mit dem auseinander, was sie an den unterschiedlichen Orten bewegt. Aber auch in ihrer Heimatstadt Hamburg wird sie immer wieder zu neuen fotografischen Serien inspiriert. Ihre Arbeiten befinden sich in namhaften Sammlungen, wurden national und international ausgestellt und ausgezeichnet und die bedeutendsten Projekte in Katalogen und Büchern veröffentlicht. Seit 2019 ist Ruth Stoltenberg Präsidiumsmitglied der DFA.

Aufzeichnung ansehen auf: YouTube Facebook

Shot - Reverse Shot | Cindy & Herman
© Ruth Stoltenberg

Ingo Taubhorn


Sonntag, 23. Juni, 11.00 Uhr

Seit Beginn meiner Leidenschaft für ein außergewöhnliches Medium, begleitet mich neben meiner eigenen künstlerischen Entwicklung und Produktion von Kunst die Rezeption über Fotografie. Fotobücher als Objekt spielen für mich dabei eine wichtige Rolle. Im Laufe meiner Tätigkeit als Kurator eines Ausstellungshauses wurde ich immer wieder mit Büchern konfrontiert, die meinem Werturteil nicht stand hielten und aussortiert werden mussten. Manche davon mussten rezensiert werden. Da der Kritiker und Kurator vornehmlich das Wort benutzt, stellte ich mir die Frage, welche Form für mich als Künstler (und nicht als Kurator) angemessen wäre, über eine Arbeit eines anderen Kunstschaffenden zu reflektieren.

Dabei erinnerte ich mich an eine Herangehensweise, die schon der französische Filmemacher Jean-Luc Godard während der Filmkurse am Conservatoire d‘Art Cinématographique in Montreal im Herbst 1978 seinen Studierenden vorgeschlagen hat: Wenn man über ein Medium spricht, sollte man es mit „ureigensten Mitteln“ tun, das heißt, wenn ich über Fotografie „schreibe“, sollte ich es mit Bildern tun und nicht mit Worten. Die Ergebnisse dieser Herangehensweise stelle ich an ausgewählten Beispielen zum allerersten Mal öffentlich auf dieser Tagung vor. Insofern begleitet mich in den letzten Dekaden, um den ersten Satz dieser Einführung zu bemühen, neben des intensiven Ausstellungs-und Katalogmachens, weiterhin meine eigene künstlerische Arbeit.

Ingo Taubhorn | Objekt mit Doppelseite
© Ingo Taubhorn

Marc Volk | NO FOTOS

Sonntag, 23. Juni, 13.00 Uhr

NO FOTOS
Wir gehen in Clubs, weil wir etwas erleben wollen. Wir suchen den Rausch, wir suchen die Auflösung, wir suchen den Kontrollverlust. Wir wollen uns verlieren: in der Musik, im Tanz, im Sex und in den Drogen. Wir wollen aus dem Alltag ausbrechen und dabei unbeobachtet bleiben.

Die Bilder der Arbeit NO FOTOS wurden mit Hilfe von kurzen Textprompts und der künstlichen Intelligenz Dall E-2 erzeugt. Bei diesem Verfahren imaginiert die künstliche Intelligenz Bilder, die sie für plausibel und passend zu den Beschreibungen hält.

Wie schon bei der analogen und der digitalen Fotografie faszinieren mich die Bruchstellen des Mediums. Die fehlerhaften Darstellungen der künstlichen Intelligenz, ihre Halluzinationen und ihre scheinbare Überinterpretation der Wirklichkeit zeigen eine neuartige Ästhetik, die vermutlich bald verschwinden wird.

In der Arbeit NO FOTOS erzähle ich in 73 Bildern die Geschichte einer Clubnacht, in deren Verlauf die Kontrolle zunehmend verloren geht. Die Situationen werden immer surrealer, die Figuren verschmelzen oder lösen sich auf. Dabei bleibt die fotografische Erzählung kohärent, denn alles Geschehen findet vor dem Hintergrund des visuell Erwartbaren statt. Das Wirklichkeitsversprechen fotografisch anmutender Bilder ist (noch) real.

Publikation: NO FOTOS, mv edition, 2024, Softcover, 92 pages, 73 pictures, Limited and numbered edition of 250 books, EUR 28,00, ISBN: 978-3-9824120-4

marcvolk.de

Aufzeichnung ansehen auf Facebook

Marc Volk | NOFOTOS
© Marc Volk | NOFOTOS

Thomas Wrede | Weiß war der Schnee

Samstag, 23. Juni, 13.45 Uhr

Weiß war der Schnee

Für das Fotoprojekt „Weiß war der Schnee“ habe ich zahlreiche Gletscher in den Alpen aufgesucht. Ein Projekt, welches sich an die bisherigen Werkreihen mit den Fragen zu unserem Verhältnis zur Natur anschließt und die Aspekte einer artifiziellen und zugleich natürlichen Landschaft reflektiert.

Seit 2018 bildet der Schweizer Rhonegletscher mit seiner verhüllten Eisgrotte den Ausgangspunkt des Projektes. Die Eishöhle, die mit Vliestüchern gegen die immer stärker werdende Erwärmung und somit vor dem Abschmelzen geschützt werden soll, hat mir spannungsreiche Innen- und Außenaufnahmen geboten. Die Detailaufnahmen werden durch großformatige und mehrteilige Landschaftspanoramen ergänzt.

Der Schmelzvorgang wird durch besondere Farb- und Naturphänomene (z.B. Blutschnee) begleitet und verstärkt. Somit zeigen sich die Spuren der Klimakrise auch in der Farbigkeit und der Materialität des Eises und seiner Verhüllungen. Diese fast hilflos wirkenden Eingriffe des Menschen lassen das „Wund-Sein“ der Natur umso sichtbarer werden. Und letztendlich geht es hier primär um ökonomische Interessen.

Biografie
Thomas Wrede, Münster (geb. 1963 in Iserlohn)
1985 – 1992 Kunstakademie Münster (Malerei, Zeichnung, Fotografie)
1991 Gaststudent bei Prof. Dieter Appelt (UdK Berlin)
Seit 2015 Professor für Fotografie und Medienkunst, Hochschule der bildenden Künste Essen
Seit 1992 zahlreiche Ausstellungen in Europa, Asien und in den USA
2018 Sceneries, Von der Heydt-Kunsthalle Wuppertal (Übersichtsausstellung)
2024 Wälder. Von der Romantik in die Zukunft, Museum Sinclair Haus, Bad Homburg
Seit 1992 Veröffentlichung diverser Fotobände und vertreten in internationalen Sammlungen

thomas-wrede.de

Aufzeichnung ansehen auf: YouTube | Facebook

Thomas Wrede | Rhonegletscher IV, 170 x 220 cm, 2020
© Thomas Wrede | Weiß war der Schnee

Boris Eldagsen | TRAUMA PORN

Sonntag, 23. Juni, 15.00 Uhr

Boris Eldagsen & Tanvir Taolad | TRAUMA PORN

Installation über Krieg und Trauma

Vintage-Fotografien, Promptografie (KI-generierte Bilder), Objekte, 2023 – andauernd)

Was ist TRAUMA PORN?

TRAUMA PORN ist eine experimentelle Installation, die sich mit Trauma als Langzeitfolge des Krieges beschäftigt.

Fotografien aus Nazi-Deutschland und dem Zweiten Weltkrieg werden Ausgangsmaterial für KI-generierte und veränderte Bildwelten. TRAUMA PORN versucht, die traumatischen Flashbacks von Eldagsens Vater zu rekonstruieren, der mit 16 in den Krieg zog und bis zu seinem Tode nie darüber sprach.

Ein totalitäres Regime braucht Menschen, die seine Verbrechen ausführen – und solche, die es ideologisch oder durch ihre Passivität unterstützen. Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf die Masse der Unterstützer. Es ist der Versuch, sich in den Geist eines Durchschnittsmenschen hineinzuversetzen, der in den Abgrund gesogen wird und nicht mehr herauskommt.

eldagsen.com/traumaporn/

Aufzeichnung ansehen auf: YouTube | Facebook

Boris Eldagsen & Tanvir Taolad | TRAUMA PORN
© Boris Eldagsen & Tanvir Taolad | TRAUMA PORN

Veröffentlicht am: